Nach Krisenmonaten

Eva Glawischnig: Rücktritt unter Tränen

18.05.2017

Der nächste Politik-Hammer - Nachfolge noch offen.

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 Eva Glawischnig ist als Bundessprecherin der Grünen zurückgetreten. Bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Donnerstagvormittag nannte sie hierfür gesundheitliche Gründe. Glawischnig war allerdings nach dem ausbleibenden Aufschwung nach der Bundespräsidentenwahl, aber auch nach dem Rausschmiss der Jungen Grünen aus der Bundespartei parteiintern unter Druck geraten.

Felipe und Kogler übernehmen interimistisch

Nach dem Rückzug von Eva Glawischnig aus der Politik übernehmen ihre Stellvertreter Ingrid Felipe und Werner Kogler ab sofort interimistisch die Leitung der Grünen. Wie es personell weitergehen soll, berät morgen, Freitag, der erweiterte Bundesvorstand in Salzburg.

Ob es da schon eine Empfehlung für die Parteichef-Kür am Bundeskongress voraussichtlich im Juni gibt, war am Donnerstag noch - relativ - offen. Nur Lothar Lockl, Kampagnenleiter bei Alexander Van der Bellen, winkte bereits ab.

Ihre Entscheidung zum Rückzug sei "eine zutiefst persönliche" gewesen, so Glawischnig, die bei ihrem Abschied mehrfach mit den Tränen kämpfte. Getroffen habe sie diese, als klar war, dass es bald Neuwahlen geben werde. Einen sonstigen unmittelbaren politischen Anlass bestritt sie. Sie wolle ihren Kindern weiter in Gesundheit zur Verfügung stehen.

Respekt und Anerkennung von der Konkurrenz

Von den anderen Parlamentsparteien erntete Glawischnig für ihren Schritt Respekt und Anerkennung. SPÖ-Chef Christian Kern würdigte ihr Engagement, ebenso wie der designierte ÖVP-Chef Sebastian Kurz. FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache zollte der Person Glawischnig Respekt, kritisierte aber die Partei scharf. NEOS-Chef Matthias Strolz sah einen nachvollziehbaren Schritt, und Team Stronach-Klubobmann Robert Lugar zeigte sich "persönlich betroffen". Dank gab es auch von ihrem Amtsvorgänger, dem nunmehrigen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen.

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