2:3 gegen Austria

Sturm-Coach Milanic nach Pleite ratlos

04.12.2013

Austria freute sich hingegen über vierten vollen Erfolg in fünf Runden.

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Der SK Sturm steckt nach dem zwischenzeitlichen Hoch wieder im Tief fest. Die 2:3-Niederlage bei Meister Austria beförderte die Grazer vorerst aus dem Rennen um den internationalen Startplatz. Nur vier Zähler aus den jüngsten sechs Runden ließen Trainer Darko Milanic ähnlich wie beim durchwachsenen Saisonauftakt an der Qualität seines Teams zweifeln.

Sturm zu wenig Qualität?
"Im Moment passt alles nicht zusammen", sagte der Slowene. Beinahe ratlos wirkte Milanic, als er auf die vergebenen Torchancen seiner Elf angesprochen wurde. "Als Trainer hat man eine Idee, aber im letzten Drittel ... spiele ich oder jemand anderer dort? Das ist nicht so einfach. Warum sind Offensivspieler international so gefragt?", meinte der ehemalige Verteidiger. "Wir haben viele Chancen, sind aber zu unruhig und treffen die falschen Entscheidungen."

Die Frage, ob dies auf fehlende Qualität zurückzuführen sei, beantwortete Milanic dann mit einer vielsagenden Geste. Sein im Sommer um rund eine Million Euro geholter Landsmann Robert Beric dürfte dies weniger gut aufnehmen. Dabei spielte der 22-Jährige doch schon bei NK Maribor unter Milanic und wurde als klarer Wunschspieler des Trainers geholt. Gegen die Austria ließ Beric aber erneut einige Möglichkeiten ungenutzt.

Grazer "relativ tot"
Sein Nebenmann Daniel Beichler hatte seinem Ärger bereits unmittelbar nach Schlusspfiff Luft gemacht. "Wir müssen uns selbst hinterfragen. Vorne schießen wir keine Tore, hinten bekommen wir dumme. Der Trainer spricht Fehler an, und wir machen sie im nächsten Spiel wieder", beklagte der Torschütze der Steirer zum zwischenzeitlichen 1:1 (26.). "Es hilft nichts, sich nach jedem Spiel hinzustellen und zu sagen, es ist alles in Ordnung", betonte der nach seiner fünften Gelben Karte am Samstag in Innsbruck gesperrte Beichler.

Sturm-Torhüter Benedikt Pliquett fand seine Mannschaft sogar "relativ tot eigentlich". "Klar ist es jetzt eine hohe Belastung, wir haben nicht den breitesten Kader im Moment mit vielen Verletzten und Angeschlagenen. Aber grundsätzlich sollte es reichen. Das ist ja hier kein Gurkenverein", nahm sich der Deutsche kein Blatt vor den Mund.

Ehrenreich patzt beim Comeback
Dabei war Sturm in der Generali Arena nicht unbedingt das schwächere Team. Die Statistiken verdeutlichten, dass die Steirer mit den Wienern ebenbürtig waren. Wie so oft entschieden aber die individuellen Fehler der Grazer die Partie zugunsten der laut Trainer Nenad Bjelica "in manchen Situationen glücklichen" Austria.

Beim psychologisch wichtigen 2:1 durch den früheren Sturm-Jugendspieler Daniel Royer knapp vor der Pause stand Martin Ehrenreich schlecht. Der nach einer Verletzungspause zurückkehrte Rechtsverteidiger leitete dann auch das dritte Austria-Tor durch Philipp Hosiner (70.) mit einem Fehlpass ein - und wurde von Milanic danach vom Spielfeld geholt.

Boykott der Sturm-Fans
Zur Grazer Misere passte auch, dass der Auswärtssektor fast leer blieb. Nur rund 40 Sturm-Anhänger fanden sich ein. Schuld war jedoch nicht die sportliche Komponente, sondern ein Protest gegen die hohen Kartenpreise für Auswärtsfans in Wien (25 Euro). "Wenn es ums Finanzielle geht, ist das nachvollziehbar", meinte Pliquett. Festzustellen bleibt jedoch auch, dass Auswärtsfans in Graz ebenso deutlich zur Kasse gebeten werden.

Der Austria durfte dies egal sein. Der Titelverteidiger freute sich über den vierten vollen Erfolg in den jüngsten fünf Runden. Das 0:1 in Grödig schien schon wieder vergessen. "Das war ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn man die Ausbeute der vergangenen Spiele sieht, kann man zufrieden sein", meinte Torschütze Royer.

Austria empfängt Admira
Bereits am Samstag wartet auf die Violetten im ersten Spiel der Rückrunde der nächste Heimauftritt. Gegner ist die zuletzt verbissen um den Klassenerhalt kämpfende Admira. Trainer Bjelica hatte im Rennen um die vorderen Plätze vor der Sturm-Partie bekanntlich zwölf Zähler aus den verbleibenden Herbstrunden als Wunschziel ausgegeben.

"Es war sehr wichtig, dass wir mit drei Punkten gestartet sind. Jetzt heißt es gut regenerieren und gegen die Admira hoffentlich nachlegen, damit wir die Hälfte schon einmal im Trockenen haben", sagte Mittelfeldspieler Florian Mader.

 

 

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