Materialvorteil

Ligety-Wunderski gibt Hirscher Rätsel auf

09.12.2013

US-Boy fährt Konkurrenz im Riesenslalom auf und davon.

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© AFP
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"Wer eine Erklärung hat, soll's mir sagen!" Marcel Hirscher war trotz Platz drei im abschließenden Riesentorlauf von Beaver Creek die Ernüchterung über den riesigen Zeitrückstand auf Ted Ligety ins Gesicht geschrieben. Dazu kam, dass selbst der 36-jährige Bode Miller an diesem Tag schneller war als der Salzburger. Dass dies auch mit den Ski zu tun hat, war offensichtlich.

Material macht den Unterschied
Ski-Hersteller Head verfügt zumindest im Riesentorlauf weiterhin über ein perfektes Paket. Head hatte vor der Saison 2012/13 sofort auf die Entwicklung der neuen Ski gesetzt statt die alten weiterzuentwickeln. "Wir sind deshalb seit dem Reglementwechsel auf einem sehr guten Weg", bestätigte Rennleiter Rainer Salzgeber in Colorado. Auch Miller ist kürzlich auf das kurz vor Sölden gebrachte, weiterentwickelte Modell umgestiegen. "Das scheint zu funktionieren", stellte Salzgeber zufrieden fest.

"Natürlich gehen wir davon aus, dass das Material einen Unterschied macht. Bode ist der Beweis", machte der Österreicher kein Geheimnis aus seiner Überzeugung, über ein perfektes Paket zu verfügen. Enorm wichtig bei der Ski-Entwicklung sei das Feedback der starken Athleten. "Am Ende muss man aber auch den Mut haben, diese Ski dementsprechend zu fahren."

Hoffen auf Umschwung in Europa
 "Marcel Hirscher war in Beaver Creek sehr gut, hat aber mit der Material-Abstimmung bei solchen Verhältnissen Probleme", gestand auch ÖSV-Herrenchef Mathias Berthold ein. Er hoffe daher, dass sich das Bild in Europa ändere. "In Val d'Isere sind ganz andere Voraussetzungen und enge Torabstände. Ich hoffe dort auf ähnliches Ergebnis wie letztes Jahr."

Damals feierte Hirscher seinen bisher letzten Sieg über Ligety. Seit der Materialumstellung kämpft der Salzburger darum, konstant am Amerikaner dranzubleiben und investiert dafür enorm viel Training. Offenbar ohne dabei auf einen grünen Zweig zu kommen.

Vorbereitung auf Val d'Isere

"Auch in Amerika habe ich wieder viel gelernt. Aber klar ist, dass wir auf die US-Boys einiges aufholen müssen. Es ist noch ein langer Weg", gestand Hirscher, der mit seine Leistung zufrieden war, sich aber den Zeitrückstand auf das US-Duo nicht erklären konnte.

Am Dienstag wird der 24-Jährige wieder daheim sein. Nach nur zwei Tagen Pause geht es dann bereits nach Frankreich. "Es ist also nicht viel Zeit zum Ausruhen", sagte Hirscher und scherzte. "Das ist gut. Denn wir müssen eh noch viel üben."

 

 

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