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Corona-Langzeitsymptom: Das könnten Sie unbemerkt in sich haben

18.11.2025

Eine große US-Studie zeigt: Auch Jahre nach einer Covid-19-Erkrankung können folgenschwere körperliche Schäden gemessen werden - Forscher warnen vor den langfristigen Konsequenzen. 

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Viele Menschen, die nach einer überstandenen Corona-Erkrankung das Gefühl haben, ihr Riechvermögen sei noch immer nicht wie zuvor, liegen damit womöglich richtig. Eine Studie der Recover-Initiative des US National Institutes of Health in Kooperation mit der New York University zeigt, dass selbst zwei Jahre nach einer Covid-19-Infektion messbare Einbußen bestehen können. Die Untersuchung stützt sich auf Daten von 3.525 Teilnehmenden.

Die Wissenschaftler prüften den Zusammenhang zwischen einer Corona-Infektion und Hyposmie – einer verminderten Geruchswahrnehmung. Verwendet wurde der etablierte UPSIT-Test, ein Rubbeltest mit 40 Duftproben. „Unsere Ergebnisse bestätigen, dass Menschen mit einer Covid-19-Vorgeschichte ein besonderes Risiko für eine Beeinträchtigung des Geruchssinns haben“, erklärte Studien-Co-Autorin Dr. Leora Horwitz.

Viele bemerken ihre Einschränkung gar nicht

Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden lag bei 47,6 Jahren. 2.956 von ihnen hatten eine dokumentierte Corona-Anamnese; 1.393 berichteten von verändertem oder verlorenem Geruchssinn nach ihrer Infektion. Unter jenen, die selbst eine Beeinträchtigung wahrnahmen, zeigten 80 Prozent auch rund zwei Jahre später weiterhin niedrige Ergebnisse im klinischen Geruchstest. In dieser Gruppe waren 23 Prozent stark eingeschränkt oder hatten ihren Geruchssinn vollständig verloren.

Bemerkenswert: 66 Prozent der infizierten Personen ohne Beschwerden schnitten im Test ebenfalls schlecht ab und hatten nachweisbare Einbußen.

Forschende fordern routinemäßige Geruchstests

Dass Hyposmie ein Corona-Symptom sein kann, ist bekannt. Viele Studien basierten bisher jedoch vor allem auf subjektiven Angaben. Laut Horwitz bilden diese die tatsächliche Schwere oder Dauer häufig nicht korrekt ab.

„Diese Ergebnisse legen nahe, dass Gesundheitsdienstleister die Untersuchung auf Geruchsverlust als routinemäßigen Bestandteil der Nachsorge nach einer Covid-Erkrankung in Betracht ziehen sollten“, betonte Horwitz. Ein dauerhaft beeinträchtigter Geruchssinn kann die Lebensqualität senken und das Risiko für Depressionen erhöhen. Zudem können Warnsignale wie Rauch, Gas oder verdorbene Lebensmittel übersehen werden.

Schwangere Infizierte besonders gefährdet

Fachleute erforschen derzeit verschiedene Wege, die Riechfähigkeit wieder zu verbessern – etwa Vitamin-A-Supplementation oder strukturiertes Geruchstraining. Kürzlich zeigte zudem ein Forschungsteam, dass Frauen, die während der Schwangerschaft an Corona erkrankten, häufiger Kinder mit neurologischen Entwicklungsstörungen zur Welt brachten. 

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