Geheim-Mail hilft Mercedes

In diesen Tagen bereitet der Motorsport-Weltverband FIA die Verhandlung gegen Mercedes vor. Am Donnerstag wird ein 12-köpfiges Gremium im FIA-Hauptsitz ein mit Spannung erwartetes Urteil fällen. Es geht um die geheimen - prinzipiell verbotenen - Pirelli-Reifentests nach dem Barcelona-GP Mitte Mai. Red Bull hatte erst kurz vor dem Monte-Carlo-GP (26. Mai) davon erfahren und offiziell protestiert, worauf sich Ferrari dem Protest anschloss.

Zaubert Mercedes Trumpf-Ass aus dem Ärmel?
Mercedes rechtfertigt sich damit, dass man von Hersteller Pirelli eingeladen wurde und dass man sich die offizielle Erlaubnis eingeholt habe. Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda ist sich seiner Sache so sicher, dass er mit Red-Bull-Motorsportchef Marko um 50 Euro wettete, dass die FIA zu seinen Gunsten entscheiden werde.

Aus Insider-Kreisen sickerte jetzt der mögliche Grund für den Silberpfeil-Optimismus durch: Mercedes will am Donnerstag ein von FIA-Rennleiter Charlie Whiting verfasstes E-Mail als Trumpf-Ass aus dem Ärmel zaubern. Darin soll der FIA-Mann die Tests ausdrücklich erlaubt haben. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gefasst: "Wir sind nach wie vor davon überzeugt, nichts Falsches getan zu haben. Wir haben unsere Unterlagen aufbereitet, mehr können wir nicht tun."