Mega-Schaden

Pensionisten-Paar kosteten PayTV-Sender 4,5 Millionen Euro

22.09.2025

Das ältere Paar wollte vor dem Ruhestand nochmal ihre Pension verbessern und legten sich dabei mit einem Pay-TV-Sender an.

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© Getty Images (Symbolbild)
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Der Pay-TV-Sender Sky verklagt ein älteres Ehepaar aus Niederbayern wegen schweren gemeinschaftlichen Computerbetrugs in 4611 Fällen. Sie betrieben Software-Piraterie und verursachten dabei einen Millionenschaden.

Der Elektromechaniker Sergej M. (68) und Verkäuferin Valentina (70) soll im Zeitraum von 2014 bis 2019 in ihrem Elektro-Geschäft ausschließlich gehackte Sky-Receiver verkauft haben.

Millionen Schaden

Während dem Prozess wurden diese als "Russen-Receivern" genannt. Mithilfe dieser Geräte konnten Nutzer das komplette Sky-Angebot sehen, ohne vorher ein Abonnement abzuschließen.

Laut der Staatsanwaltschaft konnte das Paar in fünf Jahren genau 539.438 Euro erwirtschaften. Damit verursachten sie einen umgerechneten Schaden von 4,426 Millionen Euro beim Sender, so Sky.

Unzählige Geräte verkauft

Sie verkauften in großem Stil die manipulierten Receiver für rund 250 Euro in ihrem Geschäft. Kunden mussten dabei regelmäßig Software-Updates installieren lassen. Laut der Staatsanwaltschaft soll das Paar dafür jeweils 50 Euro verlangt haben.

Mithilfe der Receiver konnten sich die Kunden rund 79,99 Euro pro Monat an Abogebühren sparen, so die Anklage. In Summe hat das Paar 1755 manipulierte Receiver verkauft und in 2856 Fällen die nötige Software aufgespielt.

"Nehmen Piraterie sehr ernst"

Bisher schwiegen die beiden vor dem Landesgericht in Landshut zu den Vorwürfen. Jedoch fanden Erörterungsgespräche statt, wodurch bei einem Geständnis sie einen Strafrabatt erhalten. Für das Verfahren sind 26 weitere Verhandlungstage angesetzt. Es sind etliche Ermittler, Kunden und Sky-Mitarbeiter geladen.

Gegenüber der "Bild" sagt eine Sky-Unternehmenssprecherin: "Sky nimmt Piraterie sehr ernst. Wir analysieren systematisch illegale Angebote und initiieren regelmäßig Strafverfahren gegen illegale Anbieter. Wir stellen auch selbst Strafanträge gegen Nutzer."  

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