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Über 20 Tote bei Angriff nahe Charkiw gemeldet

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Bei einem Angriff im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge 21 Menschen getötet worden.  

Weitere 25 Menschen seien in der Stadt Merefa verletzt worden, teilte die Bezirksstaatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Das Kaufhaus "Barabashov" steht nach einem Beschuss in Flammen. Es gehört zu den größten der Welt. Eine riesige Rauchwolke ist Kilometer weit zu sehen. Zuvor hatte die ukrainische Armee bereits mitgeteilt, dass russische Truppen in der vergangenen Nacht in Merefa eine Schule und ein Kulturhaus beschossen hätten. Das ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

 

 

 

Merefa liegt knapp 30 Kilometer südwestlich der Großstadt Charkiw. Die Ukraine wirft Russland immer wieder vor, gezielt auch Zivilisten anzugreifen. Moskau bestreitet das.

 

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Rakete trifft Hochaus in Kiew

Im Osten Kiews schlugen nach ukrainischen Angaben in der Nacht auf Donnerstag Trümmerteile einer abgefangenen Rakete in einem Hochhaus ein. Drei Bewohner seien verletzt und weitere Menschen gerettet worden, teilte der Rettungsdienst mit. Tausende konnten indes Mariupol verlassen. Moskau gab indes bekannt, ein Armeedepot in der westukrainischen Region Riwne getroffen zu haben.

Über 20 Tote bei Angriff nahe Charkiw gemeldet
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× Über 20 Tote bei Angriff nahe Charkiw gemeldet

Zunächst war in Kiew auch von einem Todesopfer die Rede gewesen. Der Brand in dem 16-stöckigen Gebäude sei gelöscht worden, hieß es. Andererseits soll die ukrainische Armee binnen 24 Stunden sechsmal vier Siedlungen in der selbst ernannten Volksrepublik Luhansk (LNR) beschossen haben. Das berichtete die russische Agentur Tass mit Berufung auf Vertreter der Separatisten in der LNR in der Nacht auf Donnerstag. Dabei sei ein Haus zerstört und eines beschädigt worden, hieß es im Telegram-Kanal des LNR-Vertreters. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Dutzende Tote in Tschernihiw 

Der Gouverneur der nordukrainischen Stadt Tschernihiw berichtete indes von dutzenden Toten in seiner Stadt. Allein am Mittwoch seien 53 Menschen getötet worden, sagte Wjatscheslaw Tschaus am Donnerstag. "Wir erleiden schwere Verluste."

Die ukrainische Regierung meldete weiters den Abschluss von zwei weiteren russischen Kampfflugzeugen vom Typ Suchoi Su-35 und Su-30 über der Region Kiew. An Land konzentrierten sich russische Einheiten demnach vor allem auf die Sicherung ihrer Geländegewinne. Es gebe Bemühungen russischer Truppen, südlich der Stadt Isjum vorzudringen, wohl um eine Offensive in Richtung Slowjansk fortzusetzen. Dabei seien sie aber nicht erfolgreich.

Dagegen berichtete die russische Seite am Donnerstag von Erfolgen "gegen russische Nationalisten" rund um die Großstadt Sjewjerodonezk. Sprecher Igor Konaschenkow berichtete auch von Schlägen gegen ukrainische Truppen in der nahe gelegenen Stadt Rubischne. Im Gebiet Donezk gehe die Offensive ebenfalls weiter, sagte Konaschenkow. Der Vormarsch habe vier Kilometer betragen. Es seien weitere Dörfer eingenommen worden.

Angriff auf Militärdepot im Westen

Zudem gab das Verteidigungsministerium in Moskau bekannt, ein ukrainisches Militärdepot in der westlichen Region Riwne getroffen zu haben. In den vergangenen Tagen hatte es immer wieder Luftangriffe auf Ziele in der Westukraine gegeben, um die Versorgung des Landes mit Rüstungsgütern westlicher Staaten zu treffen. Moskau hatte auch NATO-Rüstungstransporte außerhalb der Ukraine zu legitimen Zielen erklärt.

Der britische Geheimdienst teilte mit, dass der russische Vormarsch in der Ukraine praktisch überall zum Erliegen gekommen sei. Es habe in den vergangenen Tagen nur "minimale Gewinne" zu Land und Wasser sowie in der Luft gegeben, die russische Armee verbuche weiterhin "starke Verluste". Die ukrainische Verteidigung sei "standhaft und gut koordiniert".

Dem Bürgermeister der von russischen Truppen belagerten südukrainischen Hafenstadt Mariupol zufolge werden nun auch Privatautos aus der Stadt gelassen. Insgesamt hätten in den vergangenen zwei Tagen rund 6.500 Autos Mariupol verlassen können, teilte Wadim Bojchenko in der Nacht auf Donnerstag über Telegram mit. Allerdings habe es keine Feuerpause gegeben. Die Menschen seien daher unter Beschuss aus der Stadt gefahren.

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 22:15

Scholz: Putin nicht mit Russland gleichsetzen

Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat davor gewarnt, Russland mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gleichzusetzen. "Nicht das russische Volk hat die fatale Entscheidung des Überfalls auf die Ukraine getroffen. Dieser Krieg ist Putins Krieg", sagte Scholz am Donnerstagabend auf einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung zu Ehren des SPD-Politikers Egon Bahr, der am Freitag 100 Jahre alt geworden wäre.

"Diese Differenzierung ist wichtig. Sie ist wichtig, um die Aussöhnung zwischen Deutschen und Russen nach dem Zweiten Weltkrieg nicht aufs Spiel zu setzen", betonte Scholz. Sie sei auch wichtig für das Zusammenleben mit den Russen und Ukrainern in Deutschland. "Und sie ist wichtig, um den mutigen russischen Männern und Frauen, die unter hohen persönlichen Risiken gegen Putins Angriffskrieg auf die Straße gehen, eines zu zeigen: Ihr steht nicht allein. Wir stehen an Eurer Seite." Dieses andere Russland sei das Fundament für die deutsch-russischen Beziehungen der Zukunft.

Der 2015 verstorbene SPD-Politiker Egon Bahr gilt als Architekt der neuen Ostpolitik von Bundeskanzler Willy Brandt, die in Verträgen mit der DDR, Polen und der Sowjetunion mündete.

 21:17

EU verurteilt russische "Kriegsverbrechen"

Die Europäische Union hat die "schweren Verstöße und Kriegsverbrechen" Russlands in der Ukraine scharf verurteilt. Gezielte Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur seien "schändlich, verwerflich und vollkommen inakzeptabel" und stellten schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht dar, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Donnerstag.

Die EU verurteile die fortgesetzten Angriffe der russischen Armee auf die Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur in der Ukraine sowie die wochenlange Belagerung der Hafenstadt Mariupol.

Russland habe nicht das Recht, einseitig ein anderes Land anzugreifen und trage daher die volle Verantwortung "für diese Akte militärischer Aggression und für all die Zerstörung und den Verlust an Menschenleben, die es verursacht", erklärte der EU-Außenbeauftragte. Die Täter dieser Kriegsverbrechen würden ebenso zur Verantwortung gezogen wie die verantwortlichen Regierungsvertreter und Armeeführer, warnte er.

 20:26

Biden spricht am Freitag mit Chinas Präsident Xi

US-Präsident Joe Biden wird am Freitag mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping sprechen. Es werde bei der Unterredung darum gehen, die "Kommunikationskanäle offen zu halten" sowie darum, den Wettbewerb zwischen den beiden Ländern und den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu besprechen, teilte das Weiße Haus am Donnerstag mit.

Die US-Regierung warnte China indessen erneut davor, Russland im Krieg gegen die Ukraine mit militärischer Ausrüstung zu unterstützen. In einem solchen Fall würden die USA nicht zögern, China "Kosten" aufzubürden, sagte Außenminister Antony Blinken am Donnerstag in Anspielung auf mögliche Sanktionen. China habe eine Verantwortung, seinen Einfluss auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu nutzen, um für ein Ende des Kriegs und die Einhaltung internationaler Normen zu werben.

 20:18

Biden nennt Putin "mörderischen Diktator"

US-Präsident Joe Biden hat Russlands Präsidenten Putin als "mörderischen Diktator" bezeichnet. Putin sei ein "mörderischer Diktator, ein reiner Verbrecher, der einen unmoralischen Krieg gegen die Menschen in der Ukraine führt", sagte Biden am Donnerstag in Washington. "Putin zahlt einen hohen Preis für seine Aggression", sagte Biden kurz darauf weiter.

 17:40

Kreml spricht von "Säuberung" Russlands von "Verrätern"

Nach der Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Rechtfertigung des Militäreinsatzes in der Ukraine hat Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dessen Rhetorik aufgegriffen und erklärt, der Einsatz ermögliche die "Säuberung" Russlands von "Verrätern".

"In solchen Situationen erweisen sich viele Menschen als Verräter und gehen von selbst aus unserem Leben", sagte Peskow am Donnerstag. "Das ist eine Läuterung. Andere verstoßen gegen das Gesetz und werden gesetzeskonform bestraft", fügte er hinzu. Seit dem Beginn des Militäreinsatzes vor mehr als drei Wochen hat eine große Zahl von Russen ihre Heimat verlassen. "Aber viele Menschen wollen wirklich unseren Präsidenten unterstützen, und das ist die überwältigende Mehrheit", erklärte Peskow weiter.

 17:01

Menschenrechtler: Tote durch russische Streumunition

Russische Truppen haben Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge im Krieg gegen die Ukraine bereits mehrfach völkerrechtswidrig Streumunition eingesetzt. Berichten zufolge seien am vergangenen Sonntag in der dicht besiedelten Stadt Mykolajiw neun Zivilisten getötet worden, die offenbar an einem Geldautomaten Schlange gestanden hätten, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung der Organisation.

"Mehrere Wohngebiete in Mykolajiw wurden innerhalb einer Woche von Streumunitionsangriffen erschüttert", zitierte Human Rights Watch den Krisen- und Konfliktforscher Belkis Wille. Russland werde aufgefordert, solche Einsätze einzustellen. Die Ukraine wirft Russland immer wieder gezielte Angriffe gegen Zivilisten vor. Moskau dementiert das.

 15:56

Zwölf Ukrainer bei Fluchtversuch mit Boot festgenommen worden

In der Westukraine sind zwölf Männer beim Fluchtversuch nach Polen festgenommen worden. Sie hätten versucht, in einem Schlauchboot den Fluss Westlicher Bug zu überqueren, teilte die Polizei des Gebietes Wolhynien am Donnerstag mit. Neun der Männer stammten aus der Ostukraine und wollten zu ihren bereits in Polen befindlichen Familien. Drei Ortsansässige halfen demnach bei dem Fluchtversuch und sollen dafür umgerechnet rund 450 Euro genommen haben. In der Ukraine ist das Kriegsrecht verhängt und eine Mobilmachung angeordnet worden. Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen nur in Ausnahmefällen das Land verlassen.

 15:56

EU wirft Russland Verstoß gegen humanitäres Völkerrecht vor

Die EU wertet die Belagerung und Bombardierung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol durch russische Truppen als "ernsthaften und schwerwiegenden Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht". "Diese Belagerung ist unmenschlich", erklärte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Donnerstag in Brüssel. Die Belagerung müsse aufgehoben sowie die Bombardierung und die Angriffe auf Zivilisten müssten gestoppt werden.

 14:57

UNESCO liefert JournalistInnen in Ukraine Helme und Schutzwesten

Die UNESCO stellt für JournalistInnen in der Ukraine 125 Helme und kugelsichere Westen mit dem Aufdruck "Presse" bereit. Außerdem sollen Lehrgänge zur Arbeit in Krisenregionen organisiert werden, teilte die Kultur- und Bildungsorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Paris am Donnerstag mit. "Jeden Tag riskieren JournalistInnen und Medienschaffende in der Ukraine ihr Leben, um die Menschen vor Ort und die ganze Welt über die Realität dieses Krieges zu informieren", sagte UNESCO-Generalsekretärin Audrey Azoulay. "Wir sind entschlossen, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um sie zu unterstützen und zu schützen."

 14:57

Kritik an Internet-Bildern russischer Kriegsgefangener

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die Ukraine aufgefordert, keine Bilder mehr von russischen Kriegsgefangenen im Internet zu veröffentlichen. Ein derartiger Umgang mit Kriegsgefangenen verstoße gegen die Genfer Konventionen und somit gegen das Völkerrecht, erklärte die Organisation am Donnerstag.

"Die ukrainischen Behörden sollten aufhören, Videos von gefangenen russischen Soldaten in den sozialen Medien und Messengerdiensten zu veröffentlichen, die diese öffentlich zur Schau stellen", erklärte HRW. Dies gelte insbesondere für Aufnahmen, die "gedemütigte oder eingeschüchterte" russische Soldaten zeigten.

 14:44

UN dokumentieren Tod von 780 ZivilistInnen in der Ukraine

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat seit dem Einmarsch russischer Truppen den Tod von 780 ZivilistInnen in der Ukraine dokumentiert. Unter ihnen waren 58 Kinder und Jugendliche, wie das Büro am Donnerstag in Genf mitteilte. Am Vortag waren es noch insgesamt 726 Tote. Dem Büro lagen zudem verifizierte Informationen über 1.252 Verletzte vor. Am Vortag waren es 1.174. Russland hatte am 24. Februar seinen Angriff auf die Ukraine begonnen.

 14:08

Gesammelte Informationen für Kriegsbetroffene im Internet

Eine Freiwilligeninitiative hat im Internet eine Übersicht über Hilfe für Kriegsvertriebene aus der Ukraine in Österreich zusammengetragen. Unter www.ukraine-helfen.at finden sich derzeit mehr als 100 Angebote, täglich kämen neue hinzu. Die Seite werde ständig aktualisiert, berichteten die Initiatoren.

"Unser Anspruch ist es, kurz aufzuzeigen, was benötigt wird, was damit passiert und wo dies passiert. Unser Ziel ist, dass die Unterstützung aller Menschen, die helfen wollen, ankommt und nicht an Mangel an Information scheitert", sagte Peter Strack-Goritschnig, Koordinator und Mitinitiator. Aufgelistet werden nicht nur Anlaufstellen für Geld- und Sachspenden, sondern auch Zeitspenden, die Vermittlung von Wohnraum, Versammlungen, Demos und die Möglichkeit für Vernetzung. Die Angebote können nach Themen oder Bundesland gefiltert werden.

 14:08

Unternehmen versorgt Schutzräume mit Internet

Das ukrainische Telekommunikationsunternehmen "Kyivstar" hat seit Kriegsbeginn vor drei Wochen landesweit mehr als 200 Schutzräume mit Internet versorgt. Täglich schließe das Unternehmen 15 bis 20 Unterkünfte an, meldete die Agentur Unian am Donnerstag. In den Metro-Stationen der Hauptstadt Kiew, in denen Tausende Zivilisten Schutz suchen, gab es bereits vor dem Krieg Zugang zu schnellem Internet.

"Kyivstar"-Sprecher Serhij Suchoruk sagte, das Unternehmen verstehe das Verlegen von Internet in Schutzräume als Beitrag zur Grundversorgung. "Jeder von uns trägt seinen Teil dazu bei, den Sieg in diesem Krieg näher zu bringen."

 13:58

Armee will russischen Kommandopunkt zerstört haben

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben einen Kommandostand der russischen Armee zerstört. "Das bedeutet womöglich den Tod von einigen Generälen und entsprechend eine Pause und Desorganisation des Gegners bei der Führung von Kampfhandlungen", sagte Präsidentenberater Olexij Arestowytsch am Donnerstag in einer in sozialen Netzwerken verbreiteten Videobotschaft.

Es solle sich dabei um die aus dem Fernen Osten Russlands stammende 35. Armee handeln, hatte vorher das ukrainische Militär mitgeteilt. Generell gab es Arestowytsch zufolge jedoch kaum Lageveränderungen. Überprüfen ließen sich die Angaben nicht.

 13:52

Biathlon-Weltverband suspendierte Russland und Belarus

Der Biathlon-Weltverband (IBU) will Russland und Belarus wegen der Invasion in die Ukraine mit sofortiger Wirkung suspendieren. Die Sanktion erfolgt, weil die beiden Nationalverbände "als Vertreter ihrer Nationen ihren humanitären Verpflichtungen im Sinne der IBU-Satzung nicht nachgekommen sind", teilte die in Salzburg ansässige IBU am Donnerstag mit.

Die Suspendierung soll bis zum nächsten Ordentlichen Kongress im September laufen und von der weiteren Entwicklung der Situation und dem Verhalten der beiden Nationalverbände abhängen. Die Betroffenen können innerhalb von sieben Tage darauf reagieren. Nach Ablauf dieser Frist soll eine endgültige Entscheidung getroffen worden, die gilt aber als Formsache. Die Russen und Belarussen waren zuvor schon von den Weltcups ausgeschlossen worden.

 13:51

Flüchtlinge: Registrierung auch in Kärntner Bezirksstädten

Für Flüchtlinge aus der Ukraine soll es kommende Woche auch in Kärntner Bezirksstädten möglich sein, sich zu registrieren, um in die Grundversorgung zu kommen. Wie Gerd Kurath vom Landespressedienst am Donnerstag vor Journalisten sagte, sei das momentan nur in Klagenfurt und Villach der Fall. Kommende Woche sei dann tageweise ein mobiles Team unterwegs, etwa in Spittal an der Drau, Hermagor, Völkermarkt oder St. Veit an der Glan.

Laut Kurath gibt es bei den Bezirkspolizeistellen die Möglichkeit zur Registrierung, die genauen Termine sollen auf https://ukraine-info.ktn.gv.at veröffentlicht werden. Diese Möglichkeit richtet sich vor allem an privat untergebrachte Flüchtlinge, die keine Möglichkeit haben, nach Klagenfurt oder Villach zu kommen. Unabhängig davon sei es für die Flüchtlinge auch notwendig, sich bei der jeweiligen Gemeinde zu melden, in der man unterkommt. Aktuell sind in Kärnten 401 Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht, die meisten von ihnen, rund 250, in Villach-Langauen.

 13:51

270.000 Kriegsflüchtlinge in Tschechien angekommen

In Tschechien sind seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine rund 270.000 Kriegsflüchtlinge angekommen. Das sagte Ministerpräsident Petr Fiala am Donnerstag und rief dazu auf, ihnen "im größtmöglichen Maße" zu helfen. Zugleich räumte er Schwierigkeiten ein. "Wir müssen uns eingestehen, dass wir an der Grenze dessen sind, was wir ohne größere Probleme absorbieren können", sagte der 57-Jährige im Nachrichtensender CT24.

 13:50

Evakuierungsflüge für Vertriebene aus Moldau vor dem Start

Die Vorbereitungen für die Übernahme von 2.000 ukrainischen Vertriebenen aus der Republik Moldau (Moldawien) sind beendet. In den kommenden Tagen starten die ersten Evakuierungsflüge für insgesamt 600 Personen nach Österreich, gab das Bundeskanzleramt am Donnerstag bekannt. Der Fokus des gemeinsam mit dem UNHCR aufgesetzten Aufnahmeprogramms liegt auf besonders schutzbedürftigen Personen. Bisher haben sich rund 7.000 geflohene Ukrainer in Österreich registrieren lassen.

Die als Nachbarland der Ukraine besonders stark betroffene Republik Moldau hat bei der Europäischen Kommission dringend um Übernahme von Kriegsflüchtlingen ersucht. Österreich wird 2.000 der vor den russischen Angriffen Geflohenen direkt ins Land holen.

 13:23

Johnson: Land zahlt Preis europäischer Tatenlosigkeit

Der britische Premierminister Boris Johnson hat den europäischen Staaten eine Mitverantwortung für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gegeben. Europa sei nach der russischen Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 nicht hart genug gegen Präsident Wladimir Putin vorgegangen, sagte Johnson in der Nacht auf Donnerstag der BBC.

"Die europäischen Staaten haben ihn wieder so behandelt, als wäre er Teil der Gemeinschaft. Die Ukraine bezahlt jetzt den Preis dafür." Europa habe die Bedrohung nicht verstanden, die durch die Krim-Annexion entstanden sei, sagte Johnson.

 11:52

Russland: Gespräche mit Ukraine gehen weiter, aber noch kein Abkommen

Russland steckt nach Angaben des Präsidialamts in Moskau enorme Energie in die Gespräche über ein eventuelles Friedensabkommen mit der Ukraine. Eine Vereinbarung mit "klaren Parametern" könnte die russischen Militäroperation sehr schnell stoppen, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Aber man wisse, dass die Ukrainer Dinge in die Länge zögen. Ein Bericht der "Financial Times" über Fortschritte bei den Gesprächen sei nur teilweise korrekt, insgesamt sei er nicht wahr.

 11:40

Laut Behörden mehr als 50 Tote bei Angriffen auf Tschernihiw

Bei Angriffen auf die nordukrainische Stadt Tschernihiw sind nach Angaben örtlicher Behörden mehr als 50 Menschen an einem Tag ums Leben gekommen. "Allein in den letzten 24 Stunden sind 53 Leichen unserer Bürger, die vom russischen Aggressor ermordet wurden, in den Leichenhallen der Stadt eingetroffen", teilte der Chef der Militärverwaltung des Gebiets, Wjatscheslaw Tschaus, am Donnerstag bei Telegram mit. Er machte Russland für Angriffe auf die zivile Infrastruktur verantwortlich. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

 11:04

Kreml: Werden IGH-Anordnung zu Stopp des Kriegs nicht befolgen

Russland will die Anordnung des Internationalen Gerichtshofs (IGH) zum Stopp des Krieges in der Ukraine nicht befolgen. Dies teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag mit. Im Fall einer Vereinbarung mit Kiew könnte es aber "sehr rasches Ende" der Militäroperation geben. "Unsere Bedingungen für einen Friedensdeal sind völlig klar", betonte Sprecher, der zugleich scharfe Kritik an US-Präsident Joe Biden übte. Biden hatte Wladimir Putin als Kriegsverbrecher bezeichnet.

Der IGH hatte am Mittwoch in einem historischen Urteil den sofortigen Stopp der militärischen Aggression Russlands in der Ukraine angeordnet. Gegen den Beschluss stimmten nur die Richter Russlands und Chinas. Moskau blieb der Verlesung der Entscheidung demonstrativ fern. Die Anordnung war von der Ukraine begehrt worden. Das Weltgericht verfügt über keine Machtmittel, um einen Staat zur Umsetzung des Urteils zu zwingen. Es könnte aber den UNO-Sicherheitsrat anrufen. In diesem hat der Aggressorstaat Russland jedoch ein Vetorecht.

 10:56

Abgeordneter: Menschen in Mariupoler Theater haben überlebt

Bei einem Bombenangriff auf ein Theater in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist der Luftschutzkeller des Gebäudes laut einem Parlamentsabgeordneten intakt geblieben. "Nach einer schrecklichen Nacht der Ungewissheit am Morgen des 22. Kriegstages endlich gute Nachrichten aus Mariupol! Der Luftschutzbunker hat standgehalten", schrieb Serhij Taruta am Donnerstagvormittag auf Facebook. Mit dem Entfernen der Trümmer sei begonnen worden. "Die Menschen kommen lebend heraus!"

 10:22

Ukraine kündigt neun Fluchtkorridore für Zivilbevölkerung an

Ukrainischen Angaben zufolge sind für Donnerstag landesweit neun Fluchtkorridore geplant, über die sich die Zivilbevölkerung aus umkämpften Gebieten in Sicherheit bringen können. In die von Russland belagerte Hafenstadt Mariupol, wo die Lage besonders dramatisch ist, solle zudem von Saporischschja aus ein Tanklaster mit Kraftstoff für Privatautos geschickt werden, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Vormittag in einer Videobotschaft.

 10:22

Ukrainische Armee: Russische Truppen haben eine Schule zerstört

Russland setzt seine Angriffe im Gebiet Charkiw im Nordosten der Ukraine nach Angaben aus Kiew fort. Der Beschuss habe die gesamte Nacht über gedauert, teilte die ukrainische Armee am Donnerstag früh mit. Es seien auch Häuser getroffen worden. "Die Kämpfe gehen in Richtung Isjum und Tschuhujiw weiter." Die "Besatzer" hätten in der Stadt Merefa eine Schule und ein Kulturhaus zerstört. Es gebe Verletzte. Genaue Zahlen wurden nicht genannt. Aus Russland lagen keine Angaben vor.

 10:04

Russland: Verhandlungen mit Ukraine werden per Video fortgesetzt

Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gehen nach Angaben des Moskauer Außenministeriums weiter. In einer Videokonferenz werde über militärische, politische und humanitäre Fragen gesprochen, erklärt eine Ministeriumssprecherin. Zuletzt hatte es bei den Unterredungen russischer und ukrainischer Unterhändler vorsichtige Signale der Annäherung gegeben, während die Kämpfe in der Ukraine aber unvermindert weitergingen.

 09:45

Videoansprache im Bundestag: Selenskyj bittet um Hilfe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Videoansprache an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags um mehr Hilfe für sein Land gebeten. Die Menschen in der Ukraine wollten frei leben und sich nicht einem anderen Land unterwerfen, sagte Selenskyj am Donnerstag laut Übersetzung in einer Videobotschaft an die Abgeordneten des Bundestags. In seinem Land seien nun Zivilisten und Soldaten wahllos Ziel russischer Angriffe.

"Wieder versucht man in Europa, das ganze Volk zu vernichten", sagte er laut Übersetzung. Die Bundestagsabgeordneten waren vor der Rede aufgestanden und begrüßten den auf einer Videoleinwand zugeschalteten Selenskyj mit Applaus. Der ukrainische Präsident hatte sich in den vergangenen Tagen schon an Parlamente mehrerer Staaten gewandt, darunter auch der US-Kongress.

 09:04

Russland: Raketenangriff auf Militärdepot in Westukraine

Russische Streitkräfte haben nach staatlichen Angaben ein Militärdepot im Westen der Ukraine mit Raketen beschossen. Dabei seien Raketen- und Munitionslager zerstört worden, melden russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Moskauer Verteidigungsministerium. Das Depot befindet sich demnach in der Stadt Sarny etwa 300 Kilometer westlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

 07:59

Polen verlangt mehr NATO-Hilfe für Ukraine

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki fordert die NATO-Staaten zu mehr Unterstützung für die Ukraine auf. "Kiew will Hilfe von der freien Welt. Das kann bedeuten, eine Flugverbotszone einzurichten oder eine humanitäre Mission zu starten, um Menschenleben zu retten", sagt Morawiecki der "Bild" einem Vorabbericht zufolge. Derzeit helfe die NATO mit humanitärer Unterstützung, doch das Leiden der Ukrainer rufe nach Aktionen statt Worten. Auf die Frage, ob Polen bereit sei, über Umwege MiG-29-Kampfjets an die Ukraine zu liefern, sagt Morawiecki: "Wir sind weiterhin bereit, die Jets zu liefern, aber nur unter dem Schirm und in Absprache mit der NATO und den USA."

 07:58

Orban: Nächste Woche "größere Welle" an Flüchtlingen

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban rechnet nach eignen Angaben damit, dass in der kommenden Woche eine "größere Welle" von Flüchtlingen aus der Ukraine in dem Land ankommen wird. Die Grenzposten im Bereich des Dreiländerecks, wo Ungarn an die Ukraine und Rumänien grenzt, sollen daher verstärkt werden, kündigte Orban am Mittwoch beim Besuch eines Grenzübergangs in der Region an, wie aus einem Video auf seiner Facebook-Seite hervorgeht.

In den vergangenen Tagen ging die Zahl der in Ungarn ankommenden Flüchtlinge deutlich zurück. Warum Orban jetzt wieder mit einem Anstieg rechnet, führte er nicht aus. Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind bis Dienstag 272.943 Ukraine-Flüchtlinge in Ungarn angekommen. Mehr Flüchtlingsankünfte verbuchten bisher nur Polen, Rumänien und die Republik Moldau.

 07:21

Japan entdeckt vier russische Amphibienschiffe

Japans Militär hat nach eigenen Angaben vier große russische Amphibienschiffe gesichtet, die in Richtung Westen fahren. Vom japanischen Verteidigungsministerium veröffentlichte Bilder der Schiffe, die Träger für amphibische Fahrzeuge sind, zeigen, dass auf dem Deck eines der Schiffe anscheinend Militärlastwagen geladen waren. Wie ein Sprecher des japanischen Militärs mitteilt, ist es ungewöhnlich, dass russische Schiffe die Meerenge so nahe an japanischem Territorium passieren.

 06:45

Rakete trifft Wohnblock - Ein Todesopfer

Durch Trümmerteile einer von der Luftabwehr abgeschossenen Rakete sind in Kiew nach ukrainischen Angaben mindestens ein Mensch getötet und drei weitere Menschen verletzt worden. Ein 16-stöckiges Wohngebäude in der ukrainischen Hauptstadt sei am frühen Morgen von Überbleibseln einer abgeschossenen Rakete getroffen worden, teilt die Zivilschutzbehörde mit. Etwa 30 Menschen seien bisher aus dem Haus evakuiert worden. Ein Brand sei gelöscht worden.

Andererseits soll die ukrainische Armee binnen 24 Stunden sechsmal vier Siedlungen in der selbst ernannten Volksrepublik Luhansk (LNR) beschossen haben. Das berichtete die russische Agentur Tass mit Berufung auf Vertreter der Separatisten in der LNR in der Nacht zu Donnerstag. Dabei sei ein Haus zerstört und eines beschädigt worden, hieß es im Telegram-Kanal des LNR-Vertreters. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

 06:25

Privatautos dürfen laut Bürgermeister Mariupol verlassen

Dem Bürgermeister der von russischen Truppen belagerten südukrainischen Hafenstadt Mariupol zufolge werden nun Privatautos aus der Stadt gelassen. Insgesamt hätten in den vergangenen zwei Tagen rund 6.500 Autos Mariupol verlassen können, teilte Wadim Bojchenko in der Nacht zu Donnerstag über Telegram mit. Allerdings habe es keine Feuerpause gegeben. Die Menschen seien daher unter Beschuss aus der Stadt gefahren.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in einer Videoansprache gesagt, die humanitären Korridore im Land hätten am Mittwoch nicht funktioniert. Auch er sagte, die russische Armee habe den Beschuss nicht eingestellt. Die ukrainische Seite sei zu Evakuierungen bereit, könne die Menschen aber nicht einem Beschuss auf der Straße aussetzen. Bewohnerinnen und Bewohner von Mariupol, denen es trotz allem gelungen sei, in die mehr als 70 Kilometer westlich gelegene Stadt Berdjansk zu kommen, bringe man weiter nach Saporischschja.

 06:25

Experte: Putin will EU-Annäherung des Westbalkan nachhaltig stören

Im Konflikt mit Russland bereitet der EU derzeit auch der Einfluss Moskaus auf dem Westbalkan zunehmend Sorgen. Russland versuche bereits seit Jahren den Prozess der EU-Annäherung und Demokratisierung des Westbalkans nachhaltig zu stören und werde von diesem Ziel nun auch nicht abrücken, sagt der Balkanexperte Vedran Dzihic zur APA. Angesichts der "volatilen" Situation in der Region sei ein neues Engagement des Westens in der Region dringend nötig, fordert er.

Es sei schwer vorherzusehen, was Russland tue, "aber er ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass Putin auch am Balkan versucht, die Lage zu eskalieren", so der am Österreichischen Institut für Internationale Politik (oiip) forschende Politikwissenschafter. Dass es zu einem großflächigen neuen Krieg kommen wird, glaubt Dzihic nicht, "das heißt aber nicht, dass es nicht die Perspektiven gibt für niederschwellige Konflikte, für eine Blockade der Staatlichkeit und eine ganze Reihe von Problemen, die sich auf vielen Ebene zeigen".