Nach Cup-Blamage

Bullen schießen sich Frust von der Seele

10.05.2013

6:0-Sieg! Salzburg 3 Runden vor Schluss weiter 6 Punkte hinter Austria.

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© gepa
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SC Wiener Neustadt - Red Bull Salzburg Endstand 0:6 (0:2)
Stadion Wiener Neustadt, 2.300 Zuschauer, SR Harkam.
Tore: 0:1 ( 5.) Soriano, 0:2 (16.) Alan, 0:3 (63.) Kampl, 0:4 (66.) Berisha, 0:5 (71.) Martschinko (Eigentor), 0:6 (78.) Alan.

Salzburg hat auf schnellstem Wege nach der 1:2-Cup-Halbfinal-Blamage am Dienstag im Heimspiel gegen den Regionalligisten Pasching wieder in die Erfolgsspur gefunden: Das Team von Roger Schmidt setzte sich am Sonntagnachmittag beim Abstiegskandidaten Wiener Neustadt dank Treffern von Jonatan Soriano (5.), Alan (16., 78.), Kevin Kampl (63.), Valon Berisha (66.) und eines Eigentors von Christoph Martschniko (71.) klar mit 6:0 (2:0) durch.

Der Titelverteidiger ist damit seit mittlerweile 16. Meisterschaftspartien unbesiegt und drei Runden vor Schluss weiter sechs Punkte hinter Austria Wien Tabellenzweiter. Wiener Neustadt musste sich dagegen erstmals seit dem 0:3 am 11. November des Vorjahres gegen die Salzburger bzw. acht Partien (je vier Siege und Remis) zu Hause wieder geschlagen geben und ist nach der schlimmsten Heimschlappe der Saison nun punktegleich mit Schlusslicht Wacker Innsbruck Vorletzter.

Top-Beginn für Bullen
Die Partie begann für Salzburg perfekt, denn nach nur vier Minuten erzielte der Spanier Soriano, der sich an der Strafraumgrenze als "Querläufer" gleich gegen drei Wiener Neustädter durchsetzte, mit seinem bereits 26. Saisontor die Gästeführung. Der Favorit spielte danach vor 2.300 Zuschauern, darunter auch ÖFB-Teamchef Marcel Koller, druckvoll weiter.

Mane hatte zunächst Pech mit einem Stangenschuss aus gut 20 Metern (14.). Doch wenig später stellte der Brasilianer Alan nach einem Kampl-Idealpass durch die Mitte auf 2:0 für die "Bullen", die in den jüngsten neun Duellen mit Wiener Neustadt nur zwei Punkte abgeben mussten.

Tore in Hälfte 2
Die weiteren Treffer fielen erst nach dem Wechsel: Der starke Slowene Kevin Kampl traf nach Berisha-Zuspiel zum 3:0, den vierten Treffer besorgte der Norweger Berisha selbst mit einem von Mimm abgefälschten Schuss. Das 0:5 resultierte aus einem Eigentor von Martschinko, der unglücklich von einem Schwegler-Pass getroffen wurde. Den Endstand besorgte Alan mit seinem neunten Saisontreffer, den er per Kopf nach Kampl-Flanke erzielte.

Im Vergleich mit der Austria hat der einzig verbliebene Titelrivale nun eine nur noch um drei Treffer schlechtere Tordifferenz. Solche Rechenspiele könnten aber schon am kommenden Samstagabend hinfällig sein, denn bei einem Ausrutscher der Schmidt-Mannschaft zu Hause gegen Innsbruck kann die Wiener Austria mit einem Heimsieg über Wiener Neustadt bereits in der 34. Runde den 24. Meistertitel der Vereinsgeschichte fixieren.

Heimo Pfeifenberger (Wiener-Neustadt-Trainer): "Ich hätte mir heute viel mehr erwartet. So darf man in einem Heimspiel nicht auftreten, ich bin sehr, sehr enttäuscht, so kann man in der Bundesliga nicht spielen. Wenn man zu Hause gegen Salzburg spielt, dann hat man eigentlich nichts zu verlieren und muss auch dementsprechend auftreten. Aber das haben wir von der ersten Minute an vermissen lassen. Wir haben in jeder Situation gezögert, egal ob wir am Ball waren oder nicht. Salzburg hat das eiskalt ausgenützt und uns vorgeführt im eigenen Stadion. Das war eine 'Mördertätschen'! Ich zweifle aber trotzdem keine Sekunde, dass die Mannschaft das schnell wegsteckt und den Klassenerhalt schafft."

Jörg Siebenhandl (Wiener-Neustadt-Tormann): "Wir sind immer hinten nachgerannt, nicht in die Zweikämpfe hineingekommen. Dazu hat Salzburg die Bälle immer in die Löcher gespielt - und so bekommt man Tore. Es ist unverständlich für mich, warum wir uns von den Salzburgern heute so deppert haben machen lassen, nachdem wir zuletzt zu Hause immer sehr gut gespielt haben."

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Das war die Reaktion, die ich mir nach der Cup-Blamage erwartet habe. Die haben wir heute ausgemerzt, die Mannschaft hat heute ihr wahres Gesicht gezeigt und bewiesen, dass sie Charakter hat. So wie wir heute aufgetreten sind, können wir auch die restlichen Spiele noch gewinnen. Wir haben es aber nicht in der Hand, Meister zu werden. Aber wenn sich die Chance ergibt, dann wollen wir da sein."

Wiener Neustadt: Siebenhandl - Mimm, Ramsebner, M. Wallner, Martschinko - Pollhammer, Piermayr (53. Lenko), Offenbacher (75. Freitag), Rakowitz (89. Bozkurt) - Rauter - T. Fröschl

Salzburg: Gustafsson - Schwegler, Sekagya, Rodnei (91. Ilsanker), Svento - Kampl, Hierländer (87. Nielsen), Berisha, Mane (87. Teigl) - Soriano, Alan

Gelbe Karten: Mimm, Martschinko, Fröschl, Siebenhandl, Ramsebner bzw. Svento
Die Besten: Keiner bzw. Kampl, Berisha, Soriano, Alan

 

 

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