European Poker Tour

Millionen-Bewerb in Baden

09.10.2007

European Poker Tour in Baden. ÖSTERREICH war dabei und durfte sogar mit den Profis spielen. Plus: Interview mit Starspieler Greenstein.

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8000 Dollar Buy-in, rund 300 Spieler, vier Tage volle Action: In Baden läuft derzeit eines der bestbesetzten und bestdotierten Pokerturniere Europas im Rahmen der "Poker Stars European Poker Tour". Als einziges österreichisches Medium war ÖSTERREICH beim Pressetermin vor Ort. Bei näherem Hinsehen bleibt zwar vom Las-Vegas-Flair wenig über, spannend und beeindruckend war es trotzdem.

Erster Höhepunkt des Tages hätte ein Interview-Termin mit Superstar Daniel Negreanu sein sollen. Der Kanadier verpasste aber "aus persönlichen Gründen" den Flug nach Europa. Statt dessen bekamen wir mit Barry Greenstein dafür einen anderen, ganz großen Pokerspieler der letzten Jahre zugeteilt. Das Interview mit Greenstein lesen Sie hier.

Danach ging's vom Spielerhotel quer über den Kaiser-Franz-Ring ins edle Casino Baden. Dort waren die Tische bereits wieder besetzt und es wurde schon fleißig gezockt. Von den rund 300 Teilnehmern zu Turnierstart waren da nur mehr ca. 135 dabei, als wir das Casino ein paar Stunden später verließen, war die Teilnehmerzahl schon auf unter 100 gesunken - für die verbleibenden Spieler rückten die Preisgeldränge da immer näher. Und - ganz ehrlich - einige scheinen das Geld ihrer Miene nach zu schließen, auch wirklich nötig zu haben. Umso beeindruckender: Obwohl Alkohol angeboten wurde, blieben die Spieler fast ausschließlich bei Cola & Co. Diszipliniertheit am Spieltisch scheint sich da auch auf die Trinkgewohnheiten auszuwirken.

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Mit zwei Profis am Tisch
Zweiter Höhepunkt des Tages: Die Veranstalter luden die anwesenden Journalisten zum Pokern mit zwei Profis (Noah Boeken und Bertrand Grospellier) vom "Team Pokerstars" ein. Klar, dass man da nicht widerstehen konnte - wie oft bekommt man so eine Chance schon? Einziger Haken: Die Pokerrunde wurde nach dem "speed kills"-Prinzip durchgeführt. Startkapital 2500, Verdoppelung der Blinds alle zehn (!) Minuten. Wir schlugen uns tapfer, nahmen mit Grospellier im "all in"-Showdown sogar einen der Profis vom Tisch und waren zwischendurch sogar Chipleader. Dann zog Profi Boeken das Tempo an und entschied die Partie letztlich für sich. Immerhin: wir wurden Dritter, schieden erst gegen einen Kollegen aus, der für ein deutsches Poker-Magazin schreibt... Er durfte sich dann auch über eine Wochenendreise nach Monte Carlo freuen.

Die Partie selbst war "run and gun" wie es im Sport heißen würde. Durch die flotte Blinds-Verdoppelung gab es kaum Zeit zum Taktieren, gespielt wurden in erster Linie wirklich gute Hände - zumindest von den Amateuren. Gegen die Profis zu bluffen traute man sich nur selten. Vor allem dann, wenn bei so einem Bluff schon die eigene Spielgeld-Existenz am Spiel steht. Am Ende setzte sich zwar einer der beiden Profis durch, trotzdem durften wir uns freuen, den anderen in einem spannenden Showdown (erst die "River"-Karte entschied beim "all in" zu unseren Gunsten) vom Tisch genommen zu haben.

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