Eishockey-WM

USA zu stark für Österreich

04.05.2013

US-Team dreht Spiel nach einem frühem 2:0-Rückstand.

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© APA/HELMUT FOHRINGER
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Eishockey-Weltmeisterschaft in Helsinki am Samstag:
USA - Österreich Endstand 5:3 (1:2,4:1,0:0).
Helsinki, Hartwall-Arena, 8.202, SR Johansson/Rantala (SWE/FIN)
Tore: Moss (11./PP), Johnson (24., 39./PP), Stapleton (30.), Palushaj (31.) bzw. Latusa (5.), Welser (6.), Schuller (34.).
Strafminuten: 2 bzw. 6.

Österreichs Eishockey-Team ist mit einer Niederlage in die WM in Helsinki gestartet. Die ÖEHV-Auwahl führte gegen das mit NHL-Spielern gespickte US-Team zwar nach sechs Minuten mit 2:0, musste sich aber letztlich mit 3:5 (2:1,1:4,0:0) geschlagen geben. Im zweiten Spiel treffen Vanek und Co. am Sonntag (11:15/live ORF eins) auf Frankreich, einen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.

Dabei war Österreich vor 8.200 Zuschauern in der Hartwall-Arena ein Traumstart gelungen. Thomas Hundertpfund kam nach einem Fehler der US-Verteidigung zur Scheibe und bediente Manuel Latusa, der zum 1:0 traf (5.). Nur 40 Sekunden später erhöhte Daniel Welser auf 2:0. Der Salzburg-Stürmer verwertete einen Abpraller von Torhüter Bishop nach einem Iberer-Schuss.

Österreich führte 2:0
Danach allerdings wurde das mit zwölf WM-Debütanten angereiste US-Team stärker, übernahm das Spielgeschehen und verwertete nach nur 13 Sekunden das erste Powerplay. Moss stocherte den Puck zwischen die Beine von Torhüter Bernhard Starkbaum zum Anschlusstreffer über die Linie (11.).

Im Mitteldrittel entschied die Auswahl von Joe Sacco die Partie mit vier Treffern. Die erste große Chance hatte allerdings Österreich. NHL-Star Thomas Vanek zog alleine auf das Tor, scheiterte aber an Bishop (22.). Und statt 3:1 stand es wenig später 2:2, als Starkbaum einen haltbaren Schuss von Johnson zwischen den Schonern passieren ließ (24.).

US-Team drehte im Mitteldrittel Spiel
Nachdem Latusa und Hundertpfund Chancen auf die neuerliche Führung ausgelassen hatten, zogen die USA letztlich entscheidend davon. Stapleton brachte den Favoriten in Führung (30.), Palushaj nützte 86 Sekunden später einen Wechselfehler zum 4:2 (31.).

Nach dem Anschlusstreffer von David Schuller (34.) kam wieder Hoffnung auf, doch Johnson stellte im Powerplay wieder den Zwei-Tore-Vorsprung her (39.). Den verwalteten die USA im Schlussdrittel souverän.

Jetzt wartet Frankreich
In den nächsten Spielen wird es für Österreich nun im Kampf um den Klassenerhalt ernst. In den Spielen gegen Frankreich (Sonntag), Lettland (Dienstag) und Deutschland (Mittwoch) geht es gegen die voraussichtlichen direkten Konkurrenten um das Ticket für die WM 2014 in Minsk.

Allerdings könnte es auch sein, dass aus der Helsinki-Gruppe zwei Mannschaften absteigen. Denn Weißrussland hat als Gastgeber der nächsten WM einen Fixplatz, sollten die Weißrussen in der Stockholm-Gruppe Letzte werden, würden die zwei neben Weißrussland schlechtesten Teams absteigen, unabhängig aus welcher Gruppe.

USA: Bishop - Carle, Faulk; Johnson, Hunwick; Trouba, C. Butler; Petry, McBain - C. Smith, Stastny, Moss; B. Butler, Stapleton, LeBlanc; S. Gionta, R. Carter, Thompson; Kristo, Bjugstad, Palushaj

Österreich: Starkbaum - A. Lakos, Pöck; Unterluggauer, F. Iberer; Schumnig, R. Lukas; Klimbacher, Altmann - M. Iberer, Schuller, Welser; M. Raffl, Koch, Vanek; Latusa, Hundertpfund, Baumgartner; Herburger, Oberkofler, Peintner

 

Auf Seite 2 die Meinungen zum Spiel

Manny Viveiros (Teamchef Österreich): "Wir haben gut gespielt, hatten gute Chancen, haben die USA oft unter Druck gesetzt, aber die Kleinigkeiten müssen wir für morgen verbessern. Wir haben ein paar Fehler gemacht, die uns ein Tor gekostet haben. Zuerst waren wir kompakt und organisiert, dann gab es ein paar Wechsel, wo wir nicht kompakt waren. Das kann auf diesem Niveau nicht sein, du kannst nicht solche Torchancen hergeben. Von der Offensive war es positiv, die Kleinigkeiten auf der defensiven Seite waren mental. Es war nicht Taktik oder Talent, es waren nur mentale Fehler. Das müssen wir abstellen. Gegen Frankreich wird es sicher eine heiße Partie. Sie sind nicht grundlos seit sechs Jahren in der A-Gruppe, sie haben viele Spieler in Top-Ligen in Europa."

Joe Sacco (Teamchef USA): "Je länger die Partie gedauert hat, desto besser haben wir gespielt. Wir hatten nicht viel Vorbereitungszeit, nur zwei Tage Training." Sacco sprach zunächst von einem guten Spiel der Schweiz, entschuldigte sich danach für die Verwechslung mit Österreich.

Thomas Vanek: "Im Großen und Ganzen haben wir gut gespielt, wir hatten auch gute Chancen. Im zweiten Drittel haben die Amerikaner das Tempo erhöht, und wir haben Eigenfehler gemacht. Es waren nicht superschöne herausgespielte Tore, drei Tore hätten wir vermeiden können. Und wir hatten eigentlich gleich viele Chancen. Im Endeffekt ist es positiv, wenn wir so weiterspielen, ist es okay. Natürlich wollten wir nicht verlieren, aber wenn man sieben, acht Minuten wegnimmt, war es eine gute Partie. Gegen Frankreich können wir sicher unser Spiel machen, sie sind nicht so ein Kaliber wie die USA. Wir müssen so wie heute von der ersten Minute bereit sein, es braucht heute niemand den Kopf hängen lassen."

Bernhard Starkbaum: "Im ersten Drittel haben wir gut gespielt und uns taktisch an die Vorgaben gehalten. Im zweiten Drittel war es das Gegenteil. Beim ersten Tor habe ich den Schuss nicht gesehen, das zweite hätte ich halten müssen. Gegen Frankreich müssen wir auf unsere eigenen Stärken schauen, dann ist es sicher möglich, die Franzosen zu schlagen."

Gerhard Unterluggauer: "Wir haben sehr gut angefangen, waren kompakt und haben das Spiel einfach gehalten. Im Mitteldrittel haben wir zu viele Fehler gemacht. Es wäre mehr drin gewesen, aber es war nicht so schlecht. Wir haben ein paar kleine Breakdowns gehabt, das hat uns das Spiel gekostet. Wir haben gesehen, wir können auch auf diesem Level Chancen herausarbeiten. Frankreich hat eine sehr gute Mannschaft, das wird eine harte Partie werden. Aber wir haben heute gezeigt, dass wir sehr gut spielen können."

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