In 33 Stunden

Österreicher hat den Höllen-Lauf durch das Death Valley geschafft

11.07.2025

Christian Magadits aus Enzersfeld hat etwas geschafft, das nicht vielen gelungen ist. Er hat den gefürchteten Ultra-Marathon Badwater durch das gesamte Death Valley in 33 Stunden absolviert.

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Der 54-jährige Christian Magadits hat den 217 Kilometer langen Höllenlauf Badwater durch das Death Valley geschafft. Mit einer Zeit von 33 Stunden kam er als 25. von 100 Startern ins Ziel. Auf der Strecke vom tiefsten Punkt Amerikas, Badwater Basin (-85 Meter unter Meeresspiegel), bis zum Whitney Portal (2.530 m) kann es unter Tags über 50 Grad Celsius heiß werden. "Beim Start in Badwater hatte es um 22 Uhr noch 44 Grad", erzählt der Extremsportler, der bereits zum dritten Mal in den USA an den Start ging, im Gespräch mit oe24.

Für die Teilnahme ist ein eigenes Betreuerteam mit Auto zur regelmäßigen Abkühlung des Läufers verpflichtend. Unter tausenden Teilnehmern, mit enorm strengen Qualifikationskriterien, wählen die Veranstalter AdventureCORPS, Inc. der Ultramarathon-WM gezielt die richtigen Kandidaten aus. "Man muss mindestens vier Mal an einem Ultramarathon mit mindestens 100 Meilen länge teilgenommen haben. Nach Bewerbungsschreiben erfährt man im Jänner live im Internet, ob man dabei ist. Dann geht der Stress richtig los, man muss Flüge buchen, in der Umgebung gibt es nur wenige Hotelzimmer, auch da muss man schnell sein, sonst ist es vorbei, bevor es überhaupt begonnen hat", so Magadits.

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Für die Vorbereitung investiert der Familienvater 20 Stunden Training in der Woche. Neben Langstreckenläufen bereitet er sich in der Sauna auf die extreme Hitze vor. "Ich bin meiner Lebensgefährtin Blanka so dankbar, dass sie mich dabei unterstützt", betont Österreichs Höllenläufer, der seine Bestzeit aus dem Jahr 2019 (32:31 Stunden) knapp nicht überbieten konnte.

Halluzinationen gehören dazu

Teilnehmer aus 24 Nationen nahmen bei der Durchquerung der sogenannten "Hölle auf Erden" extreme Bedingungen auf sich. "Zwischenzeitlich hatte ich Halluzinationen, ich habe tote Frösche gesehen, das ist aber dort ganz normal. Dann legt man sich 5 Minuten hin und dann geht es weiter", gibt der 54-Jährige erschreckende Einblicke in die Höllenqualen und meint, dass es "mental und körperlich extrem fordernd" sei. Ohne das vierköpfige Team, bestehend aus den Extremläufern Helmut Treitler und Igor Sarzi-Sartori als Begleiter, sowie Günter Zwanzinger und dessen Sohn Michael im Team-Auto, wäre es nicht möglich.

Die größte Gefahr bei dem Lauf ist, dass man einen Hitzschlag erleidet. Magadits: "Es ist alles andere als sicher. Alle 1,5 Kilometer kann man sich mit Crushed Ice abkühlen. Das Schlimmste sind nicht einmal die hohen Temperaturen, sondern die extreme Sonneneinstrahlung. Man kann es nicht erwarten, bis die Sonne untergeht."

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Drei Pässe bei Mega-Hitze

Auf dem Weg zum Ziel müssen die Athleten drei Pässe überqueren und laufen auch durch den Joint Airspace der Air Force. Auf der Straße muss man zusätzlich aufpassen, weil der Verkehr nicht abgesperrt wird. "Beim letzten Anstieg am Mount Whitney kann man nicht mehr laufen. Mir ging es heuer aber gut und ich habe den Anstieg in 4 Stunden und 10 Minuten geschafft", ist Magadits erleichtert.

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Seit Freitag war er in den USA, nun geht es zurück in die Heimat. "Am meisten freue ich mich auf meine Familie, mein Haus und ein Bett", ist er trotz der enormen Strapazen der letzten Stunden schon wieder zu Scherzen aufgelegt. Dennoch war es für ihn das letzte Mal, dass er den Höllen-Marathon absolviert hat. "Alle guten Dinge sind drei", ist der 54-jährige Niederösterreicher stolz auf seine gebrachten Leistungen.

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