Das Nachtflugverbot in der Schweiz hatte dem Rekordmeister nach dem Euro-League-Fehlstart eine weitere Nacht in Thun beschert. Nach der erschreckend schwachen Vorstellung beim Schweizer Tabellensechsten hatten die Rapidler also genügend Zeit, um nachzudenken. Kapitän Steffen Hofmann: "Das war nichts. Wir haben genauso gespielt, wie es Thun wollte."
Rapid enttäuschte in Offensive und Defensive
Bei Rapid hatte überhaupt nichts geklappt. Weder das Spiel nach vorne noch die Defensive. Man sah keinen Funken vom frisch erlangten Rückenwind aus dem Auswärtsspiel bei Wacker Innsbruck (4:0). Nach dem katastrophalen Auftritt in Thun stehen die Hütteldorfer doppelt unter Druck. Gibt es morgen gegen Ried kein Erfolgserlebnis, dann dürften bei der außerordentlichen Hauptversammlung am Montag die Emotionen hochkochen.
Zoki Barisic wird einige Versager rauswerfen
Blickrichtung Ried muss Zoki Barisic aber seine Burschen auf bauen: "Sie müssen psychisch und physisch bereit sein!" Durchaus möglich, dass der Coach Umstellungen vornimmt. "Müdigkeit als Ausrede wird man von uns aber nie hören."
ORF-Experte schießt sich auf Hofmann ein
In der Analyse nach dem 0:1 von Rapid beim FC Thun grätschte Roman Mählich (17 Tore in 362 Bundesliga-Spielen) den Rapid-Star verbal um. Mählich ätzte: "Hofmann ist mit seinen 33 Jahren nicht mehr der Jüngste. Das merkt man. Der hat Probleme, mitzuhalten. Es geht ihm alles viel zu schnell. Meisterschaft und Europa League packt er nicht. Früher war Steffen noch richtig torgefährlich, jetzt nicht mehr."
Mählich, in seiner Profilaufbahn nur ein "Wasserträger" und zuletzt bei Schwadorf, Wienerberg, Kilb und Lassee im Einsatz, zog auch einen mehr als gewagten Vergleich: "Hofmann erinnert mich an Michael Ballack, der nach seiner Rückkehr aus England zu Leverkusen die hohen Erwartungen auch nicht erfüllen konnte "
Steffen dazu: "Die Kritik ist okay. Wir haben alle Fehler gemacht, aber auch schon gezeigt, dass wir's besser können."