Nach Massaker

Wilderer: 
20 CSI-Cops sollen Fall aufklären

22.09.2013

Killer bunkerte rund 250 Gewehre: Ermittler vergleichen jetzt Waffen mit alten Verbrechen.

Zur Vollversion des Artikels
© LPD NÖ, privat
Zur Vollversion des Artikels

Ausgefeilte Spurensuche, Hightech-Ausrüstung und 20 Polizisten aus verschiedensten polizeilichen Abteilungen sollen mögliche weitere Verbrechen des Wilderers Alois Huber (55) aufklären.

Waffenanalyse und Vergleich mit alten Fällen
„Den Ermittlern steht eine wochenlange Arbeit bevor“, sagt Michaela Schnell, Leiterin der Staatsanwaltschaft St. Pölten. Rund 250 Gewehre, Dutzende Faustfeuerwaffen und Munition hatte der mutmaßliche Vierfachmörder in seinem unterirdischen Bunker in Großpriel gehortet. Jetzt werden die Waffen in einem Labor analysiert und mit ungelösten Verbrechen aus der Vergangenheit verglichen. Darunter Einbrüche, Brandlegungen in Jagdschlössern und auch Morde.

Suche nach DNA-Spuren und winzigen Faserresten
Nun beginnt die Fein-Arbeit in den Polizei-Labors:

  • Die Experten der Kriminaltechnik prüfen zuerst das „äußere Erscheinungsbild“ der Waffen. Darunter fallen Fingerabdrücke, DNA-Spuren und Faserreste. Die ins Gewehr gestanzte Seriennummer wird protokolliert. Bekleidet sind die Ermittler dabei mit weißen Spezialover­alls, Kapuze, Handschuhen und Füßlingen, um keine Beweise zu zerstören.
  • Schritt 2: Wie in der Serie CSI werden die Waffen alle abgefeuert. Die Projektile werden abgefangen.
  • Schritt 3: Die durch den Schuss verformten Projektile vergleichen die Ermittler mit Spuren alter Verbrechen. Dann erst steht fest, ob Unternehmer Alois H. für noch mehr Verbrechen verantwortlich ist. Erste Ergebnisse sollen bereits am Montag vorliegen.


Herbert Huthansl erhebt Vorwürfe:

Bester Freund: "Polizei hat Fehler gemacht"

ÖSTERREICH: Herr Huthansl, was sagen Sie zum Einsatz der Polizei?
Herbert Huthansl: Vorne weg: Natürlich ist es nicht zu entschuldigen, was der Lois gemacht hat. Aber ich behaupte, dass bei dem Einsatz einiges schief gelaufen ist.

ÖSTERREICH: Wie meinen Sie das?
Huthansl: Na ja, dem Lois wurde in der Nacht eine Falle gestellt und es ist eskaliert. Die Beamten haben doch alles über ihn gewusst. Auch, dass er tagsüber Holz ausfährt. Warum haben sie also nicht bei Tageslicht einmal eine normale Perlustrierung oder auch eine Nachschau im Haus vorgenommen?

ÖSTERREICH: Haben Sie mit so einer Reaktion Ihres besten Freundes gerechnet?
Huthansl: Mir war schon bewusst, dass er bis zum Letzten geht. So war er vom Typ her. Aber, dass es so schlimm endet, hätte ich mir nie gedacht.

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel