"Sehr gefährlich"
Sektenvorwurf: Gewaltskandal um Austro-Influencer
04.09.2025Die Bundesstelle für Sektenfragen warnt im Ö1-Journal vor dem oberösterreichischen Life-Coach Markus Streinz. Ex-Mitglieder und Angehörige berichten von Gewalt und extremen Methoden.
Die Bundesstelle für Sektenfragen widmete Markus Streinz in ihrem Tätigkeitsbericht 2024 gleich fünf Seiten. Schon seit Jahren suchen Angehörige in sozialen Netzwerken nach Hilfe.
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Der Oberösterreicher betreibt auf Instagram, Telegram und LinkedIn die „Liberator Academy“. Dort wirbt er für Lebenstransformation und Events, die „Erleuchtungsmomente und Energieausbrüche am Fließband“ versprechen. Doch statt friedvoller Methoden sollen rohe Gewalt und Erniedrigung im Zentrum stehen.
Gewalt und Erniedrigungen gegen Frauen
Betroffene berichteten der Sektenstelle, dass Streinz Entfremdungsprozesse von Familien gefördert habe. Seine Coachings, die zwischen 3.000 und 15.000 Euro kosten, fänden online oder in Gruppen statt. Dort sollen Aggression, sexuelle Gewalt und Erniedrigung vor allem gegen Frauen idealisiert worden sein. Videos zeigen, dass er Mitglieder geschlagen und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben soll. Er betont allerdings, alles sei einvernehmlich geschehen.
„Sehr gefährlich“
Wie das Ö1-Morgenjournal berichtet, meldeten sich inzwischen rund 50 Menschen bei der Bundesstelle. In Aufnahmen spricht Streinz selbst offen von Gewalt. Ulrike Schiesser von der Sektenstelle bezeichnet ihn im ORF als „sehr gefährlich“. Ex-Mitglieder und Angehörige warnen eindringlich: „Wir glauben, früher oder später bringt er jemanden um.“
Streinz weist Vorwürfe zurück.
Streinz weist alle Vorwürfe zurück. Gegenüber Ö1 gab er an: „Ich weiß, dass ich das sage, aber es gibt keine Beweise und auch keine Verletzung gegenüber irgendjemandem.“ Dennoch ermittelt die Staatsanwaltschaft.