Neue Eskapaden, aber

Bremen gibt Arnautovic nicht auf

07.11.2010

Wieder einmal Schelte von Werder-Bossen, aber Arnautovic hat Zukunft.

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© Reuters
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Es war DER Aufreger der letzten Runde: Beim blamablen 2:3 von Werder Bremen gegen Nürnberg wurde Marko Arnautovic ausgewechselt. Und verweigerte Ersatzmann Sandro Wagner den Handschlag. Ein klares Foul gegen die Fairplay-Regeln, sagt Werder Bremens allmächtiger Manager Klaus Allofs: „So ein Verhalten hasse ich! Es ist undiszipliniert, sorglos, steht dem Wir-Gefühl entgegen.“ Für Allofs-Verhältnisse ist das schon fast ein Wut-Ausbruch. Schließlich gilt der ehemalige deutsche Teamstürmer als absoluter Sir und Leisetreter.

Allofs gibt „Bad Boy“ Marko noch nicht auf
Doch Allofs will mit seiner Rüge etwas bezwecken und gibt „Bad Boy“ Arnautovic auch nach der x-ten Eskapade (Lustlos-Training, frecher Auftritt mit geliehenem Bentley …) nicht auf. Ganz im Gegenteil: Die Bremer glauben an den gebürtigen Wiener aus dem 21. Bezirk und wollen aus ihm jetzt endlich einen Weltklassespieler machen.

„Wir wussten, dass es mit Arnautovic nicht einfach wird“, so Allofs. „Wir müssen mit ihm einen Weg gehen, der anstrengend ist für den Trainer, die Mannschaft und das Publikum. Aber am Ende könnte stehen, dass wir einen Spieler formen, der Außergewöhnliches kann.“

Bremen erhielt schon Vorab-Infos über Wiener
Übrigens: Die Bremer wussten genau, was für einen Typen sie sich da ins Haus holen. Schließlich hatten sie via U21-Teamchef Andi Herzog viele Informationen über Arnautovic als Spieler und als Menschen eingeholt. Auch der von Werder derzeit an Hertha BSC ausgeliehene Peter Niemeyer konnte mit Tipps dienen. Er kannte Arnautovic aus Enschede, wo beide einst zu Profis reiften.

Allofs: „Wir wollen keine Musterprofis“
Klaus Allofs: „Wir wollen solche Spieler. Wir wollen keine genormten Musterprofis ohne Ecken und Kanten. Wir wollen eine Mischung – unterschiedliche Typen, einen Wiese, einen Marin, einen Mertesacker. Werder soll nicht langweilig sein. Das waren wir vielleicht mal vor zehn Jahren.“

„Werder ist meine letzte Chance auf Durchbruch“
Eines ist Fakt: Mit Arnautovic wird es garantiert nie langweilig! Auch bei seiner letzten Station Inter Mailand sorgte er – trotz Reservisten-Daseins – für jede Menge Zunder. Der Höhepunkt: Arnautovic verpasste den Treffpunkt zu einem Spiel. Darauf sein Trainer Jose Mourinho: „Er ist ein Kindskopf!“ Heute weiß Arnautovic: „Werder ist meine letzte Chance auf den Durchbruch.“

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