Konflikt mit USA
Maduro warnt Trump: "Energie darf nicht zur Kriegswaffe werden"
22.12.2025Angesichts der massiven Militärpräsenz der Vereinigten Staaten in der Karibik und Einsätzen der US-Küstenwache gegen mit Sanktionen belegte Öltanker in der Region hat der venezolanische Präsident Nicolás Maduro vor Konsequenzen für die internationalen Märkte gewarnt.
"Energie darf nicht zu einer Kriegswaffe werden", hieß es in einem Brief Maduros an die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, den Außenminister Yván Gil auf einer Pressekonferenz vorlas.
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Der autoritäre Staatschef verurteilte darin die US-Angriffe auf mutmaßliche Drogenschmuggler-Boote, bei denen in den vergangenen Monaten über 100 Menschen ums Leben kamen, und die Blockade von Öltankern auf dem Weg nach oder von Venezuela. "Wenn die einseitige Anwendung von Gewalt, die Hinrichtung von Zivilisten, Piraterie und die Plünderung der Ressourcen souveräner Staaten toleriert werden, steuert die Welt auf eine globale Konfrontation von unvorhersehbarem Ausmaß zu", hieß es in dem Schreiben.
Die US-Küstenwache beschlagnahmte kürzlich zwei Öltanker in der Karibik. Seit Sonntag verfolgt sie Medienberichten zufolge außerdem ein drittes Schiff, das zur Schattenflotte gehören soll, mit der Venezuela Sanktionen umgehen wolle. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt angekündigt, eine "vollständige und komplette Blockade aller sanktionierter Öltanker auf dem Weg von und nach Venezuela" zu verhängen.
Kreml sichert Unterstützung zu
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Spannungen zwischen den beiden Ländern sicherte Moskau dem südamerikanischen Land seine "uneingeschränkte Unterstützung" zu. Dies teilten die Regierungen beider Staaten am Montag nach einem Telefonat von Russlands Außenminister Sergej Lawrow mit seinem venezolanischen Amtskollegen Gil mit.
"Die Minister brachten ihre tiefe Besorgnis angesichts der Eskalation der Handlungen Washingtons in der Karibik zum Ausdruck, die schwerwiegende Folgen für die Region haben und den internationalen Schiffsverkehr gefährden könnten", erklärte das russische Außenministerium nach dem Gespräch. "Die russische Seite bekräftigte ihre uneingeschränkte Unterstützung und Solidarität mit der venezolanischen Führung und Bevölkerung in der aktuellen Situation", fügte das russische Außenministerium hinzu.
Enge bilaterale Zusammenarbeit fortzusetzen
Die Minister hätten vereinbart, ihre enge bilaterale Zusammenarbeit fortzusetzen und "ihre Handlungen auf der internationalen Bühne, insbesondere bei der UNO, zu koordinieren, um die Achtung der staatlichen Souveränität und die Nichteinmischung in innere Angelegenheiten zu gewährleisten", hieß es weiter. Am Dienstag berät der UNO-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung über die Spannungen zwischen den USA und Venezuela. Die Regierung in Caracas hatte die Sitzung mit Unterstützung Russlands und Chinas gefordert.
Der venezolanische Außenminister Gil erklärte bei Telegram, er und Lawrow hätten über die in der Karibik von den USA begangenen "Aggressionen und flagranten Verstöße gegen das Völkerrecht" gesprochen: "Angriffe auf Schiffe, außergerichtliche Hinrichtungen und illegale Piraterie durch die US-Regierung". Lawrow habe Venezuela Russlands "uneingeschränkte Unterstützung angesichts der Feindseligkeiten gegen unser Land" zugesichert, fügte Gil hinzu.
Attacken seit September
Seit September greift die US-Armee Schiffe in der Karibik an, die angeblich in den Drogenhandel verwickelt sind. Dabei wurden bisher mehr als 100 Menschen getötet. Beweise, dass es sich tatsächlich um Drogenschmuggler handelte, wurden nicht vorgelegt. Nach Angaben von Angehörigen und Regierungen waren Fischer unter den Getöteten.
Trump beschuldigt Maduro, Drogenbanden zu kontrollieren und gezielt gegen die USA einzusetzen. Maduro vermutet hinter dem Vorgehen der USA Pläne zu seinem Sturz. Maduro ist ein treuer Verbündeter von Russlands Präsident Wladimir Putin und unterstützt die russische Militäroffensive gegen die Ukraine seit deren Beginn.