Bundesliga

Rapid verschenkt Sieg gegen Sturm Graz

08.08.2014

Wolfsberg gewinnt in Altach 2:1 - Admira mit 1:1-Unentschieden.

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SK Rapid Wien - SK Sturm Graz Endstand 1:1 (0:0)
Wien, Ernst Happel Stadion, 16.800 Zuschauer, SR Schüttengruber.
Torfolge: 1:0 (49.) Beric, 1:1 (82.) Djuricin

Fußball-Vizemeister SK Rapid Wien hat sich am Samstagabend im Bundesliga-Heimspiel gegen Sturm Graz mit einem 1:1 (0:0) begnügen müssen. Die Mannschaft von Trainer Zoran Barisic ging zwar durch den im Sommer von den Steirern verpflichteten Stürmer Robert Beric (49.) hochverdient in Führung, musste aber im Finish noch den Ausgleich durch Marco Djuricin (82.) hinnehmen.

Das Match bot den 16.800 Zuschauern Kampf und durch die lange Zeit klar überlegene Heimmannschaft Klasse. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber hatte alle Hände voll zu tun und musste insgesamt zehn Gelbe Karten, einmal Gelb-Rot und einmal Rot - gegen Beric nach einer Tätlichkeit (76.) - zücken.

Am Ende war es für Sturm ein gewonnener Punkte, während die nun schon seit 15 Spielen ungeschlagenen Hütteldorfer wie schon zuletzt beim 1:1 gegen die Admira zwei vergebenen Punkten nachtrauerten. In der Tabelle ist Rapid nun vor dem Sonntagsspiel mit fünf Punkten aus vier Spielen unmittelbar vor Sturm Tabellendritter.

Nach einer umkämpften und zerfahrenen Anfangsphase bestimmte Rapid die Partie mit zunehmender Dauer immer klarer. Thanos Petsos erzielte mit einem "Hammer" aus mehr als 30 Metern, der nur wenige Zentimeter neben dem Gehäuse einschlug, schon fast das 1:0 für die Hütteldorfer (20.). Die beste Chance vor der Pause ließ aber Beric aus, der Slowene scheiterte aus elf Metern an Goalie Christian Gratzei (25.).

Nach einer halben Stunde waren dann nur noch zehn Graz-Akteure auf dem Rasen: Sturms Mittelfeldabräumer Daniel Offenbacher sah innerhalb von zwei Minuten wegen wiederholten Foulspiels vollkommen zurecht Gelb-Rot (31.). Dadurch zogen sich die Steirer noch mehr zurück, machten die Räume in der eigenen Hälfte extrem eng.

Trotzdem gelang Rapid bereits kurz nach der Pause die verdiente Führung: Kapitän Hofmann spielte perfekt auf Linksverteidiger Thomas Schrammel, dessen Maßflanke Ex-Sturm-Torjäger Beric per Kopf zum 1:0 verwandelte. Danach verabsäumte es die Barisic-Elf, die Führung auszubauen. Petsos prüfte Gratzei mit einem weiteren Weitschuss (54.), und ein Versuch von Louis Schaub nach Pass von Beric wurde von Michael Madl noch abgeblockt (59.). Und ein Hofmann-Freistoß aus knapp 20 Metern klatschte gegen die Latte (73.).

In Minute 75 entwickelte sich dann nach einem Foul von Hofmann an Stankovic, der mit der Hand gegen den Rapid-Kapitän nachschlug, ein Spielertumult, in dessen Zuge Beric seinen ehemaligen Mitspieler Anel Hadzic vor den Augen von Referee Schüttengruber niederstieß und für diese Tätlichkeit Rot sah (76.).

Wenig später hatte Sturm seine erste Torchance, doch Rapid-Goalie Novota zeichnete sich mit einer Glanzparade gegen "Joker" Marc Andre Schmerböck aus (78.). Vier Minuten später war aber auch er machtlos gegen Djuricin, der dem Schlussmann nach Vorlage des hinten und vorne aufopfernd kämpfenden Michael Madl keine Chance ließ. Im Finish drängte Rapid vehement auf das Siegtor, das aber nicht mehr glückte.

Rapid: Novota - Pavelic (60. Behrendt), Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Petsos, Wydra (84. Alar) - Schaub (79. Schobesberger), S. Hofmann, F. Kainz - Beric
Sturm: Gratzei - Todorovski, Spendlhofer, Madl, Klem - Offenbacher, Hadzic (86. Piesinger) - Schloffer (60. Schmerböck), Stankovic, Beichler - Djuricin

Rote Karte: Beric (76./Tätlichkeit)
Gelb-Rote Karte: Offenbacher (31./wiederholtes Foulspiel)
Gelbe Karten: Sonnleitner, Petsos, Dibon, Beric, Schobesberger, Behrendt bzw. Djuricin, Beichler, Hadzic, Piesinger

Die Besten: Pavelic, Petsos, Hofmann bzw. Hadzic, Madl

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SCR Altach - WAC Endstand 1:2 (0:0)
Altach, Cashpoint-Arena, 5.204 Zuschauer, SR Dintar.
Torfolge: 0:1 (52.) Trdina, 1:1 (53.) Aigner, 1:2 (84.) Jacobo

Der WAC bleibt auch nach der vierten Runde der Fußball-Bundesliga ohne Punkteverlust. Bei Aufsteiger Altach gewannen die von Dietmar Kühbauer betreuten Kärntner mit 2:1 (0:0) und schoben sich damit zumindest bis zum Sonntagsspiel von RB Salzburg gegen Grödig an die Tabellenspitze. Während der WAC beim Punktemaximum von zwölf Zählern hält, fielen die Vorarlberger an den fünften Tabellenrang zurück.

WAC-Trainer Dietmar Kühbauer schickte vor 5.204 Zuschauern in der Altacher Cashpoint-Arena mit einer Ausnahme dieselbe Mannschaft aufs Feld, die am vergangenen Wochenende bei Grödig 2:0 gewonnen hatte. Dario Baldauf stand anstelle des verletzten Stephan Palla in der Startformation. Aufseiten der Vorarlberger ersetzten Boris Prokopic und Patrick Seeger im Mittelfeld Daniel Luxbacher und Patrick Salomon.

In einer temporeichen Anfangsphase erwischten die Gastgeber beinahe einen Traumstart: Eine verunglückte Hereingabe von Ivan Kovacec streifte die Latte (5.). Auf der Gegenseite konterte der WAC nach einem Ballgewinn blitzschnell, Tardej Trdina stolperte die Vorlage mit dem linken Fuß aber deutlich am Tor vorbei (8.). Danach stand WAC-Keeper Kofler zweimal im Blickpunkt: Erst konnte er sich bei einer Schreiner-Hereingabe aus 30 Metern, die an Freund und Feind vorbei segelte, auszeichnen (10.). Danach unterlief der Torhüter die nachfolgende Ecke, Prokopics Kopfball klärte Christopher Wernitznig auf der Linie (11.).

Nach knapp einer halben Stunde hatten die Vorarlberger ihre größte Chance in der ersten Hälfte. Lienhart flankte über die WAC-Abwehr, Prokopic kam vor dem herauseilenden Kofler an den Ball, brachte den Ball anschließend jedoch nicht im leeren Tor unter (36.). Wenig später ließ Seeger mit einer schönen Einzelleistung erst Jacabo und dann Sollbauer stehen, der Spanier spitzelte dem Stürmer aber im letzten Moment doch noch den Ball vom Fuß (38.).

Nach dem Seitenwechsel ging es Schlag auf Schlag: Kofler parierte einen Schuss von Seeger (51.). Danach eroberte Weber im Mittelfeld den Ball, spielte Trdina perfekt in den Lauf und der Slowene überlupfte Altach-Keeper Kobras gefühlvoll zum Kärntner Führungstreffer (52.). Doch die Führung der Gäste währte nur kurz - Goalie Kofler wartete beim Ausschuss zu lange , der heranstürmende Aigner rutschte in den Ball und lenkte die Kugel ins Tor (53.).

Nach dem Blackout ihres Torhüters zeigten sich die Kärntner geschockt, ehe Manuel Kerhe bei seinem Saisondebüt mit einer Flanke den Siegtreffer der Wolfsberger vorbereitete. WAC-Stürmer Attila Simon irritierte bei dem hohen Ball die gesamte Vorarlberger Hintermannschaft und der im Rücken von Lienhart auftauchende Jacobo schob den Ball aus kurzer Distanz zum 2:1 ein (84.).

Zuvor hatte Altach, das in der Schlussphase nicht mehr zusetzen konnte, durch zwei Kopfbälle von Aigner (59./78.) und einen Distanzschuss von Netzer (80.) gute Chancen ausgelassen.

Altach: Kobras - Lienhart, Pöllhuber, Zwischenbrugger, Schreiner - Netzer, Prokopic - Seeger (63. Ngwat-Mahop), Roth (72. Salomon), Kovacec (63. Luxbacher) - Aigner
WAC: Kofler - Standfest, Sollbauer, Rnic, Baldauf - M. Weber, Hüttenbrenner - Wernitznig (66. Kerhe), P. Zulj (81. Silvio), Jacobo - Trdina (76. Simon)

Gelbe Karten: Netzer, Salomon bzw. Hüttenbrenner, Standfest, Silvio
Die Besten: Lienhart, Netzer, Roth bzw. Sollbauer, Trdina, M. Weber

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SV Ried - Admira Wacker Mödling Endstand 1:1 (1:0)
Ried, Keine-Sorgen-Arena, 3.500 Zuschauer, SR Lechner.
Torfolge: 1:0 (45.+2) Pichler, 1:1 (56.) Auer.

Die SV Ried und Admira Wacker Mödling haben sich am Samstag in der 4. Runde der Fußball-Bundesliga mit 1:1 (1:0) getrennt. Die Hausherren gingen zwar kurz vor der Pause durch Harald Pichler mit einer Führung in die Kabine, doch Stephan Auer holte in der 56. Minute mit dem ersten Saisontreffer den Ausgleich. Ried blieb damit auch im 17. Spiel en suite gegen Admira ungeschlagen.

Unbedingt wollten die Gäste aus Niederösterreich den "Fluch" gegen die SV Ried ablegen: Bis Samstag hatte die Admira gegen die Oberösterreicher nicht weniger als 4.090 Tage nicht gewonnen. Dementsprechend ambitioniert begann die Truppe von Coach Walter Knaller, der seiner Elf als Maßnahme gegen das Pressing der Rieder offenbar aufgetragen hatte, mit vielen langen Pässen zu arbeiten. Und in den ersten 25 Minuten hatten die Hausherren sogar weniger Ballbesitz.

Nur zwei erwähnenswerte Chancen hatten die 3.500 Fans in der Keine-Sorgen-Arena bis kurz vor der Pause gesehen: Eine gefährliche Flanke des stark agierenden Thomas Murg verfehlte Dieter Elsneg nur knapp (26.), aufseiten der Gäste hätte eine von Lukas Thürauer eingeleitete schöne Aktion beinahe die Führung gebracht. Der von ihm eingesetzte Ouedraogo bedankte sich mit einem schönen Querpass, Thürauer verfehlte knapp.

Als man sich schon mit einem torlosen Remis zur Pause abgefunden hatte, schlug Ried in der Nachspielzeit noch zu: Ein schön gezirkelter Freistoß von Oliver Kragl traf die Stange, Pichler war aber beim Abpraller zur Stelle und scorte zur 1:0-Führung ein. Ausgerechnet Kragl, der als "Admira-Spezialist" in der abgelaufenen Saison gegen die Niederösterreicher immer getroffen hatte (6 Tore), sorgte also wieder für die Vorarbeit.

Nach Seitenwechsel hatte Clemens Walch (54.) nach einer schönen Einzelaktion die Vorentscheidung auf dem Fuß, rutschte kurz vor dem Schuss aber aus und der Ball verfehlte das Gehäuse von Andreas Leitner nur hauchdünn. Wie aus dem Nichts gelang den Admiranern aber dann kurz darauf der Ausgleich. Eingeleitet von Thürauer sprintete Auer in der 56. Minute nach schnellem Gegenstoß davon und erzielte seinen ersten Saisontreffer.

Das Spiel verlief nun offen, der für Möschl eingewechselte Toni Vastic verpasste nach Streker-Vorlage nur knapp den Führungstreffer, der Ball kullerte am langen Eck vorbei. Vastic brachte frischen Wind ins Angriffsspiel der Innviertler, war auch sonst noch an einigen Chancen beteiligt. Das von vielen Zweikämpfen geprägte Spiel spiegelt sich auch in je vier Gelben Karten für beide Teams wieder.

Letztlich waren die Rieder doch etwas näher am Sieg, hatte mit 15 Torschüssen auch fast doppelt so viele wie die Gäste aufzuweisen. Die Admira wartet weiter auf den ersten Saisonsieg, Ried hält bei einem Sieg und einem Remis und verbesserte sich vorerst auf Rang sechs.

Ried: Gebauer - Lainer, Janeczek, Pichler, O. Kragl - Trauner, Streker - Murg, Elsneg (77. Fröschl), Möschl (61. Vastic) - Walch
Admira: Leitner - Zwierschitz, Schößwendter, Katzer, T. Weber - Toth (81. Maier), Ebner (92. Wostry) - Schick, Thürauer, Auer - Ouedraogo (62. Knasmüllner)

Gelbe Karten: Pichler, Kragl, Streker, Walch bzw. Schößwendter, Ebner, Schick, Katzer
Die Besten: Murg, Streker bzw. Ebner, Katzer

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