Politik-Insider

Warum Strache außer Tritt wirkt

24.02.2018

Die FPÖ muss zwei Monate nach der Regierungsangelobung ihre Taktik ändern.

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Die FPÖ muss sich offensichtlich erst in ihrer Rolle als Regierungspartei finden. Erschwerend kommt für die Blauen die perfekte Maschinerie der ÖVP dazu. Nach den ­Naziliedaffären bei Burschenschaftern, dem Duell mit dem ORF und dem erfolgreichen Nichtraucher-Volksbegehren baut die FPÖ in Umfragen ab und die Ihren werden nervös. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache außer Tritt, fragen sich auch Blaue.

„Zu naiv“

Ein langjähriges Spitzen-FPÖ-Mitglied glaubt, dass Strache „die ÖVP und Kurz unterschätzt“ habe und „da zu naiv“ gewesen sei. Das dürfte der Ober-Blaue, der sich anfänglich sichtlich über seine Rolle als neuer ­Vizekanzler gefreut hatte, nun korrigieren. Der Zauber des Anfangs sei verflogen. Das Misstrauen gegenüber der ÖVP steigt. FPÖ-Insider berichten, dass Strache im kleinen Kreis gesagt habe, dass er sich „beim Nichtraucher-Volksbegehren sicher nicht den Schwarzen Peter von der ÖVP umhängen lassen“ werde.

Burschenschaften

Während sein Kampf gegen den ORF eine bewusste FPÖ-Taktik ist, werden Teile der Burschenschaften dafür immer mehr zum Problem für Strache. Hier steht er unter doppeltem Druck: VP-Kanzler Sebastian Kurz will verständlicherweise keinerlei Anstreifen an NS-Gedankengut tolerieren. Teile der Schlagenden wollen aber nicht bei der von Strache versprochenen historischen Aufarbeitung mitmachen.

Der FP-Chef will nun, berichten Wegbegleiter, jene (vielen) Burschenschafter, die in seinen Reihen tätig sind, dazu verpflichten, ein klares Bekenntnis zur Aufarbeitung und gegen An­tisemitismus abzugeben. Wohl auch, damit die FPÖ wieder besser Tritt in der Regierung fassen könne.

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