"Ganslspitze" adé
Darum sinkt Wiens Stromverbrauch zu Weihnachten
23.12.2025Wien leuchtet zu Weihnachten wie eh und je. Lichterketten glühen, Backrohre laufen, doch im Stromnetz passiert etwas Unerwartetes. Eine aktuelle Analyse von Wien Energie zeigt, dass der Stromverbrauch in der Stadt während der Feiertage heute niedriger ist als früher.
In den 1950er- und 1960er-Jahren erreichte Wien seinen höchsten Strombedarf direkt an den Weihnachtsfeiertagen. Besonders zur Mittagszeit schnellte der Verbrauch nach oben. Der Grund lag in einer festen Tradition. In tausenden Küchen stand die Weihnachtsgans im Ofen. Diese Spitze ging als Ganslspitze in die Energiegeschichte der Stadt ein.
Feiertage lassen den Bedarf sinken
Heute zeigt sich ein anderes Bild. Zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Jänner sinkt der Strombedarf im Vergleich zu normalen Werktagen im Dezember um rund 15 Prozent. Der höchste Verbrauch fällt nicht mehr auf die Feiertage selbst, sondern auf die Tage davor und auf die Zeit nach Heilige Drei König. Geschlossene Büros, ruhende Betriebe und leere Firmengebäude drücken den Bedarf spürbar. Viele Wienerinnen und Wiener verbringen die Feiertage nicht in der Stadt.
Ab 7. Jänner zieht der Stromverbrauch an
Die Zahlen aus dem vergangenen Jahr zeigen diesen Effekt deutlich. Der niedrigste Strombedarf im Dezember 2024 wurde am 29. Dezember gemessen, gefolgt vom 25. und 26. Dezember. Mit dem ersten Werktag nach den Feiertagen zieht der Verbrauch wieder kräftig an. Am 7. Jänner 2025 lag er rund 30 Prozent höher, weil der Alltag in der Stadt wieder einsetzte.
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Kochen, Braten, Backen - 50 Prozent mehr Strom
Während die Stadt insgesamt weniger Strom braucht, steigt der Verbrauch in den Haushalten deutlich. Wer die Feiertage zu Hause verbringt, verbraucht im Schnitt rund 50 Prozent mehr Strom als an einem üblichen Dezembertag. Kochen, Braten, Backen, festliche Beleuchtung und lange Abende mit Fernseher oder Konsole treiben den Bedarf nach oben. Die Ganslspitze ist Geschichte, doch Weihnachten bleibt ein Fest mit Stromhunger. Er verteilt sich heute nur anders als früher.