Wegen Inflation
300 Mio. Euro mehr: Kostenexplosion beim U-Bahn-Ausbau
16.10.2025Trotz des massiven Spardrucks in Wien bleibt der milliardenschwere U-Bahn-Ausbau das zentrale Infrastrukturprojekt. Der Bau des U-Bahn-Linienkreuzes U2xU5 geht weiter, auch wenn andere Projekte auf Eis gelegt werden. Die Kosten steigen allerdings um 300 Millionen Euro.
Der Ausbau der U-Bahn in Wien geht trotz angespannter Budgetsituation weiter. Die Stadt Wien wird für 2026 ein Sparbudget vorlegen, das durch eine Konsolidierung von 2 Mrd. Euro das Defizit auf prognostizierte 2,65 Mrd. Euro drücken soll. Mehrere Projekte werden auf die lange Bank geschoben. Betroffen sind etwa die Sanierung des Laaerbergbads, die Umgestaltung der Gumpendorfer Straße sowie die Erneuerung mehrerer Amtshäuser. Die laufenden Arbeiten am Linienkreuz U2xU5 werden hingegen fortgeführt. Einen Baustopp werde es nicht geben, versicherte Finanzstadträtin Barbara Novak (SPÖ).
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Derzeit wird im Untergrund intensiv am neuen "Linienkreuz" gearbeitet. Die neue U5 soll 2026 ihren Betrieb aufnehmen und Karlsplatz und Frankhplatz verbinden, was ursprünglich bereits für 2023 angedacht war. Frühestens 2030 soll die U2 dann beim Knoten Rathaus auf eine gänzlich neu gebaute Strecke in Richtung Matzleinsdorfer Platz abzweigen. Zugleich wird auch schon die Verlängerung der U5 nach Hernals geplant, die bis spätestens 2035 realisiert werden soll. Die U2 wiederum soll in Zukunft auch den Wienerberg anbinden.
FPÖ–Resch: U5-Station Hernals de facto abgesagt
Die Wiener FPÖ fürchtet, dass die geplante U5-Station Hernals abgesagt wurde. "Was die Stadtregierung hier betreibt, ist eine bewusste Täuschung der Wienerinnen und Wiener. Man betont, dass 'kein Baustopp' geplant sei, verschweigt aber, dass nur die erste Etappe weiterläuft. Die zweite Baustufe, die Hernals endlich an die U-Bahn anschließen sollte, scheint gestrichen zu sein", vermutet FPÖ-Stadtwerkesprecher Klemens Resch.
260 Millionen Euro Mehrkosten
Die Stadt rechnet für die erste Bauphase mit einer Kostensteigerung von 260 Millionen Euro, wie Novak (SPÖ) vor Journalisten erklärte. Als Ursache werden gestiegene Material- und Personalkosten genannt, die aus der anhaltend hohen Inflation resultieren. Seitens der Wiener Linien geht man sogar von 300 Millionen Euro mehr aus. Vertraglich ist festgelegt, dass sich Wien und der Bund die Baukosten teilen. Ob diese Regelung auch für die inflationsbedingten Mehrkosten gilt, ist derzeit nicht geklärt. Wien will darüber nun das Gespräch mit dem Bund suchen und verhandeln.