Kunst-Schatz

Gurlitt: "Freiwillig gebe ich nichts zurück"

13.11.2013

Der Kunstsammler weist nun alle Vorwürfe gegen ihn zurück.

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© StA Augsburg
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Der Besitzer des Münchner Kunstschatzes, Cornelius Gurlitt, will alle Bilder behalten. "Freiwillig gebe ich nichts zurück", sagte der 80-Jährige dem "Spiegel". Gurlitt wies die Vorwürfe gegen ihn zurück. Die gut 1.400 Kunstwerke, die in seiner Wohnung sichergestellt wurden, habe sein Vater rechtmäßig erworben. Die Justiz und die Öffentlichkeit stellten "alles falsch dar".

Der Staatsanwaltschaft habe er bereits genug Belege geliefert, die ihn von jedem Verdacht entlasteten, betonte der Sohn des Nazi-Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt. Die Justiz ermittelt gegen ihn wegen Steuerhinterziehung und Unterschlagung.

Möglicherweise muss die Behörde ihre Untersuchungen einstellen. Laut "Süddeutscher Zeitung" (SZ) soll Gurlitt nämlich in Österreich Steuern bezahlt haben. Aus dem österreichischen Finanzminsterium gab es dafür am Samstag mit Hinweis auf das Steuergeheimnis keine Bestätigung.

1.400 Bilder beschlagnahmt
In Gurlitts Münchner Wohnung waren im Februar 2012 im Zuge von Steuerermittlungen rund 1.400 Bilder beschlagnahmt worden. Fast 600 davon könnten NS-Raubgut sein. Dass die Bilder bisher unter Verschluss gehalten wurden, hatte internationale Kritik ausgelöst.

Die "SZ" berichtete am Samstag unter Berufung auf bayerische Behörden erfuhr, dass Cornelius Gurlitt in Österreich für "bescheidene Einkünfte" Steuern gezahlt hat. Das österreichische Melderegister führe ihn mit Hauptwohnsitz in Salzburg, damit wäre der deutsche Fiskus für Cornelius Gurlitt gar nicht zuständig. D

Geheimhaltungspflicht
Im österreichischen Finanzministerium hieß es in Bezug auf eine mögliche Steuerpflicht Gurlitts in Österreich in einer Stellungnahme lediglich: "Aufgrund der abgabenrechtlichen Geheimhaltungspflicht können keine Auskünfte über Einzelpersonen gegeben werden." Grundsätzlich müsse die Finanzverwaltung laut Steuerrecht prüfen, ob eine unbeschränkte Steuerpflicht in Österreich bestehe. Und: "Selbstverständlich steht die österreichische Finanz mit der deutschen Finanz in Kontakt."

 

 

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