Rettungskräfte suchen in Russlands Fernem Osten nach einem Passagierflugzeug, es soll wohl abgestürzt sein.
Im Osten Russlands ist ein Passagierflugzeug abgestürzt. Das teilte der russische Zivilschutz mit. An Bord des Flugzeugs, das auf dem Weg von Blagoweschtschensk nach Tynda an der Grenze zu China war, waren laut Gouverneur Wassili Orlow 49 Menschen. Die Maschine vom Typ Antonow An-24 war im Amurgebiet an der Grenze zu China unweit des Zielortes vom Radar verschwunden, so der Zivilschutz. Die An-24 ist eines der ältesten noch betriebenen Passagierflugzeuge weltweit.
- Über 1.000 Haushalte ohne Strom: Wiener Grätzl betroffen
- Verkehr nach Starkregen lahmgelegt: Muren und Sturzfluten
- Trump reist nach Schottland: Den Präsidenten erwarten Proteste
Die Maschine, eine Antonow vom Typ An-24, verschwand am Nachmittag (Ortszeit) kurz vor dem Ziel von den Radaren. Sie sei beim zweiten Anflug auf Tynda gewesen, als das Signal verschwand, teilten die Behörden mit. Zuvor habe die Crew aber keine Probleme mit dem Flugzeug gemeldet. Das Flugzeug war in der Großstadt Chabarowsk gestartet. Nach einem Zwischenstopp in Blagoweschtschensk sollte es dann in Tynda landen. Als eine mögliche Absturzursache gilt ein Fehler der Besatzung bei der Landung unter schlechten Sichtverhältnissen, wie Tass meldete.
Keine Angaben zu Überlebenden
Rettungskräfte fanden das brennende Flugzeugwrack rund 15 Kilometer vom Flughafen entfernt. Die Rettungsarbeiten wurden durch die dort vorherrschende Moor- und Taigalandschaft erschwert. Die Gegend ist nur sehr dünn besiedelt. Ob es Überlebende gibt, war zunächst nicht bekannt.
Die russische Luftfahrtbranche kämpft mit zunehmenden Problemen, auch weil die westlichen Industrieländer wegen des 2022 von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine Sanktionen gegen den Sektor verhängt haben. Die Lieferung von Flugzeugen und Ersatzteilen an Russland ist verboten. Das führt dazu, dass viele Airlines im Land immer ältere Maschinen nutzen und außer Dienst gestellte Flugzeuge für Ersatzteile nutzen.
Strafverfahren eingeleitet
Die Staatsanwaltschaft hat nach dem Absturz ein Strafverfahren gegen die Fluggesellschaft Angara wegen des Verstoßes gegen Sicherheitsbestimmungen eingeleitet. Das Flugzeug selbst soll allerdings unmittelbar vor dem Abflug überprüft worden sein. Sicherheitsmängel wurden demnach nicht festgestellt.
Bei der An-24 handelt es sich um ein regionales Verkehrsflugzeug bzw. eine Frachtmaschine von 23,5 Metern Länge und einer Spannweite von 29,2 Metern mit zwei Propellertriebwerken. Die An-24 kann maximal 44 bis 50 Passagiere befördern. Ihre Reichweite beträgt rund 2.300 Kilometer. Den Erstflug einer in der ehemaligen Sowjetunion konstruierten An-24 gab es 1960. Varianten wurden in den folgenden Jahren entwickelt und unter anderem als Löschflugzeuge eingesetzt.