No-Go-Orte
Sommerurlaub 2025: Wo es zu voll wird – und wohin Sie stattdessen reisen sollten
24.04.2025Manche Orte sind vielleicht gerade in diesem Jahr keine gute Idee – zumindest nicht zur Hochsaison. In einigen Regionen ist der Tourismus längst an seine Grenzen gestoßen – überlastete Infrastrukturen, genervte Einheimische und teure Enttäuschungen trüben nicht selten das Urlaubserlebnis.
Der Sommerurlaub steht für viele kurz bevor – eine Zeit, in der wir dem Alltag entfliehen, neue Orte entdecken und die Sonne genießen möchten. Doch der Sommer 2025 bringt auch Herausforderungen mit sich: Reiserekorde werden prognostiziert, die Preise klettern in die Höhe, Hitzewellen nehmen zu, und viele beliebte Reiseziele drohen schlichtweg überfüllt zu sein.
Deshalb lohnt es sich, bei der Reiseplanung genau hinzusehen: Wir verraten sieben Urlaubsziele, bei denen ein Besuch im Sommer 2025 gut überlegt sein sollte – und schlagen jeweils lohnenswerte Alternativen vor, die weniger überlaufen, authentischer und oftmals auch preiswerter sind.
Diese Orte sollten Sie im Sommer lieber meiden
1. Venedig, Italien: Schwimmende Stadt versinkt im Tourismus
Gondeln, Kanäle, atemberaubende Architektur… und Menschenmassen. Die Lagunenstadt kämpft seit Jahren mit Overtourism, und der Sommer ist dabei der Höhepunkt. Enge Gassen erinnern an überfüllte U-Bahn-Waggons, Brücken gleichen einer langsam kriechenden Menschenwelle, und stundenlange Warteschlangen in der prallen Sonne sind keine Seltenheit. Inzwischen gibt es sogar an bestimmten Tagen Eintrittsgebühren – das sagt schon alles. So schön die Stadt auch ist, in Juli und August fühlt sie sich oft eher wie ein Freizeitpark an als wie ein lebendiger Ort.
- Stattdessen empfehlen wir: Treviso – nur eine kurze Zugfahrt entfernt, bietet diese charmante, ummauerte Stadt romantische Kanäle, mittelalterliche Architektur und vor allem: Ruhe.
2. Barcelona, Spanien: Proteste und Menschenmassen
Barcelona ist kreativ, lebendig und unverwechselbar – aber auch überfordert. Die Einheimischen protestieren zunehmend gegen die Schattenseiten des Massentourismus: steigende Mieten, überfüllte öffentliche Räume und der Verlust gewachsener Nachbarschaften. In den Sommermonaten sollten Sie sich auf riesige Menschenmengen bei der Sagrada Familia oder im Park Güell einstellen. Demonstrationen und eine gewisse Gereiztheit sind ebenfalls möglich. Kombiniert mit der schwülen Sommerhitze kann die Stadt schnell anstrengend werden.
- Stattdessen empfehlen wir: Valencia – Spaniens drittgrößte Stadt bietet eine großartige Mischung aus historischer Altstadt, futuristischer Architektur (Stadt der Künste und Wissenschaften), schönen Stränden und hervorragendem Essen (hier wurde die Paella erfunden!) – und das alles entspannter als in Barcelona.
3. Santorin, Griechenland: Instagram vs. Realität
Die berühmten weißen Häuser mit blauen Kuppeln sind auf Bildern atemberaubend – aber im Hochsommer? Überlaufen! Als wohl bekannteste griechische Insel wird Santorin regelrecht überrannt. Kreuzfahrtschiffe bringen täglich Tausende von Touristen, die sich durch die engen Gassen von Oia und Fira schieben, besonders zum Sonnenuntergang. Preise für Unterkunft, Essen und Transport schnellen in die Höhe. Der idyllische Traum verwandelt sich schnell in eine sehr malerische Warteschlange.
- Stattdessen empfehlen wir: Naxos – die größte Insel der Kykladen bietet traumhafte Strände, traditionelle Dörfer, antike Ruinen und ein authentisches Flair – ohne die Hektik und die hohen Preise von Santorin.
4. Amalfiküste, Italien: Schön, aber überfüllt
Die Amalfiküste steht im Sommer auf vielen Wunschlisten. Doch die enge Küstenstraße ist oft völlig verstopft. Die berühmten Orte wie Positano oder Amalfi sind zwar traumhaft, aber heillos überlaufen. Die Strände sind winzig und überfüllt, Unterkünfte oft monatelang im Voraus ausgebucht – und teuer. Bei all der Schönheit leidet die berühmte dolce vita unter dem Stress der Massen.
- Stattdessen empfehlen wir: Cilento-Küste – südlich der Amalfiküste gelegen, bietet sie herrliche Strände, charmante Orte, griechische Tempel in Paestum und viel weniger Touristen. Ein Geheimtipp in einem UNESCO-Naturpark.
5. Amsterdam, Niederlande: Tourismus wird gebremst
Amsterdam unternimmt aktiv Schritte gegen Party-Tourismus, um die Stadt lebenswerter zu machen. Der Sommer bringt dennoch volle Straßen, lange Warteschlangen vor Museen und überfüllte Grachten. Die Stadt bemüht sich um ein neues Image, was durchaus positiv ist – aber Besucher könnten feststellen, dass nicht mehr alles so locker ist wie früher. Die hohen Preise tun ihr Übriges.
- Stattdessen empfehlen wir: Utrecht – das charmante „Mini-Amsterdam“ punktet mit historischen Kanälen samt gemütlicher Cafés in ehemaligen Lagerkellern, einer malerischen Altstadt und studentischer Lebendigkeit – bei deutlich weniger internationalem Andrang.
6. Kanarische Inseln, Spanien: Belastungsgrenze ist erreicht
Wie in Barcelona wächst auch auf den Kanaren (besonders Teneriffa und Lanzarote) der Unmut der Einheimischen. Proteste thematisieren die Belastung der Ressourcen wie Wasser, Umweltprobleme und die Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Trotz ihres angenehmen Klimas und ihrer landschaftlichen Vielfalt spürt man aktuell die Spannungen und Überlastung deutlich.
- Stattdessen empfehlen wir: Madeira, Portugal – die portugiesische Inselgruppe besticht durch dramatische Vulkanlandschaften, traumhafte Wanderwege entlang alter Wasserkanäle (Levadas), üppige Gärten und eine einzigartige Kultur – ohne die gleiche Protestlage wie auf den Kanaren.
7. Rom, Italien: Antike trifft Hochsaison-Stress
Die Ewige Stadt ist beeindruckend, doch Rom im Hochsommer fühlt sich oft an wie ein Spaziergang durch einen Backofen. Die Hitze brennt auf das Kopfsteinpflaster der antiken Ruinen, Schatten ist Mangelware – besonders an Hotspots wie Kolosseum, Forum Romanum oder Vatikan. Dazu kommen gigantische Besucherströme, schweißtreibende Warteschlangen und überfüllte Plätze. Die Begeisterung für die Jahrtausende alte Geschichte wird so schnell von der Hitze überdeckt.
- Stattdessen empfehlen wir: Bologna – die Hauptstadt der Emilia-Romagna bietet Geschichte, Architektur (einschließlich kilometerlanger, schattiger Arkadengänge!) und eine herausragende Gastronomie – mit deutlich weniger Touristen als Rom im Hochsommer.
Fazit:
Diese Orte sind nicht grundsätzlich „No-Gos“ – sie sind nicht umsonst so beliebt. Aber im Sommer 2025 hat man vielleicht mehr Freude, wenn man auf die vorgeschlagenen Alternativen ausweicht, die Nebensaison wählt oder sich sehr gut auf das Hochsaison-Chaos vorbereitet.