Vor Zypern-Showdown

So erlebten unsere Teamkicker das Erdbeben

13.11.2025

24 Stunden nach den beiden Erdbeben auf Zypern schilderten die ÖFB-Teamspieler Nicolas Seiwald und Romano Schmid ihre Eindrücke vor Ort. Inzwischen gilt der volle Fokus dem vorentscheidenden WM-Quali-Showdown am Samstag.

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© gepa
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Das erste der beiden mittelschweren Erdbeben am Mittwoch mit Epizentrum nahe Paphos haben unsere Team-Fußballer gar nicht bemerkt, weil sie gerade auf dem Trainingsplatz standen. Der zweite Erdstoß etwa vier Stunden später war für die zu diesem Zeitpunkt im Hotel weilenden Kicker aber deutlich spürbar. Unruhe machte sich deshalb in der Mannschaft jedoch nicht breit, wie Seiwald und Schmid am Donnerstag erzählten.

"Es hat ein bisschen gerüttelt"

Schmid befand sich zu diesem Zeitpunkt mit Patrick Pentz und Marco Friedl bei den Physiotherapeuten. "Das habe ich noch nie erlebt. Der Sessel hat gewackelt, auf einmal hat jeder geschaut. Aber die Leute um mich herum haben null Angst gezeigt und waren entspannt, also war ich auch entspannt", berichtete der Steirer. Seiwald beschrieb seine persönlichen Erdbeben-Eindrücke kurz und knapp. "Es hat ein bisschen gerüttelt, aber wir haben gewusst, dass nicht allzu viel passieren kann, deswegen war es okay." 

Mit Sieg gegen Zypern & Schützenhilfe hätten wir WM-Ticket am Samstag fix

Viel mehr beschäftigt die ÖFB-Stars der WM-Quali-Showdown gegen Zypern (Samstag, 18 Uhr, ORF1 live). Dieses vorentscheidende Duell kann für die Rangnick-Truppe nicht früh genug kommen. Mit einem Sieg und rumänischer Schützenhilfe in Bosnien-Herzegowina (Samstag, 20.45 Uhr) könnte Österreich schon am Samstag das WM-Ticket buchen, dementsprechend fiebert man der Partie in Limassol entgegen. "Es ist eine positive Anspannung da, wir sind richtig heiß auf das Spiel und voller Vorfreude", berichtete Seiwald am Donnerstag in Paphos.

Der Respekt vor Zypern ist allerdings groß. "Das ist eine Mannschaft, die im Ballbesitz etwas kann, wenn man ihr Räume lässt." Seiwald geht davon aus, dass die Zyprioten diesmal früher pressen werden als im September in Linz. Sein Rezept dagegen lautet: "Wir wollen hohe Ballgewinne schaffen und dadurch Tore erzielen, und wir wollen so wie eine Heimmannschaft auftreten."

In den Heimspielen gegen Rumänien und Bosnien-Herzegowina lag Zypern jeweils 0:2 zurück und schaffte dann noch ein 2:2. "Daran sieht man, dass diese Mannschaft Mentalität hat und zumindest einen Punkt mitnehmen will, auch wenn es vermeintlich schon vorbei ist. Da müssen wir aufpassen."

Trotz des jüngsten Rückschlags mit dem 0:1 im Oktober in Bukarest gegen Rumänien werde man an der eigenen Philosophie nichts verändern, betonte Seiwald. "Gegen Rumänien ist es nicht am Spielstil gelegen, sondern daran, wie wir ihn ausgeführt haben. Die Idee bleibt die gleiche, natürlich mit von Gegner zu Gegner angepassten Details."

Mit dem Worst-Case-Szenario - Österreich könnte die Gruppe H theoretisch auch auf Platz drei beenden - will sich Seiwald gar nicht befassen und meinte lediglich: "Wenn wir nicht die Punkte holen, die wir brauchen, haben wir es auch nicht verdient, zur WM zu fahren."

"WM ist noch einmal größer als EM"

Die Teilnahme an der Endrunde 2026 in den USA, Kanada und Mexiko ist das ganz große Ziel. "Bei einer WM merkt man, egal wo man auf der Welt ist, jeder ist auf einmal fußballverrückt. Eine WM ist eben noch einmal größer als eine EM", meinte der 24-Jährige.

Seiwalds erste verschwommene WM-Erinnerungen datieren aus dem Jahr 2006, bei den bisher letzten WM-Auftritten des ÖFB-Teams 1998 war er noch lange nicht geboren. "Ich weiß relativ wenig über Weltmeisterschaften mit Österreich", gestand der Salzburger. "Cordoba ist das Einzige, das man erzählt bekommt, und 1998 war nicht weltbewegend von Österreich. Wir wollen unbedingt hin und eine neue Geschichte schreiben."
 

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