Leverkusen-Legionär folgt Fuchs nach

Baumgartlinger ist neuer ÖFB-Kapitän

30.08.2016

Julian Baumgartlinger ist der neue ÖFB-Teamkapitän.

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Der neue Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft heißt Julian Baumgartlinger. Diese - nicht allzu überraschende - Personalentscheidung bestätigte Teamchef Marcel Koller am Dienstag in Wien. Baumgartlinger folgt auf den nach der EM zurückgetretenen Christian Fuchs und wird die ÖFB-Auswahl erstmals am Montag zum WM-Qualifikationsauftakt in Tiflis gegen Georgien aufs Feld führen.

Der Salzburger zeigte sich nach seiner Beförderung zum Spielführer stolz. "Es ist eine große Ehre, Kapitän zu sein", erklärte der 28-Jährige und betonte, er wolle "Verantwortung auf und außerhalb des Platzes" übernehmen.

Das Kapitänsamt hatte Baumgartlinger zuletzt auch beim FSV Mainz 05 inne, ehe er im Sommer zum Champions-League-Starter Bayer Leverkusen wechselte. Der Mittelfeldmann brachte es bisher auf 48 Länderspiele und ein Tor. Unter Koller gehört er durchgehend zum Stammpersonal und gilt schon seit langer Zeit als Führungsspieler innerhalb des Nationalteams.

Bindeglied zwischen Team und Betreuern

Durch seine Lauf- und Zweikampfstärke, gepaart mit der Fähigkeit, ein Spiel lesen zu können, stieg Baumgartlinger zu einem wesentlichen Bestandteil der Mannschaft auf - eloquente Auftritte vor TV-Kameras taten das Übrige. Künftig wird der Deutschland-Legionär noch mehr bei Pressekonferenzen und Sponsor-Terminen gefragt sein.

"Ich habe bei Mainz gemerkt, dass dieser Job viel Außendarstellung und Medienarbeit beinhaltet, aber das stellt für mich kein Problem dar", sagte der mit einer Münchnerin verheiratete Baumgartlinger, der seine Karriere bei 1860 München begann.

Wichtiger als die Beantwortung von Journalistenfragen sieht der Salzburger jedoch die künftige Rolle als Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainerstab und Führungsriege. Allerdings nahm Baumgartlinger auch seine Teamkollegen in die Pflicht.

"Müssen alle Verantwortung übernehmen"

"Damit wir den nächsten Schritt erreichen, müssen alle mehr Verantwortung übernehmen. Es ist nicht mehr so wie früher, dass es in einer Mannschaft einen Leithammel oder eine steile Hierarchie gibt. Die Aufgaben werden nicht auf eine, sondern auf mehrere Schultern verteilt", sagte der neue Kapitän und ergänzte: "Nach außen hin möchte ich mich immer vor die Mannschaft stellen."

Sein Außenauftritt wird sich auch in Zukunft auf das Sportliche beschränken - Einblicke ins Privatleben via Social Media will Baumgartlinger weiterhin nicht geben. "Ich bin nicht der Typ, der nach außen geht, was das Privatleben betrifft."

Viel lieber spricht Baumgartlinger über die bevorstehenden Aufgaben der ÖFB-Auswahl. "Die Analyse der EM ist abgeschlossen, jetzt können wir das neue Kapitel WM-Qualifikation angehen", erklärte der Ex-Austrianer.

Baumgartlinger war die erste Wahl

Damit liegt Baumgartlinger auf einer Wellenlänge mit Teamchef Koller, der seinem neuen Spielführer großes Lob aussprach. "Er hat viel Persönlichkeit, ist schon lange dabei, weiß, wie ich ticke und ist auf dem Feld in einer wichtigen Position." Für das Kapitänsamt habe es noch "zwei, drei Varianten" gegeben, erzählte Koller, ohne Namen zu nennen.

Baumgartlinger sei jedoch die erste Wahl gewesen, meinte der Schweizer und skizzierte das Anforderungsprofil: "Mir ist wichtig, dass Julian noch mehr Verantwortung und die Führung auf dem Feld übernimmt, und dass er nicht nur mit seiner Leistung, sondern auch mit seinem Mundwerk die Initiative ergreift."

Die erste Gelegenheit dazu bietet sich am Montag im WM-Qualifikationsmatch in Georgien. Das erste Training im Hinblick auf die Partie in Tiflis ging am Dienstag über die Bühne, laut Koller sind alle 23 Kaderspieler fit. "Wir freuen uns, dass es wieder losgeht", erklärte der Teamchef.

Der Ticker zur Pressekonferenz hier zum Nachlesen:

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