Neuer Sportdirektor

Müller: "Habe Kribbeln im Bauch gehabt"

19.12.2013

Der Deutsche schwärmt von seinem neuen Klub.

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Andreas Müller hat sich in der Endauswahl unter fünf Kandidaten durchgesetzt. Der 51-jährige Deutsche tritt mit Jahresbeginn 2014 die Nachfolge seines zu Fortuna Düsseldorf abwandernden Landsmannes Helmut Schulte als Sportdirektor bei Rapid an. Der Ex-Schalker blickt optimistisch voraus. "Ich habe das Gefühl, dass ich ein neues Zuhause gefunden habe, eine Art neue Familie da ist", sagte Müller.

"Kribbeln im Bauch"
Der Ex-Mittelfeldspieler war überrascht, als er von Rapids Interesse erfuhr, fand in der Folge aber schnell Gefallen am Posten. "Ich hatte nach dem ersten Gespräch schon ein sehr gutes Gefühl, das Kribbeln im Bauch war da, deshalb bin ich sehr zuversichtlich", erklärte der Deutsche bei seiner Präsentation am Donnerstag in Wien. Er hofft auf eine längerfristiges Engagement. "Ich denke, dass ich normalerweise sehr froh und glücklich bin, wenn ich bei einem Verein länger bin."

Club und Spieler kennen lernen
Müller will sich in den nächsten Wochen ein Bild vom Club machen, wird dabei auch Gespräche mit seinem Vorgänger führen. Sein offizieller Amtsantritt ist mit dem Trainingsstart am 7. Jänner. Das Jänner-Trainingslager in der Türkei will er auch dazu nützen, die Spieler genauer kennenzulernen. "Ich kann mich zu 100 Prozent mit den Zielen identifizieren. Ich bin überzeugt, dass wir mit unserer eigenen Jugend eine gute Chance haben, die Kampfmannschaft zu verstärken. Es ist für mich eine große Herausforderung und ich gehe den Job mit der Überzeugung an, dass ich mit einem Team die Dinge so in die Wege leiten kann, dass wir in Zukunft erfolgreich sein können", sagte Müller.

Auf genaue Ziele wollte der designierte Rapid-Sportchef noch nicht eingehen. "Es ist natürlich klar, dass Spieler Titel gewinnen wollen. Aber bevor man solche Ziele ausgibt, muss man auch die Basis dafür legen. Ganz wichtig ist den zweiten nicht vor dem ersten Schritt zu machen", betonte Müller.

Fans begeistern
Für ihn ist in erster Linie wichtig, dass "die Fans ins Stadion kommen und sagen, da ist eine Mannschaft, die sich den Hintern aufreißt, wirklich Gas gibt und Leidenschaft und Emotion hat. Dann verzeihen die Fans auch Fehler", gab Müller Einblick. Für ihn sind drei Themen entscheidend. "Loyalität steht für mich an erster Stelle, dazu kommen auch noch absolute Leistungsbereitschaft und Leidenschaft, die man mitbringen muss", ergänzte Müller. Wenn man einen klaren Plan und einheitlichen Gedanken habe und gut arbeite, werde auch einmal der eine oder andere Titel dazukommen.

Situation nichts Neues
Die Arbeit bei einem Traditionsverein ist für den Sportchef nichts Neues, hatte er doch mehr als 20 Jahre als Sportler und Funktionär bei Schalke 04 verbracht. "Rapid ist ein Club mit viel Tradition. Ich kenne die Situation", betonte Müller. Obwohl er in den letzten Jahren nicht nur den deutschen Fußball beobachtet hat, betritt Müller jetzt mit seinem Engagement in Österreich "Neuland". "Ich bin aber überzeugt, dass ich mich sehr schnell innerhalb des Vereins und Österreichs integrieren kann."

Mit den zuletzt schwachen Zuschauerzahlen in sehr vielen Bundesligastadien hat er kein Problem. "Ich habe in den letzten Jahren sehr viele Fußballspiele (U17 und U19) gesehen, bei denen nur 100 oder 150 Zuschauer waren, und es hat trotzdem Spaß gemacht da zuzuschauen. Das ist für mich kein Kriterium", sprach Müller Klartext.

Enge Kooperation mit Barisic
Müller wird in Zukunft sehr eng mit Trainer Zoran Barisic zusammenarbeiten, einmischen will er sich in die sportlichen Belange aber nicht. "Wir werden einen regen Austausch miteinander pflegen. Der Trainer kennt die Mannschaft am besten. Dinge, die die Mannschaft betreffen, sind ganz klar seine Hoheit", erklärte Müller, der sich innerhalb des Vereins vor allem als Kommunikator sieht. "Kommunikation innerhalb des Vereins sollte die Hauptaufgabe des Managers sein."

Lobende Worte vom Trainer
Barisic freute sich über die Verpflichtung einer Persönlichkeit. "Er war schon als Spieler bekannt als harter Arbeiter und großer Kämpfer, dass wird sich wahrscheinlich auch jetzt nicht geändert haben. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, die zu 100 Prozent befruchtend sein wird", sagte der Wiener. Der gebürtige Stuttgarter Müller ist im Besitz der Trainer-Lizenz, war allerdings bisher nur als Manager, Sportchef, Vorstand oder bei einer Spieleragentur tätig.

Sorgfältige Auswahl
Rapids Vorstand hatte im Vorfeld ein genaues Anforderungsprofil für den neuen Sportdirektor definiert. "Wichtig war für uns, dass der Sportdirektor komplementäre Stärken zum Trainerteam einbringt. Wichtig war eine große Erfahrung auf Management-Ebene sowie internationale Erfahrung, samt einem Netzwerk, das genutzt werden kann. Wir haben zudem einen Menschen mit großer Lebenserfahrung gesucht, der teamfähig, aber auch entscheidungsstark ist und es im Idealfall auch gewohnt ist, in einem traditionsreichen, emotionalen Umfeld zu arbeiten", gab Präsident Michael Krammer Einblick.

Nach einem "dreistufigen Prozess" fiel die Wahl auf Müller. "Wir haben ein Screening mit den öffentlich verfügbaren Informationen gemacht, Referenzen eingeholt und Telefoninterviews gemacht. Fünf Personen wurden dann zu einem Hearing eingeladen und Müller war der Kandidat, der uns am meisten überzeugt hat", berichtete Krammer. Müller erhielt einen Vertrag bis Saisonende 2015/16. "Er wird unseren Verein bereichern", war sich Krammer sicher, eine positive erste Personalentscheidung in seiner noch kurzen Amtszeit getroffen zu haben.

Der Ticker zum Nachlesen

12.09 Uhr: Die PK ist jetzt zu Ende, jetzt folgt noch die Vertragsunterzeichnung, danach haben Müller & Co. heute noch ein dicht gedrängtes Programm.

12.07 Uhr: "Der Trainer kann besser einschätzen, ob der Meistertitel in den kommendne Saisonen zu holen ist."

12.05 Uhr: Mit Rapid hat er hohe Ziele. "Wenn man die Dinge richtig umsetzt, kommen zwangsläufig Titel.

12.03 Uhr: "Habe das Gefühl, hier eine neue Familie gefunden zu haben. Bei der Entscheidung für Rapid habe ich ein Kribbeln im Bauch gehabt", schwärmt Müller vom Rekordmeister.

12.02 Uhr: Müller über sein Aus in Hoffenheim. "In Hoffenheim habe ich mich aus diversen Gründen überworfen,. Aber seit ich im Fußball bin, lerne ich aus Fehlern."

12.01 Uhr: Coach Barisic: "Werde mich mit Andreas austauschen, um die richtigen Schritte zu setzen. Momentan ist die Chance auf einen Stürmer nicht sehr hoch."

11.59 Uhr: Bei der Eingewöhnungsphase sieht Müller keine Probleme. "Mich in den Klub einzudenken wird mir von allen Beteiligten leicht gemacht."

11.58 Uhr: Dem österreichischen Fußball stellt Mülller ein gutes Zeugnis aus. "Es ist nicht mehr viel Abstand zum Ausland. Das sieht man auch am Team seit Marcel Koller hier ist."

11.56 Uhr: Dem Trainer will Müller genügend Freiraum lassen. "Alle Dinge, die die Mannschaft betreffen, sind des Trainers Hoheit. Wir werden aber regen Austausch pflegen", so Müller.

11.55 Uhr: Das Verhältnis zu Schulte beschreibt Müller als "ordentlich". Die beiden kennen einander aus gemeinsamen Zeiten bei Schalke.

11.53 Uhr: "Gegen Carsten Jancker zu spielen, war als ob man gegen einen Zug läuft" - auch Müller beweist bei seinem ersten Auftritt Humor.

11.52 Uhr: Der 51-Jährige will bei Rapid auf Teamwork setzen. "Wir haben alle hohe Ziele, die man am besten im Team bewältigen kann."

11.50 Uhr: Auch unter Müller wird Rapid auf den Nachwuchs bauen. "Ich kann mich 100 Prozent damit identifizieren, den Nachwuchs für die Kampfmannschaft aufzubauen", erklärt Müller. Zudem ist er der Meinung, dass die Jungen heutzutage gut ausgebildet sind.

11.49 Uhr: "Fußball ist mein Leben. Ich habe keine Angst vor leeren Stadien", so Müller.

11.48 Uhr: Müller: Ich gehe meine Aufgabe ganz unbefangen an, werde mit Schulte aber noch telefonieren. Fußball ist überall gleich. Ich möchte mit meiner Offenheit, Dinge in die richtige Richtung bewegen.

11.46 Uhr: Drei wichtige Themen für den neuen Sport-Boss: Loyalität, Leidenschaft, und Leistungsbereitschaft.

11.45 Uhr: Für Müller setzt sich der Erfolg aus vielen Faktoren zusammen, ein wichtiger Bestandteil dafür ist die Jugendarbeit im Verein. In erster Linie müsse man einen Plan haben und jeder innerhalb des Vereins müsse seinen Beitrag leisten.

11.44 Uhr: Der Rapid-Trainer sorgt für einige Lacher. "Wir werden im österreichisch Deutsch beibringen."

11.43 Uhr: Coach Zoki Barisic freut sich auf die Zusammenarbeit mit Müller. "Er war schon als Spieler dafür bekannt, ein "harter Hund" zu sein.

11.41 Uhr: Müller selbst war überrascht als der Anruf von Rapid kam. Der neue Sportdirektor kann sich mit den Zielen des Vereins naturgemäß identifizieren und sieht bei Rapid eine gute Basis für eine erfolgreiche Zukunft.

11.39 Uhr: Es war ein dreistufiger Auswahlprozess, am Ende sind fünf Personen auf der Shortlist gestanden, ehe die Wahl auf Andreas Müller gefallen ist.

11.38 Uhr: Präsident Krammer ergreift das Wort. "Ausschlaggebend für die Einstellung war die Managementerfahrun und die internationale Erfahrung von Müller."

11.35 Uhr: Neben Müller nehmen auch Coach Zoki Barisic und Neo-Präsident Michael Krammer an der Pressekonferenz teil.

11.34 Uhr: Ein wenig mussten sich anwesenden Journalisten gedulden, aber jetzt ist Andreas Müller angekommen. In Kürze wird er seine Pläne und Ziele präsentieren.

11.28 Uhr: Im Hanappi-Stadion ist alles vorbereitet, in wenigen Augenblicken tritt der neue Sportdirektor erstmals vor die heimische Presse.

11.15 Uhr: In einer Viertelstunde geht es los, das Medieninteresse am neuen Rapid-Sportdirektor ist groß.

11.08 Uhr: Müller war zuletzt bei der TSG Hoffenheim in der deutschen Bundesliga als Manager aktiv, wurde im April aber nach der sportlichen Talfahrt beurlaubt.

10.54 Uhr: Krammer ist voll des Lobes für den neuen Sportdirektor. "Andreas Müller hat nicht nur einen reichen Erfahrungsschatz in dieser Funktion, sondern passt auch gut zu einem Traditionsclub wie dem SK Rapid. Er hat uns bei den der Vertragsunterschrift vorangegangenen Gesprächen vollends überzeugt."

10.43 Uhr: "Nach den guten Erfahrungen, die Rapid mit Helmut Schulte gemacht hat, wollten wir den Weg mit einem international erfahrenen Mann weitergehen", erklärt Neo-Präsident Michael Krammer die Entscheidung für Müller.

10.35 Uhr: Müller und Schulte kennen einander aus gemeinsamen Tagen bei Schalke 04. Der 51-Jährige übernahm 2006 das Amt des Managers von Schalke-Legende Rudis Assauer, während seiner Amtszeit war Schulte Nachwuchschef bei dne Königsblauen.

10.25 Uhr: In etwas mehr als einer Stunde präsentiert Rapid Andreas Müller. Der ehemalige Manager von Schalke und Hoffenheim war nach dem Rückzug von Helmut Schulte Rapids Wunschkandidat.

10 Uhr: Herzlich willkommen beim oe24-Liveticker. Um 11.30 Uhr stellt Rapid mit Andreas Müller den neuen Sportdirektor vor. Wir haben alle Infos für Sie.

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Diese Wahl trägt die Handschrift von Helmut Schulte. Rapids scheidender Sportdirektor ist auf der Suche nach seinem eigenen Nachfolger fündig geworden: Es ist Andreas Müller (51), ehemaliger Manager und Sportdirektor beim FC Schalke 04 und bei der TSG Hoffenheim. Müller, als Spieler 1997 UEFA-Cup-Sieger mit den "Königsblauen", unterschreibt bei Rapid einen Vertrag bis 30. Juni 2016. Damit will Rapid einen schnellen Abgang Müllers - wie im Fall Schulte - verhindern. Schon heute wird der neue Mann offiziell vorgestellt.

 

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