Moderne Technik

Radar sucht 4,5 Meter tief – wird der Fall Maddie jetzt endlich gelöst?

02.06.2025

Die Polizei startete am Montag eine neue Suche nach der verschwundenen Madeleine McCann in Praia da Luz, Portugal. Die Aktion im Bezirk Lagos im Süden des Landes werde bis Freitag andauern. 

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Mit Bodenradar sollen bis zu 4,5 Meter tiefe Erdarbeiten in der Nähe des Ferienorts untersucht werden, wo das Mädchen 2007 im Alter von drei Jahren verschwand. Der Hauptverdächtige, Christian B. (48), sitzt derzeit in Deutschland eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen Amerikanerin in Praia da Luz ab - dem Ort, in dem Madeleine verschwand. Bisher gibt es jedoch keine Anklage gegen ihn im Fall Madeleine McCann und es gilt die Unschuldsvermutung. Nach derzeitigem Stand ist er spätestens Anfang 2026 ein freier Mann. In einem Prozess um drei Vergewaltigungen und zwei Fällen von sexuellem Kindesmissbrauch wurde er im Oktober freigesprochen. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.

30 BKA-Beamte durchkämmen das Gebiet

Mindestens 30 deutsche BKA-Beamte durchkämmen das Gebiet, darunter B.s ehemaliges Cottage und nahe gelegenes Ödland, das er als Fluchtweg nutzte. Ein Informant hatte Hinweise gegeben, dass Madeleines Leiche oder ihre Kleidung in damals frisch gegrabenen Gräben versteckt sein könnte, wie die britische "Sun" berichtet. Obwohl die Orte bereits früher durchsucht wurden, erhoffen sich die Ermittler durch modernere Technik neue Erkenntnisse.

Haftentlassung erhöht den Druck

B. bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe, etwas mit dem Verschwinden Maddies zu tun zu haben. Seine Handy-Daten platzierten ihn jedoch in der Nacht von Madeleines Verschwinden in der Nähe. Die Polizei vermutet, dass er vertraute Orte für Verbrechen nutzte, so die "Sun". Bisher würden jedoch forensische Beweise fehlen.

Die Suche erfolgt laut Medienbericht auf Ersuchen der deutschen Staatsanwaltschaft – britische Beamte seien demnach nicht beteiligt. B.s bevorstehende Haftentlassung erhöht den Druck auf die Ermittler. Sollte die aktuelle Aktion ergebnislos bleiben, könnte der Fall bald ungelöst bleiben.

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