Regierung
Knalleffekt: Koalition jetzt doch einig beim Trinkgeld
24.07.2025Die Koalition hat sich auf eine einheitliche Pauschale beim Trinkgeld geeinigt. Sie wird bei 65 Euro liegen. Alle Trinkgelder darüber sind abgabenfrei.
ÖVP, SPÖ und NEOS haben sich nach einer wochenlangen Verhandlungshängepartie auf eine österreichweit einheitliche Pauschalierung der Sozialabgaben auf das Trinkgeld geeinigt. Dies erfuhr oe24 aus Koalitionskreisen. Und so sieht die Lösung aus.
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Jeder zahlt bis zu 14,30 Euro im Monat
Das Trinkgeld bleibt weiter steuerfrei - die Sozialversicherungsbeiträge, bisher nach Bundesländern höchst unterschiedlich eingehoben, werden vereinheitlicht. Konkret wird ab 2026 eine Pauschale von 65 Euro eingeführt, von der aus Kranken-, Pensions-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung her berechnet werden. Der Satz liegt bei durchgerechnet 22 %, das heißt, dass für diese Pauschale im Monat 14,30 Euro fällig werden. Alles, was über den 65 Euro ist, bleibt abgabenfrei. Für Kellnerinnen und Kellner ohne Inkasso liegt die Pauschale bei 45 Euro, sie müssen also im Monat 9,90 Euro an die Kassen entrichten.
Pauschale von 95 Euro
Die Sozialpartner hatten sich auf eine Pauschale von 95 Euro geeinigt - den NEOS, die zusammen mit der Wirtschaft die Abgabenpflicht eigentlich abschaffen wollten, ist es aber gelungen, den Satz auf 65 Euro herunterzuverhandeln.
Allerdings wird die Pauschale - anders als die NEOS das wollten - künftig nicht abgesenkt, sondern im Gegenteil bis 2028 angehoben, die Zielwerte sind 85 (2027) und dann 100 Euro (2028). Damit steigen dann natürlich die Beiträge auf bis zu 22 Euro. Bei den Kellnern ohne Inkasso steigt die Pauschale auf 45 Euro (2026/2027) bzw. 50 (2028).
ÖVP, SPÖ und NEOS
Zurzeit sind ÖVP, SPÖ und NEOS dabei, die Verhandlungstexte endzuredigieren, an der Einigung wird das aber nichts mehr ändern.
Die Wirtschaft hat der Lösung zugestimmt, weil damit eine Amnestie für vergangene Abgaben winkt, alle bisherigen Nachforderungen der Kassen sind damit vom Tisch.
Trinkgelder sind in Österreich steuerfrei, aber sozialversicherungspflichtig. Früher waren die Beträge nur schwer überprüfbar, nun scheinen sie bei Kartenzahlung aber in der Registrierkasse auf. Das führte zu teils hohen Nachforderungen seitens der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und hat die nunmehrigen Diskussionen losgetreten.