Brennende Häuser

Putins Drohnen-Terror: 14 Verletzte in Kiew

04.07.2025

Kiew ist wieder von Dutzenden russischen Kampfdrohnen angegriffen worden.

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© APA/AFP/SERGEI SUPINSKY
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Schwärme davon attackierten die ukrainische Hauptstadt in der Nacht auf Freitag bis in die frühen Morgenstunden. "Nach vorläufigen Informationen haben wir mehrere Brände im Stadtbezirk Solomjanka", schrieb Militärverwaltungschef Tymur Tkatschenko bei Telegram. Es handle sich bei allen Bränden um Wohnhäuser. Zumindest 14 Menschen wurden laut Bürgermeister Vitali Klitschko bei den Angriffen verletzt.

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Auch in fünf anderen Stadtteilen seien laut Klitschko durch Drohnen verursachte Schäden festgestellt worden. Flugabwehrfeuer war stundenlang im Stadtgebiet zu hören. "Es sind sehr viele Ziele über Kiew. Wir bekämpfen russische Drohnen in allen Bezirken", berichtete Tkatschenko. Bei den Angriffen wurden außerdem Eisenbahninfrastruktur, Gebäude und Autos in der ganzen Stadt beschädigt und in Brand gesetzt.

Auch Raketen abgefeuert

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte das russische Militär auch mindestens eine Hyperschallrakete Kinschal ein. In mehreren Wellen wurden außerdem ballistische Raketen und Marschflugkörper auf Ziele in Kiew und im Umland abgefeuert. Laut unbestätigten Angaben war ein Hauptziel der Militärflugplatz Wassylkiw südlich der Dreimillionenstadt.

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Schwerste nächtliche Angriffe Russlands seit Kriegsbeginn

Russland hat die Ukraine nach Angaben Kiews mit den schwersten nächtlichen Angriffen seit Kriegsbeginn im Februar 2022 überzogen. In der Nacht auf Freitag sei die "größte Zahl" an Drohnen eingesetzt worden, "die der Feind jemals in einem einzelnen Angriff verwendet" habe, sagte Armeesprecher Juri Ignat im ukrainischen Fernsehen. Zuvor hatte die Armee erklärt, dass Russland die Ukraine in der Nacht mit 539 Drohnen und elf Raketen angegriffen habe.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha wertete die neuerlichen Angriffe als klares Zeichen dafür, dass Moskau kein Interesse an Frieden habe. Es sei bezeichnend, dass die Angriffe direkt nach einem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin erfolgt seien. "Gleich, nachdem Putin mit Präsident Trump gesprochen hat", schrieb Sybiha am Freitag in Onlinemedien. "Und er tut es mit Absicht. (...) Putin zeigt deutlich seine völlige Missachtung der USA und aller, die ein Ende des Krieges fordern." 

Angriff wenige Stunden nach Trump-Putin-Telefonat

Der Angriff kam nur wenige Stunden, nachdem US-Präsident Donald Trump mit Kreml-Herrscher Wladimir Putin telefonierte. In den Vereinigten Staaten war Trump laut eigenen Angaben "nicht glücklich" über den anhaltenden Krieg. Das Telefonat mit Putin habe keine Annäherung gebracht. "Nein, ich habe überhaupt keine Fortschritte mit ihm erzielt", sagte Trump auf die Frage eines Reporters, ob er einer Einigung zur Beendigung der russischen Invasion näher gekommen sei.

 

Erst am Dienstag war bekanntgeworden, dass die USA die Lieferung einiger Waffen an die Ukraine gestoppt haben. Das Pentagon bestätigte dies inzwischen, nannte aber keine Details. US-Medien zufolge geht es um bestimmte Raketen und Munition.

Das Verteidigungsministerium erklärte, dass die USA dabei seien, ihre eigenen Fähigkeiten zu überprüfen - und auch Hilfen für andere Länder gestoppt hätten. Ministeriumssprecher Sean Parnell betonte jedoch auch, dass die amerikanischen Streitkräfte alles hätten, um jede Mission auf der Welt durchzuführen. 

Todesopfer in Russland

Im südrussischen Gebiet Rostow wurde unterdessen eine Seniorin bei einem ukrainischen Drohnenangriff getötet. Der Luftangriff sei zwar abgewehrt worden, es sei aber ein Mehrfamilienhaus im Dorf Dolotinka beschädigt worden, teilte Gouverneur Juri Sljusar bei Telegram mit. Die Frau sei von einer eingestürzten Bodenplatte getötet worden. Insgesamt seien in der Nacht 48 ukrainische Drohnen von der Luftabwehr zerstört worden, hieß es in russischen Agenturberichten.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion und drängt die westlichen Verbündeten immer wieder zu einer Stärkung der Flugabwehr.

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