Flüchtlingsunglück

Tod von fast 100 Flüchtlingen vor Libyen befürchtet

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Im Mittelmeer ist es erneut zu einer Flüchtlingstragödie gekommen.

Bei einem Bootsunglück vor der libyschen Küste könnten nach Angaben der libyschen Küstenwache fast 100 Menschen ertrunken sein. 29 Menschen hätten rund 42 Kilometer vor der Hauptstadt Tripolis gerettet werden können, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters den Sprecher der Einsatzkräfte Ayoub Qassem in der Nacht auf Donnerstag. Sie hätten von insgesamt 126 Menschen an Bord berichtet.

Das Unglück ereignete sich demnach bereits am Mittwoch, das Flüchtlingsboot hätte den Küstenort Garabulli, rund 50 Kilometer östlich von Tripolis, im Morgengrauen verlassen, so Qassem. "Weil es völlig überfüllt war, riss eine Seite des Schlauchbootes und Wasser begann hereinzuströmen. 97 illegale Migranten werden noch vermisst oder sind ertrunken", so der Sprecher der Küstenwache.

Nach Schließung der Balkanroute im Frühjahr ist der Weg von Libyen über das Mittelmeer nach Italien die Hauptfluchtroute von Schutzsuchenden in Richtung Europa. Aufgrund des politischen Chaos im nordafrikanischen Bürgerkriegsland können Schlepper ihrem Geschäft nahezu ungestört nachgehen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR erreichten seit Jahresbeginn bereits knapp 154.000 Menschen über das Mittelmeer Italien, insgesamt kamen dabei mehr als 3.800 Flüchtlinge ums Leben.

Bei einem weiteren Bootsunglück zwischen Italien und Libyen rettete die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" bereits am Dienstag 107 Menschen, 29 Flüchtlinge konnte nach neuesten Angaben von Donnerstag nur noch tot geborgen werden.

 

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