Australian Open

Melzer auch im Doppel weiter

19.01.2011


Österreicher besiegt mit Petzschner das Duo Dabul/Giraldo in 2 Sätzen.

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Die Wimbledonsieger wurden von der Turnierleitung zwar nur auf Platz 21, dem letztmöglichen Court, angesetzt, doch Jürgen Melzer /Philipp Petzschner haben sich trotzdem für die zweite Runde der Australian Open qualifiziert. Die als Nummer 6 gesetzte, österreichische-deutsche Paarung bezwang am Mittwoch in Melbourne Brian Dabul/Santiago Giraldo (ARG/COL) mit 7:6(3),6:1 und zeigte nach einem etwas "eingerosteten" Start im zweiten Satz dann ihr Potenzial.

Eingewöhnungsphase
"Es war einer der schlechtesten Sätze überhaupt, die wir gemeinsam je gespielt haben. Es ist immer schwer, wenn man lange nicht miteinander gespielt hat", meinte Melzer, der freilich Verständnis dafür hatte, dass er im ersten Satz seinen vom Vortag noch müden Freund ein bisschen mitschleppen musste. Petzschner hatte sich ja Jo-Wilfried Tsonga (FRA-13) nach einer 2:0-Satzführung noch in fünf Sätzen geschlagen geben müssen.

Das Duo hatte bei 4:5 einen Satzball abgewehrt und nach dem gewonnen Tie-Break das Match diktiert. "Wir haben zum Glück den ersten Satz gewonnen und im zweiten Satz gezeigt, dass der Klassenunterschied doch da war", erklärte Melzer.

Deutscher ausgelaugt
Petzschner gab zu, dass es nach einer langen Nacht doch schwierig war, wieder auf den Court zu gehen. "Ich habe nur vier, fünf Stunden geschlafen. Das Match hat doch sehr viel Kraft gekostet", sagte der Deutsche, der sich in der Nacht noch - gemeinsam mit Besucher Stefan Koubek - sein eigenes Match im TV angeschaut hat. Kommentiert vom parteiischen Franzosen Henri Leconte. "Das hätte ich mir schenken können", sagte Petzschner lachend. Dann hätte Petzschner beinahe seinen Transport zur Anlage verschlafen. "Ich bin um 10.00 Uhr aufgewacht und um 10.10 Uhr war das Auto bestellt."

ZIel: Major-Triumph
Der Deutsche war keinesfalls todtraurig nach seiner Einzel-Niederlage, sondern "stolz auf die Leistung, die ich gebracht habe". Nun möchte er mit Melzer gemeinsam nach dem Triumph in Wimbledon wieder bei einem Grand Slam zuschlagen. Bei den US Open hatte es ja eine unerwartete Erstrunden-Niederlage gesetzt, danach hatten die beiden wegen Petzschners Knöchelverletzung nur noch beim Masters gespielt.

"Es war schwierig für mich, das mitanzusehen, wie er das in fünf Sätzen verliert als Freund und Doppelpartner", hatte Melzer mit Petzschner mitgelitten. Das Duo trifft nun entweder auf die rein-deutsche Paarung Michael Berrer/Florian Mayer oder Rameez Junaid/Tobias Kamke (AUS/GER). "Es wird schwerer als heute, aber wenn wir unsere Leistung abrufen, sollten wir auch dieses Match gewinnen", glaubt Petzschner.

Zuversicht
Ist das vorläufige Ziel ein mögliches Viertelfinale gegen die topgesetzten US-Zwillinge Bob und Mike Bryan? "Wir spielen bei normalem Verlauf im Achtelfinale Moodie/Norman. Das ist schon ein sehr starkes Team. Wir sind trotzdem gut genug, um die auch zu schlagen. Aber in erster Linie heißt es für mich jetzt einmal morgen mein Einzel zu gewinnen", sagte Melzer, der im vierten Match nach 11.00 Uhr Ortszeit (01.00 MEZ) auf Court 8 erstmals gegen den Spanier Pere Riba aufschlagen wird.

Taktik für Einzel-Match
"Joke (Trainer Nyström-Anm.) hat ein bisschen zugeschaut. Er hat gestern vier Rückhandbälle in einem Satz gesehen. Riba versucht alles mit der Vorhand zu spielen", weiß Melzer über seinen Gegner. Als Linkshänder, der auch einen schnellen Ball spielen kann, glaubt er kein Problem zu haben, Ribas Rückhand "zu finden". Eingeschlagen wird Melzer am Donnerstag übrigens von Petzschner. "Jetzt bringen wir ihn einmal im Einzel durch und dann geht's weiter", sagte Petzschner.

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