Hoeneß zockte

33.000 Buchungen auf Geheimkonten

04.08.2013


Exzessiver Handel an Finanzmärkten.

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© APA/dpa
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Steuerhinterziehung im großen Stil – das wirft die Staatsanwaltschaft München Bayern-Boss Uli Hoeneß vor. Deshalb wurde er auch angeklagt. Nun berichtet das Hamburger Nachrichtenmagazin Spiegel darüber, wie „exzessiv“ der Manager in den vergangenen Jahren an Finanzmärkten gehandelt haben soll.

Bis zu 33.000 Bewegungen sollen auf seinem Geheimkonto bei der Züricher Privatbank Vontobel dokumentiert sein. Deshalb habe Hoeneß bis heute den bayrischen Finanzbehörden auch noch keine lückenlose Dokumentation vorlegen können.

Nach Bild-Informationen handelte der Bayern-Manager jahrelang auf allen Märkten. Mit Rohstoffen wie Kupfer und Zink. Aber auch mit Devisen. Seinen „Börsen-Pager“ trug er stets bei sich, selbst bei Aufsichtsratssitzungen starrte er ständig auf die neuesten Entwicklungen.

Entscheidung über Prozess noch im Sommer
Selbstanzeige. Ausgelöst wurde die Affäre im Jänner dieses Jahrs durch eine Selbstanzeige des Managers – er habe die Gewinne auf seinem Depotkonto in der Schweiz nicht versteuert, gab er an. Im März folgten umfangreiche Hausdurchsuchungen. Auch ein Haftbefehl gegen den Fußballboss stand im Raum. Der wurde allerdings fallen gelassen – Hoeneß hinterlegte eine Millionenkaution.
Prozess. Die Staatsanwaltschaft München hat nun Anklage gegen Hoeneß erhoben. Jetzt muss das Landgericht München entscheiden, ob es zu einem Prozess kommen wird.

Der Präsident zockte sogar bei Bayern-Spielen

Selbst bei wichtigsten Bayern-Spielen war Uli Hoeneß stets online: Mit seinem „Börsen-Pager“, ein Gerät wie ein normales Handy, konnte er seine Blitzgeschäfte abrufen.

Laut Bild soll er bis zu fünfmal pro Tag mit seiner Schweizer Bank telefoniert haben, ständig schielte er auf die aktuellen Entwicklungen. Beim Bundesligaauftakt am 5. August 2011 (Foto) starrte er nicht auf das Spiel, sondern auf seinen Pager. Neben ihm saßen Dortmund-Boss Hans-Joachim-Watzke und Bundestrainer Jogi Löw.



 
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