Es ging um 25.000 €

Todesschüsse in Ottakring: Erster Beteiligter stellte sich!

06.11.2025

In Wien Ottakring kam es Donnerstagabend in einem Lokal im Bereich der Veronikagasse zu einer Schießerei. Mittlerweile ist klar: Es gab einen Toten (33) und einen Schwerverletzten. Der Schütze ist auf der Flucht, ein Beteiligter stellte sich mit Anwältin bei der Polizei. 

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© Der Verdächtige (38) mit Verteidigerin Ina-Christin Stiglitz (zVg.)
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Wien. Bei dem Vorfall um etwa 21.45 Uhr sollen in einem türkischen Restaurant ein Tschetschene und ein Serbe angeschossen und schwer verletzt worden sein. Der Jüngere starb noch vor Ort, vor dem Lokal wurde das Leichenzelt der Polizei aufgebaut, wie oe24 als Erstes berichtete. Das zweite Schussopfer wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Spital gebracht.

Hohe Bargeldsumme in Kuvert eingesteckt

Neuesten Informationen von oe24 nach ging es bei einem vorangegangenen Streit zwischen Türken und Tschetschenen - bis zu sechs Beteiligte auf der russischen Seite und drei bis vier Männer auf anderen Seite rund um zwei türkische Taxi-Unternehmer hatten sich im Lokal versammelt - um einen Schweizer Kredit in der Höhe von 50.000 Euro. Der Streit eskalierte in kürzester Zeit - wobei den den Kaukasus-Russen Vakhab B. (33) eine tödliche Kugel traf, er starb noch vor Ort. Auch sein Vater war im Lokal gewesen sowie ein 55-jähriger Serbe, der angeschossen im kritischen Zustand auf der Intensivstation liegt. Sie waren in Begleitung mehrerer weiterer noch unbekannter Männer. Einer hatte angeblich 25.000 Euro in einem Kuvert eingesteckt und wollte sie nicht herausrücken.

Der Todesschütze und seine Komplizen flüchteten mit einem Auto, dabei war auch ein weiterer Tschetschene, der eigentlich als Schutz für die Türken involviert und engagiert war und der sich noch in der Nacht mit seiner Anwältin Ina-Christin Stiglitz bei der Polizei stellte. Der Mann (siehe Foto) wird derzeit in der Berggasse einvernommen.

Verteidigerin Stiglitz zu oe24: "Ich wurde gegen Mitternacht angerufen, dass vor wenigen Stunden im Lokal Liman Schüsse gefallen sind. Eine Person ist verstorben, eine weitere Person schwer verletzt. Nach einem ausführlichen Gespräch mit mir, in dem mir mein Mandant von dem Vorfall geschildert hat und mitteilte, dass er kein direkter Tatbeteiligter sei, habe ich ihm geraten, mit mir zur Polizei zu fahren, sodass in weiterer Folge in meinem Beisein seine Einvernahme stattgefunden hat. Um 4:20 Uhr wurde die Festnahme angeordnet, zumal er eine Waffe bei sich trug und im allgemeinen Tumult in das Fluchtfahrzeug des vermeintlichen Täters eingestiegen und ein Stück mitgefahren ist."
 

© Viyana Manset Haber

© Viyana Manset Haber

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"Leibwächter" flüchtete mit Schützen im Auto

Laut Erst-Informationen aus der türkischen Community sollte es sich bei dem mutmaßlichen Schützen um einen serbischen Staatsbürger handeln  - was wohl ein Ablenkungsmanöver gewesen sein dürfte, die Verdächtigen sind zwei Türken und der als Leibwächter engagierte Tschetschene, der sich in der Nacht um 4.20 Uhr mit seiner Anwältin auf einem Kommissariat eingefunden hat und der sich nun als "Zeuge" präsentiert. Er war mit einer illegalen Pistole bewaffnet und war auch mit den beiden Türken geflüchtet, will aber keineswegs einen Schuss abgegeben haben.

© Viyana Manset Haber

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Bereits zweiter Vorfall in Ottakring 

Bereits einen Tag vorher war es ebenfalls nicht weit entfernt in einem Ottakringer Lokal in der Herbststraße ebenfalls zu einem blutigen Vorfallgekommen. Wie berichtet, wurden ein Wirt und ein Gast eine Afro-Clubs  - der Betreiber mit Wurzeln in Nigeria, der andere ein Ghanaer - von vier mutmaßlich arabischen jungen Männern direkt vor dem Lokal mit Messern angegriffen, der 54-jährige Gastronom wurde mit Messerstichen im Bauch-, Gesäß- und Armbereich verletzt.

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