Weiblicher Kurs
Machtkampf: ORF nimmt Rainer Pariasek sogar Kitzbühel weg
28.10.2025In der Sportredaktion des ORF rumort es gewaltig. Seit Hannes Aigelsreiter (61) 2023 die Leitung übernommen hat, soll es immer wieder zu internen Spannungen gekommen sein – vor allem mit Moderator Rainer Pariasek (61), einem der bekanntesten Gesichter des Rundfunks.
Aigelsreiter, der von außerhalb der Redaktion kam, krempelte das Team kräftig um. Er setzte den bisherigen Stellvertreter Robert Waleczka ab und verteilte Zuständigkeiten neu. Besonders auffällig: Pariasek, sonst omnipräsent bei Großevents, stand in letzter Zeit seltener vor der Kamera. Schon beim ÖFB-Cupfinale 2025 war er überraschend nicht im Einsatz.
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Der schwelende Konflikt eskalierte im Sommer 2025, als Pariasek in einer Onlinesitzung sein Mikrofon nicht stummgeschaltet hatte – und dann laut hörbar über seinen Chef sagte: „Oida, du bist so ein Schwafler.“
Neuer Kurs im ORF-Sport
Aigelsreiter will den ORF-Sport „weiblicher“ aufstellen. Moderatorinnen wie Kristina Inhof, Alina Zellhofer oder Karina Toth sollen künftig noch stärker präsent sein. Zwar war Pariasek zuletzt wieder beim Ski-Weltcup-Auftakt in Sölden im Einsatz und moderiert auch die ÖFB-Cupspiele diese Woche, doch seine Rolle scheint im Wandel.
Beim Hahnenkamm-Wochenende in Kitzbühel Ende Jänner 2026 könnte er möglicherweise nicht mehr als Hauptmoderator auftreten. Schon 2025 hatte Alina Zellhofer den Slalom am Ganslernhang präsentiert – ein deutliches Zeichen für den Generationen- und Geschlechterwechsel.
Aigelsreiter über Pariasek
Auf die Gerüchte über eine mögliche „Degradierung“ Pariaseks angesprochen, bemühte sich Aigelsreiter im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung um Deeskalation:
„Rainer ist eine wichtige Marke im ORF-Sport und ich habe großen Respekt vor seinen Leistungen. Von einer Degradierung kann keine Rede sein.“
Gleichzeitig betonte er, dass er auch anderen Kolleginnen und Kollegen Chancen geben wolle, „in der ersten Reihe zu stehen“.
Interner Machtkampf
Neben den internen Reibereien mit Pariasek soll auch das Verhältnis zu ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz nicht immer einfach sein. „Fakt ist, dass es in der Vergangenheit nicht immer reibungsfrei in der Zusammenarbeit und der Kommunikation gelaufen ist“, so Aigelsreiter. „Aber ja, es stimmt, ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung.“
Und genau diese Haltung könnte ihn bald auf eine noch höhere Position bringen: Der 61-Jährige schließt eine Kandidatur für das Amt des ORF-Generaldirektors bei der Wahl 2026 nicht aus.