"Anormale" Doping-Probe

Doping: Fränk Schleck aus Tour genommen

17.07.2012

Eine Urinprobe des Luxemburgers wies das Diurretikum Xipamid auf.

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Bei Radprofi Fränk Schleck ist am vergangenen Samstag bei der Tour de France eine "anormale" Doping-Probe entnommen worden. Wie der Weltverband (UCI) am Dienstag mitteilte, wies eine Urinprobe des Luxemburgers das Diurretikum Xipamid auf. Nach den Anti-Doping-Regeln der UCI führt das nicht automatisch zu einer Sanktion. Der Verband forderte den Rennstall RadioShack aber auf, die nötigen Schritte zu ergreifen. Das Team teilte daraufhin mit, dass Schleck aus der Tour genommen wird.

Schleck im Vorjahr Dritter
Diuretika werden im Radsport häufig dazu verwendet, Dopingmittel zu verschleiern. Das bekannte und bei Dopern berüchtigte Labor Chatenay-Malabry am Stadtrand von Paris hatte das Xipamid bei der am Tag der 13. Etappe entnommenen Probe entdeckt. Schleck hat vier Tage Zeit, die Öffnung der B-Probe zu beantragen. Der letztjährige Tour-Dritte war als einer der Kapitäne von RadioShack in die Tour gestartet. Nach Problemen in der ersten Woche rangiert der 32-Jährige derzeit auf Rang zwölf.

Ähnlicher Vorfall im Vorjahr
Im Vorjahr war beim Russen Alexander Kolobnew ebenfalls ein Diuretikum entdeckt worden. Der Fahrer wurde daraufhin nur wenige Stunden später von seinem Team Katjuscha aus dem Rennen genommen. Der russische Verband verurteilte ihn daraufhin zu einer Geldstrafe von 1.500 Euro. Die UCI legte Einspruch ein, scheiterte aber vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) - Kolobnew wurde freigesprochen.

Mittel zur Verschleierung
"Diuretika werden im Radsport dazu benutzt, andere Präparate aus dem Körper zu spülen", erklärte Helge Riepenhof, Teamarzt bei Omega Pharma-Quick Step. "Die Gabe ist ansonsten kontraproduktiv, weil Diuretika dem Körper Flüssigkeiten entziehen und damit Minerale." In anderen Sportarten wie Boxen oder Bodybuilding werden harntreibende Mittel zur Gewichtsreduzierung verwendet.

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