Bundesliga

Nur 0:0 gegen Admira: Rapid verpasst Platz 1

14.09.2012

Salzburg - Ried 1:1, Sturm Graz gewinnt gegen Wacker Innsbruck mit 3:0.

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Red Bull Salzburg und Rapid Wien sind am Samstag in der 8. Runde der Bundesliga trotz Heimvorteil nicht über ein Remis hinausgekommen. Salzburg musste sich gegen SV Ried mit einem 1:1 begnügen, Rapid enttäuschte beim 0:0 gegen die Admira. Sturm Graz fertigte dagegen Schlusslicht Wacker Innsbruck mit 3:0 ab und setzte sich in der Spitzengruppe fest. Aufsteiger WAC deklassierte Wr. Neustadt mit 6:0 .

Schwache Vorstellung von Rapid
Rapid ist die Generalprobe für das erste Gruppenspiel in der Fußball-Europa-League misslungen. Fünf Tage vor dem "Geisterspiel" im Happel-Stadion gegen Rosenborg Trondheim mussten sich die Hütteldorfer nach einer schwachen Vorstellung im Heimspiel gegen Admira Wacker Mödling mit einem torlosen Remis begnügen.

Damit verpasste der Tabellenzweite den zwischenzeitlichen Sprung an die Spitze und könnte am Sonntagabend bei einem Sieg von Tabellenführer Austria Wien in Mattersburg bereits fünf Zähler Rückstand auf den Erzrivalen aufweisen. Die nun schon fünf Runden sieglose Admira liegt nach der achten Runde auf Platz acht.

Rapid wirkte nach der Länderspielpause müde und hatte arge Probleme im Spielaufbau, weil das offensive Dreier-Mittelfeld nicht zur gewohnten Form fand. Die Admira stand dagegen sehr kompakt, ging engagiert zu Werke und sorgte mit dem von ihr praktizierten schnellen Umschalten von Defensive auf Offensive für mehr Gefahr als die Hausherren - etwa in der 21. Minute, als Rapid-Außenverteidiger Katzer nach einem Kopfball-Aufsetzer von Ouedraogo in höchster Not retten musste.

Rapid gab erst nach 37 Minuten durch Burgstaller den ersten Torschuss ab, den Gäste-Tormann Tischler in den Corner abwehrte. Auch nach der Pause sahen die 16.100 Zuschauer im Hanappi-Stadion, darunter auch ÖFB-Teamchef Marcel Koller, ein ideenloses Heimteam und clevere Gäste, die nur selten in Bedrängnis kamen. So hatte Tischler nach einem Hofmann-Freistoß Probleme, der Nachschuss des Rapid-Kapitäns segelte am langen Eck vorbei (52.). Und Burgstaller vergab die beste Chance der Grün-Weißen, als er den Ball aus spitzem Winkel über das leere Tor schoss (73.).

Peter Schöttel (Rapid-Trainer): "Die Admira war sehr stark, das kann ich von meiner Mannschaft nicht sagen. Wir haben schwer ins Spiel gefunden, die Anspannung und die Aggressivität haben gefehlt. Wir konnten nicht an die Leistungen vor der Länderspielpause anschließen. Wir waren nicht gut genug und hätten den Sieg nicht verdient gehabt, aber es gibt im Fußball eben solche Tage."

Dietmar Kühbauer (Admira-Trainer): "Das war ein sehr gutes Spiel von uns, speziell in der Defensive. Wir haben Rapid gut kontrolliert. In der zweiten Hälfte hat Rapid mehr riskiert, da hätten wir die Räume besser nützen und die Bälle genauer spielen müssen. Ich bin nicht hundertprozentig zufrieden, denn ein Sieg wäre drin gewesen."
 

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Zehn Salzburger erreichen Remis gegen Ried

© APA

Red Bull Salzburg ist am Samstag im ersten Ligaspiel nach seinem kräftigen Personalumbau nicht über ein Heimremis gegen die SV Ried hinausgekommen. Die 85 Minuten numerisch unterlegenen Salzburger mussten sich vor 8.500 Zuschauern mit einem 1:1 (1:0) begnügen. Die Tore erzielten Bundesliga-Topscorer Jonathan Soriano (34.) sowie der Rieder Marcel Ziegl (70.). Salzburg fehlen damit immer noch drei Punkte auf Tabellenführer Austria Wien, der erst am Sonntag in Mattersburg antritt.

Bullen-Trainer Roger Schmidt verhalf gleich zwei der fünf kurz vor Transferschluss geholten Spieler zu ihrem Debüt in der Startformation - jenes von Isaac Vorsah dauerte allerdings nur fünf Minuten. Der Ghanaer sah nach einem Foul an Rene Gartler als letzter Mann Rot. Kevin Kampl dagegen war auf Anhieb der beste Mann auf dem Platz. Der slowenische U21-Teamspieler bereitete mehrere Großchancen vor, darunter auch das Goldtor durch Soriano.

Salzburgs Solospitze hätte schon in der ersten Hälfte drei weitere Treffer schießen können, fast sogar müssen. Erst setzte Soriano einen Ball aus Idealposition am Tor vorbei (14.), danach scheiterte er freistehend erst an einer Fußabwehr von Ried-Goalie Gebauer (28.) und dann an der Latte (44.) - jeweils nach Vorarbeit von Kampl, der den Salzburgern drei Millionen Euro gekostet haben soll.

Bei einem weiteren Idealzuspiel des 21-Jährigen in Minute 34 behielt Soriano die Nerven. Der Spanier traf ins kurze Eck, ist mit sieben Saisontoren weiter Führender der Schützenliste. Die Salzburger waren auch zu zehnt präsent, spielten vor 8.500 Zuschauern vielleicht sogar die beste Hälfte der Saison - zumindest in kämpferischer Hinsicht. Die Rieder wurden vor der Pause lediglich durch Robert Zulj zweimal gefährlich (9., 18.).

Nach Seitenwechsel überließen die Bullen den Innviertlern mehr Ballbesitz - und den nahmen sie dankend an. Ein Kopfball von Nacho landete im Außennetz (52.), Gartler scheiterte mit einer Großchance an Salzburg-Torhüter Walke (60.). Den Ausgleich brachte eine Standardsituation. Einen von Gartler verlängerten Hadzic-Corner beförderte Ziegl ins Netz. Der 19-Jährige ist eigentlich gelernter Mittelfeldspieler, half aber in der Innenverteidigung aus, weil Jan-Marc Riegler und Maximilian Karner noch nicht ganz fix sind.

Die besten Gelegenheiten für Salzburg fand Christoph Leitgeb vor. Nach einem Solo des ÖFB-Teamspielers klärten Gebauer und Ziegl aber mit vereinten Kräften (56.). Ein weiterer Schuss fiel zu schwach aus (60.). Bei den Bullen kam in Minute 66 auch Sadio Mane zu seinem Debüt. Eine Hebervorlage von Kampl brachte der Senegalese aus spitzem Winkel aber nicht im Tor unter (84.). Der überragende Slowene selbst prüfte Gebauer noch mit einem Schlenzer (86.).

Die Salzburger blieben damit zwar auch im 15. Heimspiel der Red-Bull-Ära (seit 2005) gegen Ried ohne Niederlage, haben in vier Ligaheimspielen bereits sieben Punkte abgegeben. Dabei hatte Salzburg-Sportdirektor Ralf Rangnick nach den Millioneninvestitionen angekündigt, dass die Saison in dieser Konstellation jetzt "für uns noch einmal neu beginnt". Kommende Woche kommt es zum Schlager bei der Austria.

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Ich bin extrem enttäuscht, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben. Wir waren auch mit zehn Mann klar besser und hatten zahlreiche glasklare Chancen. Die Leistung hätte ausreichen müssen. Wir waren sogar in der zweiten Hälfte einige Male blank vor dem Tor. In der ersten Hälfte waren tausendprozentige Chancen dabei. Aber solange es den Fußball gibt, werden Torchancen vergeben. Es ist sehr schade, dass sich die Mannschaft nicht für das wirklich gute Spiel und die hohe Bereitschaft belohnt hat. Die Rote Karte war sehr hart."

Kevin Kampl (Salzburg-Mittelfeldspieler): "Es freut mich, dass ich gut ins Spiel reingekommen bin. Ich habe tolle Mitspieler hier. Es macht Spaß, mit denen Fußball zu spielen. Vor allem in der ersten Hälfte haben wir trotz Unterzahl stark gespielt. Mit dem Unentschieden können wir nicht zufrieden sein. In der zweiten Hälfte hat am Ende ein bisschen die Luft gefehlt. Das ist auch normal, wenn man 85 Minuten mit einem Mann weniger dem Ball nachläuft. Ich war heute schon gut, aber es geht noch viel besser."

Heinz Fuchsbichler (Ried-Trainer): "Ich bin sehr froh über den Punkt. Nach drei verlorenen Spielen tut der Sieg der Seele sehr gut. Die Rote Karte war nicht wirklich ein Vorteil für uns. Dadurch wurde unsere Taktik komplett umgedreht. Wir wollten eigentlich auf Konter spielen. Salzburg hat sehr viel Qualität. Die haben den einen Mann weniger mit extremer Laufarbeit kompensiert. Sie sind mit unheimlichem Tempo gekommen und haben uns dadurch vor große Probleme gestellt."
 

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Sturm feierte dritten Sieg in Folge

© APA

Nach einem durchwachsenen Saisonstart ist Sturm Graz in den vergangenen Wochen in Form gekommen. Die Steirer besiegten am Samstag in der 8. Runde der Fußball-Bundesliga zu Hause den FC Wacker Innsbruck mit 3:0 (1:0) und setzten sich mit dem dritten Sieg in Folge an der Spitze fest. Nikola Vujadinovic brachte die Grazer nach einem Eckball per Kopf in Führung (35.), Imre Szabics erhöhte auf 2:0 (59.), ehe Vujadinovic wieder per Kopf den Endstand fixierte (69.).

Sturm hatte das Spiel gegen das Schlusslicht von Beginn weg sicher im Griff. Trotz viel Ballbesitz waren sie zunächst allerdings nicht gefährlich. Christoph Kröpfl gab in der 21. Minute den ersten echten Warnschuss ab, den Innsbruck-Torhüter Safar aber problemlos entschärfen konnte.

Erst dank einer Standardsituation schlugen die Heimischen zu: Nach einem Bukva-Eckball wurde Vujadinovic übersehen, der Serbe konnte aus rund fünf Metern ungehindert einköpfeln (35.). Zwei weitere Eckbälle, einer dort und einer da, führten vor der Halbzeit zu zwei weitere Top-Chancen. Innsbrucks Marco Kofler (39.) verfehlte per Kopf ebenso wie Sturm-Verteidiger Milan Dudic (41.).

Nach der Pause dominierte Sturm immer mehr, von den Tiroler Gästen war dagegen kaum etwas zu sehen. Auch nicht von Roman Wallner, der erstmals von Beginn weg einlief, aber nach einer Gelben Karte und einem weiteren gelbwürdigen Foul in der 66. Minute ausgewechselt wurde.

Sturm führte da schon 2:0, nachdem Szabics einen Madl-Pass super angenommen hatte und zur Vorentscheidung einschoss (59.). Zehn Minuten später fixierte Vujadinovic neuerlich nach Bukva-Flanke den Endstand (69.). Vujadinovic entpuppt sich nach einem entsetzlichen Einstand beim 0:2 gegen Salzburg immer mehr zu einer tragenden Säule im Sturm-Spiel. Der Serbe hat sich zum verlässlichen Abwehrchef gemausert und auch schon drei Tore erzielt. Sturm-Torjäger Richard Sukuta-Pasu musste in der 56. Minute mit Verdacht auf eine Bänderverletzung vom Feld.

Sturm rückte damit auf Rang vier vor, Innsbruck ist nach der vierten Niederlage in Serie weiter Schlusslicht und prolongierte auch die schwarze Serie in Graz. Wacker ist auswärts gegen Sturm seit über sechs Jahren, seit einem 3:2 am 19. Juli 2006, in der Liga sieglos.
 

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