Mildes Urteil

Keine Strafe für Laudas Team

22.06.2013

FIA-Tribunal erteilt nur eine Rüge* Red-Bull-Boss Horner stinksauer.

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Ministrafe für Mercedes: Wegen der regelwidrigen Reifentests erteilte das FIA-Tribunal nur eine Rüge. Konkurrent Red Bull ist sauer. Keine Geldstrafe, auch kein Punktabzug: Im FIA-Gerichtsverfahren wegen der umstrittenen Mercedes-Testfahrten mit Pirelli-Reifen in der Formel 1 ist das Team von Aufsichtsrat Niki Lauda glimpflich davongekommen. Das Tribunal des Automobilweltverbandes sprach lediglich eine Verwarnung aus.

Red Bull kritisiert Urteil als zu milde
Das Tribunal sprach gestern sowohl gegen den Rennstall als auch gegen Reifenhersteller Pirelli eine Rüge aus. Zudem darf Mercedes an dem "Young Driver Test"(ein Test speziell für Nachwuchsfahrer) im kommenden Monat in Silverstone nicht teilnehmen.

Eine "Strafe", die zu verschmerzen sein dürfte. Red-Bull-Teamchef Christian Horner kritisierte das Urteil nun in Sky Sport News: "Sie sind ihre Nachwuchsfahrertests sowieso bereits eher mit Senioren gefahren. Dort verbannt zu werden ist keine besondere Strafe."

Mercedes ging von Erlaubnis der FIA aus
Als strafmildernd bewertete das Sportgericht, dass Mercedes eine Aussage von FIA-Renndirektor Charlie Whiting als "qualifizierte Erlaubnis missverstanden" habe. Das Silberpfeil-Team hatte Whiting telefonisch kontaktiert. "Wir haben ihn zwei Mal angerufen. Er hat zugestimmt", so Mercedes-Anwalt Paul Harris in seinem Plädoyer.

Mercedes hatte vom 15. bis 17. Mai auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona Testfahrten von insgesamt 1.000 Kilometern absolviert - auf Einladung von Pirelli, dem Reifenlieferanten aller F1-Teams. Ein Verstoß gegen das FIA-Reglement, weil sich Mercedes dadurch einen Vorteil gegenüber anderen Teams erschlich.

Aufsichtsrat äußert sich zufrieden

Lauda: "Urteil im Sinne des Sports"

Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda war nach dem FIA-Urteil mehr als zufrieden.

Ohne Aufsichtsrat Niki Lauda und Teamchef Toto Wolff trat Mercedes gestern vor dem FIA-Tribunal in Paris an. Einziger prominenter Vertreter des Silberpfeil-Teams war "Superhirn" Ross Brawn. Lauda nach dem Tribunal: "Dieses Urteil akzeptieren wir. Wir werden dagegen nicht in Berufung gehen, das war auch nie der Plan. Die Entscheidung der FIA ist absolut korrekt und im Sinne des Motorsports. Die Vorwürfe gegen uns wurden nicht bestätigt, das ist festzuhalten." Red-Bull-Motorsportboss Helmut Marko hingegen kritisiert: "Immerhin ist es eine Bestrafung! Aber nicht das Urteil, das wir erwartet haben. Wir hatten mit einer weitaus schärferen Strafe gerechnet."

 

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