Bundesliga

4:3-Sieg - Rapid schießt Ried ab

30.11.2012

Sturm Graz schenkte Oldie Mario Haas zum Abschied einen Sieg.

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Ried bleibt der Lieblingsgegner von Fußball-Rekordmeister Rapid im Hanappi-Stadion. Die Grün-Weißen feierten am Samstagabend einen 4:3-(2:1)-Sieg über die Innviertler, die damit auch im 31. Liga-Spiel in Hütteldorf sieglos blieben und die 23. Niederlage zur Kenntnis nehmen mussten.

Torfestival
Terrence Boyd (25.) und der mit einem Triple-Pack überragende Deni Alar (45., 58./Foulelfer, 80.) erzielten die Treffer für die Rapidler, deren Ex-Spieler Rene Gartler (34.) sorgte für den kurzfristigen Ausgleich. Die weiteren Treffer der Oberösterreicher gingen auf das Konto von Anel Hadzic (84./Foulelfer) und des eingewechselten Markus Grössinger (92.).

Ried, vor einer Woche 3:1-Sieger gegen Meister Salzburg, begann sehr engagiert und hatte zunächst die weit besseren Chancen, wobei Reifeltshammer nach einem Meilinger-Eckball das Kunststück zuwege brachte, den Ball aus kürzester Entfernung nicht im Rapid-Tor unterzubringen (9.). Bei den Gästen wirkte im Gegensatz zu den sehr offensiv eingestellten Hütteldorfern von Beginn an alles viel durchdachter und flüssiger.

Trotzdem ging die Schöttel-Elf in Führung, die sie in erster Linie Ried-Goalie Gehbauer verdankte. Der Schlussmann, der sich wenige Sekunden zuvor noch bei einem Boyd-Volleyschuss mit einer Parade ausgezeichnet hatte, fuhr beim anschließenden Alar-Eckball daneben. Boyd nutzte diesen Schnitzer und stellte per Kopf auf 1:0 (25.).

Schöner Augleich
Mit der Führung im Rücken kam Rapid besser ins Spiel, musste aber den Ausgleich hinnehmen. Nach einem Fersler von Gartler ging es blitzschnell. Via Schicker, Meilinger und Zulj kam der Ball erneut zu Gartler, der aus vollem Lauf mit dem Außenrist perfekt ins Eck zum 1:1 traf. Der Ex-Rapidler verzichtete nach seinem zehnten Saisontor auf den Torjubel.

Die Gastgeber steckten den Ausgleich aber schnell weg, verzeichneten einen Stangenschuss durch Pichler (43.) und durften unmittelbar vor dem Pausenpfiff erneut jubeln: Boyd verlängerte per Kopf zu Alar, der eiskalt das 2:1 besorgte (45.).

Nach dem Wechsel folgte ein erneut engagierter Beginn der Oberösterreicher, der aber wiederum nichts Zählbares brachte. Die Vorentscheidung brachte dann ein Foul von Trauner an Grozurek im Strafraum, den fälligen Elfer verwertete Alar sicher (58.). Und in der 80. Minute machte der 22-jährige Matchwinner nach Boyd-Vorlage mit einem sehenswerten Volley-Schuss ins Kreuzeck seinen ersten Triple-Pack in der Liga perfekt. Mit dem achten Saisontreffer zog Alar mit Teamkollege Boyd gleich.

Später Anschluss
Das zweite Ried-Tor fixierte Hadzic vom Elferpunkt, nachdem Sonnleitner Gartler im Strafraum gelegt hatte (84.). Der Anschlusstreffer durch einen Drehschuss von Grössinger kam zu spät (92.). Im Finish sah Reifeltshammer nach einem schweren Foul an Alar "Rot".

Der vierte Sieg en suite gegen Ried war in erster Linie das Resultat der guten Chancenauswertung. Nach dem dritten Liga-Erfolg in Serie fehlt den drittplatzierten Rapidlern vor dem Sonntags-Schlager zwischen Meister Salzburg und Tabellenführer Austria nur noch ein Zähler auf den Titelverteidiger. Der Erzrivale aus Favoriten hat dagegen noch sechs Punkte Vorsprung.

SK Rapid Wien - SV Ried 4:3 (2:1)
Hanappi-Stadion, 11.800 Zuschauer, SR Alexander Harkam
Torfolge: 1:0 (25.) Boyd, 1:1 (34.) Gartler, 2:1 (45.) Alar, 3:1 (58.) Alar (Foulelfer), 4:1 (80.) Alar, 4:2 (84.) Hadzic, 4:3 (92.) Grössinger

Rapid: Königshofer - Schimpelsberger, Sonnleitner, Gerson (81. Kulovits), Schrammel - Pichler - Trimmel, Hofmann (46. Heikkinen), Alar, Grozurek (67. Drazan) - Boyd
Ried: Gebauer - Trauner (77. Hammerer), Reifeltshammer, Riegler, Schicker - Ziegl - Nacho (64. Walch), Hadzic, Zulj, Meilinger (83. Grössinger) - Gartler

Rote Karte: Reifeltshammer (93./Foul)
Gelbe Karten: Trimmel, Alar, Pichler, Sonnleitner bzw. Zulj, Ziegl, Riegler, Gebauer

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Sturm Graz hat beim Abschied von Mario Haas den anvisierten Pflichtsieg gegen den SC Wiener Neustadt eingefahren. Die Steirer setzten in der 18. Runde am Samstag ihren Lauf von nun bereits acht Meisterschaftsspielen ohne Niederlage mit einem 3:1-(2:0)-Heimsieg fort. Haas absolvierte dabei in der letzten Viertelstunde seinen 451. und letzten Einsatz in der höchsten Spielklasse.

Richard Sukuta-Pasu (16., 62.) mit seinen Saisontoren sieben und acht sowie Milan Dudic (43.) trafen für die Steirer, die damit im neunten Meisterschafts-Heimauftritt den bereits sechsten Erfolg bejubeln durften. In der Tabelle blieb Sturm dem ebenfalls erfolgreichen Dritten Rapid damit bei weiter einem Zähler Rückstand auf den Fersen. Für die nun punktgleich mit Schlusslicht Wacker Innsbruck auf Rang neun liegenden Wiener Neustädter traf Dario Tadic (50.) zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer.

Die Partie stand ganz im Zeichen des Abschieds von Haas. Sturms Rekordtorschütze saß zum voraussichtlich letzten Mal im Aufgebot der Grazer, im Winter wechselt der 38-Jährige ins Management. Die Fans forderten von Beginn weg den Einsatz ihres Idols und ließen dabei auch keine Zweifel daran, dass sie mit dessen Ausbootung durch Trainer Peter Hyballa in dieser Saison nicht unbedingt glücklich waren.

Starker Beginn
Haas durfte vorerst von der Bank beobachten, wie sein Team die Weichen erfolgreich auf Sieg stellte. Die zuletzt 2:1 gegen den WAC erfolgreichen Gäste begannen zwar forsch, nach einer Viertelstunde zeigten die ohne den beim Aufwärmen verletzten Vujadinovic angetretenen Hausherren die Kräfteverhältnisse aber erstmals auf: Sukuta-Pasu schraubte sich nach einer Koch-Flanke erfolgreich hoch und versenkte den Ball in hohem Bogen im Tor.

Okotie scheiterte kurz darauf bei der Chance auf das 2:0 an SC-Torhüter Siebenhandl (20.), ansonsten schienen die Grazer aber bedacht, die Führung zu verwalten. Wiener Neustadt kombinierte zwar gefällig, Torgefahr strahlte der Vorletzte aber keine aus. Kurz vor der Pause legte Sturm noch einmal erfolgreich einen Gang zu. Dudic war nach Vorarbeit von Florian Kainz per Kopf zur Stelle, Schönheitsfehler war jedoch, dass der Serbe knapp im Abseits stand.

Nach einem in dieser Höhe verdienten Pausenstand brachte eine Unachtsamkeit von Sturm die Niederösterreicher kurzzeitig ins Spiel zurück. Eine verunglückte Abseitsfalle der Heimischen nutzte Tadic zum Anschlusstreffer. SC-Trainer Pfeifenberger witterte daraufhin die Chance auf einen Punktegewinn und brachte mit Friesenbichler eine zweite echte Spitze. Nach einer Stunde schaffte Sturm aber durch Sukuta-Pasu die endgültige Entscheidung, der Deutsche stand nach einem Stangenschuss des Ex-Neustädters Madl goldrichtig.

Haas-Abschied
Die Fans fieberten danach nur noch dem Eintausch von Haas entgegen. Bis zur 77. Minute spannte Hyballa die 12.268 Zuschauer auf die Folter, ehe er den bei seinem Eintausch sichtlich gerührten "Super Mario" brachte. Zweimal war Haas seinem 146. Tor für seine Grazer sogar gefährlich nahe. Siebenhandl (81.) sowie der per Kopf klärende Wallner (84.) bescherten dem ehemaligen Torjäger aber kein Abschiedsgeschenk nach Maß. Nach dem Schlusspfiff verabschiedete sich Haas tränenüberströmt von seinen Fans.

SK Puntigamer Sturm Graz - SC Wiener Neustadt 3:1 (2:0)
Graz, UPC-Arena, 12.268, SR Muckenhammer
Torfolge: 1:0 (16.) Sukuta-Pasu, 2:0 (43.) Dudic, 2:1 (50.) Tadic, 3:1 (62.) Sukuta-Pasu

Sturm: Focher - Kaufmann (57. Ehrenreich), Dudic, Madl, Klem - T. Kainz, Koch - Bukva (46. Kröpfl), Sukuta-Pasu, F. Kainz (77. Haas) - Okotie
Wr. Neustadt: Siebenhandl - Mimm (68. Wolf), Ramsebner, Wallner, Martschinko - Pollhammer (56. Friesenbichler), Piermayr, Hlinka, Hofbauer - Offenbacher - Tadic (82. Fröschl)

Gelbe Karten: Bukva, Sukuta-Pasu bzw. Piermayr, Martschinko,
Ramsebner, Hofbauer, Friesenbichler

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Der SV Mattersburg hat am Samstag in der 18. Runde der Fußball-Bundesliga nach elf Spielen ohne Sieg wieder gewonnen. Die Burgenländer bezwangen Admira Wacker Mödling, die im Finish der ersten Hälfte Tormann Patrick Tischler durch Ausschluss vorgeben mussten, dank eines Elfmeter-Tores von Ilco Naumoski (45.) sowie zweier Kopfball-Treffer von Patrick Bürger (47., 79.) mit 3:0 (1:0). Die Burgenländer überholten die Admira damit in der Tabelle und sind nun Siebente.

In einem in den ersten 45 Minuten auf äußerst mäßigem Niveau stehenden Match, gab es auf beiden Seiten lange Zeit nicht eine zählbare Torchance. Doch in der 43. Minute sorgte ein fürchterlicher Rückpass von Plassnegger zu Tischler für ein folgenschweres Foul des Admira-Goalies am heranstürmenden Bürger. Tischler sah wegen Torraubs die Rote Karte und vorzeitig die Kabine.

Den dafür von Schiedsrichter Eisner völlig zurecht verhängten Elfmeter verwandelte Naumoski in der 45. Minute sicher zum 1:0 für die Mattersburger. Freilich schon gegen den erstmals in der Bundesliga eingesetzten Admira-Schlussmann Andreas Leitner.

Vorentscheidung durch Bürger
Mit einem 0:1 und einem Mann weniger ging die Admira schon mit schlechten Karten in die zweite Hälfte. Nur knapp 90 Sekunden später bewahrheitete sich dies auch schnell: Bürger verwertete in der 47. Minute eine schöne Höller-Flanke von rechts per Kopf zum vorentscheidenden 2:0.

Die Burgenländer agierten ab diesem Zeitpunkt sicher, auch wenn die Admira sich mit einem Mann durchaus noch bemühte und das Spiel sehenswerter war also vor der Pause. Doch die Akzente setzten weiter die Mattersburger und in einer ähnlichen Situation wie beim 2:0 war es in der 79. Minute neuerlich eine Kombination von Alois Höller, der von rechts exakt auf den Kopf von Bürger flankte und das 3:0 herstellte.

 Während die Mattersburger also den ersten Sieg seit 25. August (2:1 gegen Ried) feierten, ging für die Kühbauer-Elf die Talfahrt weiter. Admira ist nun schon sieben Matches ohne vollen Erfolg. Das erste Saisonspiel hatte die Admira zu Hause gegen Mattersburg übrigens noch mit 5:1 gewonnen.

SV Mattersburg - FC Admira Wacker Mödling 3:0 (1:0)
Mattersburg, Pappelstadion, 2.100, SR Eisner
Torfolge: 1:0 (45.) Naumoski (Elfmeter), 2:0 (47.) Bürger, 3:0 (79.) Bürger

Mattersburg: Borenitsch - Farkas, Rodler, A. Pöllhuber, Mravac - Höller, Prietl, Lovin (65. Seidl), Röcher (90. Domoraud) - Naumoski (84. Gartner), Bürger
Admira: Tischler  - Plassnegger, P. Pöllhuber, Schrott, Auer - Windbichler (36. Schwab) - Schick (76. Seebacher), Thürauer (44. Leitner), Schachner, Sabitzer - Seeger

Rote Karte: Tischler (43./Torraub)
Gelbe Karten: Keine bzw. Schrott
 

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