Thailand

Justiz-Thriller um Red-Bull-Erben

31.08.2025

13 Jahre nach dem tödlichen Ferrari-Unfall von Vorayuth Yoovidhya, dem Enkel des Mitbegründers des Red-Bull-Imperiums, rollen Thailands Behörden die Ermittlungen neu auf. Der Fall sorgt seit Jahren für Empörung im Land. 

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Er galt lange als unantastbar – doch nun gibt es neue Ermittlungen gegen Vorayuth „Boss“ Yoovidhya, Red-Bull-Spross. 2012 hatte er in Bangkok mit seinem Ferrari einen Polizisten erfasst und tödlich verletzt.

Unfall 2012

Nach einer Partynacht überfuhr der damals 27-Jährige den Motorrad-Polizisten, schleifte ihn rund 200 Meter weit mit und flüchtete. Die Familie Yoovidhya ist Mehrheitseigentümer von Red Bull, ihr Vermögen wird auf 45 Milliarden Dollar geschätzt.

Jahrelanges Tauziehen

Mehrere Anklagepunkte wie Geschwindigkeitsüberschreitung oder Fahrerflucht sind längst verjährt. Auch Gerichtstermine versäumte der Milliardärssohn regelmäßig – unter Hinweis auf Krankheit oder Auslandsaufenthalte.

Prozess gegen frühere Beamte

Im Fokus stehen mittlerweile auch hochrangige Ermittler: Zwei Ex-Staatsanwälte wurden jüngst wegen Manipulationen der Unfallakten verurteilt, andere Beamte freigesprochen. Der Generalstaatsanwalt will die Freisprüche anfechten.

Neue Beweise – Zeitdruck für Justiz

Laut Medienberichten sollen neue Unterlagen die Manipulation der Geschwindigkeit des Unfallwagens belegen. Doch die Zeit drängt: Der letzte verbleibende Vorwurf – fahrlässige Tötung – verjährt im September 2027.

Politisches Signal?

Die neuen Nachforschungen könnten ein Zeichen sein, dass die Justiz auch gegen mächtige Familien vorgeht. Erst kürzlich wurde Thailands Premierministerin nach einem Urteil des Verfassungsgerichts ihres Amtes enthoben. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung. 

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