Grödig feiert Zittersieg

5:0! Austria beendet Mini-Krise

16.08.2013

Innsbruck unterliegt Ried bei Kirchler-Rückkehr mit 2:3.

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Die Wiener Austria hat vor dem Champions-League-Antritt in Zagreb das dringend benötigte Selbstvertrauen getankt. Österreichs Fußball-Meister setzte sich am Samstag in der fünften Runde gegen den SC Wiener Neustadt zu Hause mit 5:0 (2:0) durch. Die am Mittwoch bei Dinamo Zagreb im Play-off-Hinspiel der Millionenliga antretenden Violetten feierten damit den zweiten Liga-Erfolg der Saison und schoben sich auf Platz fünf vor.

Violettes Schützenfest
Alexander Gorgon brachte die Austria per Freistoß in der 7. Minute früh auf Kurs, ehe Tomas Jun (28.) nachlegte. Philipp Hosiner per Doppelpack (70., 94.) und Marko Stankovic (75.) vollendeten den Kantersieg. Wiener Neustadt kassierte nach vier Punkten in den Spielen gegen den WAC und Ried wieder eine Niederlage. Der Tabellensiebente bleibt bei bisher neun Auftritten in der Generali Arena und nun sieben Niederlagen ohne Erfolgserlebnis.

Gorgon eröffnet Torreigen
Die Niederösterreicher erwiesen sich für die nach den jüngsten schwachen Auftritten um ein Erfolgserlebnis ringenden Hausherren als idealer Aufbaugegner. Austria-Trainer Nenad Bjelica, der im Vorfeld der Partie mit harten Worten über die Mannschaft aufhorchen ließ, durfte bereits nach wenigen Minuten erstmals die Faust ballen. Gorgon jagte einen Freistoß aus knapp 25 Metern in die Maschen, SC-Torhüter Jörg Siebenhandl war ohne Chance.

Austria klar überlegen
Die violette Angriffsmaschinerie kam danach langsam, aber stetig in Schwung. Während Wiener Neustadt nur einmal durch Thomas Fröschl (13.) in die Nähe des Austria-Gehäuses kam, legten die Favoritner nach. Jun ließ mit einer schönen Einzelaktion die Neustädter Abwehr stehen und lupfte den Ball elegant über Siebenhandl ins Tor. Danach löste sich die anfängliche Nervosität der Austria gänzlich, die Partie lief wie auf einer schiefen Ebene Richtung Gäste-Tor.

Hoch motiviert zeigte sich dabei Philipp Hosiner. Der im Derby erst im Finish eingewechselte Torschützenkönig der vergangenen Saison versuchte es aus allen Lagen. Als der Ball einmal im Netz schien, wurde der Treffer wegen Abseits zurecht aberkannt (37.). Gegen eine nun indisponierte Pfeifenberger-Elf zeigte die Austria plötzlich den Tempo-Fußball der Vorsaison. Siebenhandl vereitelte aber eine weitere gute Möglichkeit von Jun.

Gorgon mit Knieblessur out
Wiener Neustadts Keeper mit Austria-Vergangenheit verwehrte seinem Ex-Club unmittelbar nach Seitenwechsel gegen Fabian Koch erneut ein Erfolgserlebnis. Gorgon war da schon nicht mehr im Spiel, Austrias Torschütze blieb wegen einer Knieblessur in der Kabine. Vor 7.733 Zuschauern stellte sich aber nur noch eine Frage: Beendet Hosiner endlich seine Torsperre?

Hosiner beendet Torsperre
Der Torjäger schoss drüber (57.) und scheiterte erneut an Siebenhandl (62.), ehe es in Minute 70 soweit war. Nach Vorarbeit von Koch und Jun brachte Hosiner den Ball zur sichtbaren Freude von Bjelica im Tor unter. Nur fünf Minuten später legte er das 4:0 durch Stankovic mustergültig auf und besorgte Sekunden vor dem Schlusspfiff nach Vorarbeit des starken Daniel Royer den Endstand. Die Generalprobe für Zagreb war aus Austria-Sicht perfekt.

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Grödig vs. WAC 4:3

Aufsteiger SV Grödig hat am Samstag in der fünften Runde der Fußball-Bundesliga einen verdienten, jedoch letztlich knappen 4:3-(3:0)-Heimerfolg gegen den WAC gefeiert. Beim dritten Saisonsieg der Salzburger führte der Aufsteiger nach Treffern von Philipp Zulechner, Thomas Salamon sowie einem Eigentor von Gernot Suppan bereits mit 3:0, nach einer Roten Karte gegen Grödig-Verteidiger Taboga kamen die Kärntner aber noch bis auf 4:3 heran.

Für Grödig war es eine gelungene Rehabilitation nach der Niederlage gegen Red Bull Salzburg. Zulechner verwertete die erste Chance, einen Pass in die Tiefe von Peter Tschernegg, zur frühen Führung (8.). Dabei hatten die Wolfsberger blitzartig begonnen, Mihret Topcagic verfehlte nach drei Minuten mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das Tor von Kevin Fend nur knapp.

WAC in Halbzeit eins nicht vorhanden
Es blieb die einzige Chance der Gäste in der ersten Hälfte. Grödig erwies sich nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Daniel Micic (Verdacht auf Gehirnerschütterung) weiter als Meister der Effizienz: Salamon stoppte sich völlig frei stehend eine Flanke von Philipp Huspek und schoss ins linke Eck ein (19.).

Die Kärntner konnten den Ausfall von Kapitän Michael Sollbauer, der wegen eines Mittelhandknochenbruchs fehlte, in keiner Phase kompensieren und ließen bei den schnell vorgetragenen Angriffen der Salzburger immer wieder Torchancen zu. So auch in der 27. Minute, als die Grödiger praktisch ohne Gegenwehr in den Strafraum spazierten und Suppan eine Hereingabe von Dieter Elsneg aus fünf Metern unbedrängt ins eigene Tor beförderte.

Jacobo & Falk beleben WAC-Spiel
Nach dem Seitenwechsel war die Überlegenheit der Flachgauer weiter augenscheinlich, die erste Chance hatten aber wieder die Gäste. De Paulas Distanz-Volleyschuss verfehlte sein Ziel knapp. Auf der Gegenseite konnte sich Dobnik-Ersatzmann Alexander Kofler erstmals gegen Salamon auszeichnen, Jovanovic rettete vor dem einschussbereiten Zulechner. Erst die Hereinnahmen von Jacobo und Christian Falk belebten das bis dahin müde Angriffsspiel der Gäste.

Ein fragwürdiger Elfmeter-Pfiff von Schiedsrichter Schörgenhofer und der souverän verwandelte Strafstoß von Michael Liendl (69.) brachten noch einmal Spannung in die bereits entschieden geglaubte Partie. Dominik Taboga hatte den durchbrechenden Falk knapp vor der Strafraumgrenze gefoult und wurde wegen Torraubs des Feldes verwiesen (68.).

Aufholjagd bleibt unbelohnt
Die Hausherren antworteten durch die isländische Neuerwerbung Hannes Sigurdsson postwendend. Sigurdsson, der sein Saison-Debüt für die Hütter-Elf gab, bezwang Goalie Kofler nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung per schönem Drehschuss (71.). In Unterzahl ließen sich die Grödiger in der Schlussphase immer mehr in die Defensive drängen, und die Kärntner erzielten noch zwei Joker-Tore: Erst stellte Falk mit einem Gewaltschuss in der 79. Minute auf 2:4, dann schob Jacobo aus kurzer Distanz nach Kehre-Vorarbeit ein (85.). In der turbulenten Schlussphase warf der WAC zwar noch einmal alles nach vorne, der Aufsteiger brachte den verdienten Sieg aber über die Zeit.

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Innsbruck vs. Ried 2:3

Wacker Innsbruck hat am Samstag in der fünften Runde der Fußball-Bundesliga die erste Niederlage kassiert. Die Innsbrucker mussten sich der SV Ried zu Hause mit 2:3 (2:2) geschlagen geben. Die weiter ungeschlagenen Rieder sind damit vorerst Tabellendritter, die Tiroler rutschten auf Rang sechs ab.

Wacker-Stürmer Roman Wallner erzielte zwar sein 100. Bundesliga-Tor (23.), vergab aber wie in der Vorwoche einen Elfmeter (81.). Für die Innsbrucker traf zudem Marco Kofler (21.). Die Rieder Tore besorgten Clemens Walch (3.), Patrick Möschl (44.) und Robert Zulj (71.).

Wallner verschießt Elfer
Wacker-Trainer Roland Kirchler durfte nach Ende seiner Funktionssperre erstmals in dieser Saison an die Seitenlinie. Mit Egoitz Jaio, der sich in der Vorbereitung drei Zähne ausgeschlagen hatte, debütierte zudem sein neuer Abwehrchef. Der Baske machte beim entscheidenden Treffer von Zulj keine Figur, als er den Ex-Innsbrucker Julius Perstaller von der Outlinie flanken ließ. Rieds Spielmacher verwertete per Kopf. Den folgenden Strafstoß schoss Wallner zu zentral aufs Tor.

Innsbruck hadert mit Chancenauswertung

Die erste kalte Dusche bei sommerlichen Temperaturen hatte es für die Innsbrucker bereits nach zweieinhalb Minuten gesetzt: Walch wurde nicht ausreichend attackiert, traf aus knapp 25 Metern nicht unhaltbar für Wacker-Torhüter Szabolcs Safar. Die Tiroler erspielten sich daraufhin vor 6.481 Zuschauern ein Übergewicht, vergaben durch Andreas Kuen (7.), Lukas Hinterseer (8.) und Daniel Schütz (15.) aber mehrere hochkarätige Torchancen.

100. Bundesliga-Tor für Wallner
Nach einer Freistoßflanke von Bergmann war Kofler zur Stelle. Eine Kopfball-Verlängerung des Defensivspielers parierte noch Ried-Torhüter Thomas Gebauer, im Nachsetzen gelang dem 24-Jährigen aber sein erstes Bundesligator. Bereits bei deren 100 hält Wallner. Der Ex-Internationale erreichte die Marke in seinem 309. Bundesliga-Spiel nach einem sehenswerten Doppelpass mit Schütz. Die Freude darüber war nach Spielende aber verebbt.

Mit dem Übergewicht der Tiroler war es nämlich vorbei. Safar musste einen Distanzschuss von Sandro Wieser parieren (34.), Möschl verwertete eine von Jaio abgefälschte Flanke von Rene Gartler aus kurzer Distanz per Kopf zu seinem Premierentor. Eine Minute später wurde ein regulärer Gartler-Treffer zu Unrecht wegen Abseits nicht anerkannt.

Gebauer hält Ried-Sieg fest
Die Innviertler wurden für eine ansprechende zweite Hälfte durch Zulj belohnt. Gebauer reagierte nach einer akrobatischen Einlage von Wallner sensationell (78.), drei Minuten später parierte er auch dessen Strafstoß. Bereits vergangene Woche beim WAC (1:1) hatte Wallner einen Strafstoß in die Wolken gejagt, den der eingewechselte Schweizer Stjepan Vuleta herausgeholt hatte.

Hektische Schlussphase
Ried brachte den ersten Auswärtssieg seit April (sechs Spiele) auch mit zehn Mann über die Zeit. Stürmer Gartler hatte Gelb-Rot gesehen (87.). Christopher Wernitznig und Vuleta brachten den Ball in der Schlussoffensive aber nicht im Tor von Gebauer unter (92.). Bei den vergangenen drei Auftritten auf dem Innsbrucker Tivoli waren die Rieder noch jeweils ohne Torerfolg geblieben.

 

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