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Über 20 Tote bei Angriff nahe Charkiw gemeldet

17.03.2022

Bei einem Angriff im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge 21 Menschen getötet worden.  

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Weitere 25 Menschen seien in der Stadt Merefa verletzt worden, teilte die Bezirksstaatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Das Kaufhaus "Barabashov" steht nach einem Beschuss in Flammen. Es gehört zu den größten der Welt. Eine riesige Rauchwolke ist Kilometer weit zu sehen. Zuvor hatte die ukrainische Armee bereits mitgeteilt, dass russische Truppen in der vergangenen Nacht in Merefa eine Schule und ein Kulturhaus beschossen hätten. Das ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

 

 

 

Merefa liegt knapp 30 Kilometer südwestlich der Großstadt Charkiw. Die Ukraine wirft Russland immer wieder vor, gezielt auch Zivilisten anzugreifen. Moskau bestreitet das.

 

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Rakete trifft Hochaus in Kiew

Im Osten Kiews schlugen nach ukrainischen Angaben in der Nacht auf Donnerstag Trümmerteile einer abgefangenen Rakete in einem Hochhaus ein. Drei Bewohner seien verletzt und weitere Menschen gerettet worden, teilte der Rettungsdienst mit. Tausende konnten indes Mariupol verlassen. Moskau gab indes bekannt, ein Armeedepot in der westukrainischen Region Riwne getroffen zu haben.

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Zunächst war in Kiew auch von einem Todesopfer die Rede gewesen. Der Brand in dem 16-stöckigen Gebäude sei gelöscht worden, hieß es. Andererseits soll die ukrainische Armee binnen 24 Stunden sechsmal vier Siedlungen in der selbst ernannten Volksrepublik Luhansk (LNR) beschossen haben. Das berichtete die russische Agentur Tass mit Berufung auf Vertreter der Separatisten in der LNR in der Nacht auf Donnerstag. Dabei sei ein Haus zerstört und eines beschädigt worden, hieß es im Telegram-Kanal des LNR-Vertreters. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Dutzende Tote in Tschernihiw 

Der Gouverneur der nordukrainischen Stadt Tschernihiw berichtete indes von dutzenden Toten in seiner Stadt. Allein am Mittwoch seien 53 Menschen getötet worden, sagte Wjatscheslaw Tschaus am Donnerstag. "Wir erleiden schwere Verluste."

Die ukrainische Regierung meldete weiters den Abschluss von zwei weiteren russischen Kampfflugzeugen vom Typ Suchoi Su-35 und Su-30 über der Region Kiew. An Land konzentrierten sich russische Einheiten demnach vor allem auf die Sicherung ihrer Geländegewinne. Es gebe Bemühungen russischer Truppen, südlich der Stadt Isjum vorzudringen, wohl um eine Offensive in Richtung Slowjansk fortzusetzen. Dabei seien sie aber nicht erfolgreich.

Dagegen berichtete die russische Seite am Donnerstag von Erfolgen "gegen russische Nationalisten" rund um die Großstadt Sjewjerodonezk. Sprecher Igor Konaschenkow berichtete auch von Schlägen gegen ukrainische Truppen in der nahe gelegenen Stadt Rubischne. Im Gebiet Donezk gehe die Offensive ebenfalls weiter, sagte Konaschenkow. Der Vormarsch habe vier Kilometer betragen. Es seien weitere Dörfer eingenommen worden.

Angriff auf Militärdepot im Westen

Zudem gab das Verteidigungsministerium in Moskau bekannt, ein ukrainisches Militärdepot in der westlichen Region Riwne getroffen zu haben. In den vergangenen Tagen hatte es immer wieder Luftangriffe auf Ziele in der Westukraine gegeben, um die Versorgung des Landes mit Rüstungsgütern westlicher Staaten zu treffen. Moskau hatte auch NATO-Rüstungstransporte außerhalb der Ukraine zu legitimen Zielen erklärt.

Der britische Geheimdienst teilte mit, dass der russische Vormarsch in der Ukraine praktisch überall zum Erliegen gekommen sei. Es habe in den vergangenen Tagen nur "minimale Gewinne" zu Land und Wasser sowie in der Luft gegeben, die russische Armee verbuche weiterhin "starke Verluste". Die ukrainische Verteidigung sei "standhaft und gut koordiniert".

Dem Bürgermeister der von russischen Truppen belagerten südukrainischen Hafenstadt Mariupol zufolge werden nun auch Privatautos aus der Stadt gelassen. Insgesamt hätten in den vergangenen zwei Tagen rund 6.500 Autos Mariupol verlassen können, teilte Wadim Bojchenko in der Nacht auf Donnerstag über Telegram mit. Allerdings habe es keine Feuerpause gegeben. Die Menschen seien daher unter Beschuss aus der Stadt gefahren.

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