Russland griff in Mariupol ein Theater an, in dem Hunderte Zivilisten Zuflucht suchten.
Russische Einheiten haben nach ukrainischen Angaben ein Theater in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol bombardiert, in dem sich Hunderte Menschen aufgehalten haben sollen. "Ein weiteres entsetzliches Kriegsverbrechen in Mariupol", twitterte Außenminister Dmytro Kuleba am Mittwoch. "Heftiger russischer Angriff auf das Drama-Theater, wo sich Hunderte unschuldiger Zivilisten versteckt haben."
Putin ließ das Theater bombardieren, obwohl wohl auch Russland klar, dass sich im Gebäude Zivilisten befinden.Wie Satellitenaufnahme des US-Unternehmens „Maxar“ zeigen, stand an zwei Stellen das Wort "Kinder" auf dem Boden. Dennoch ließ Putin den Luftangriff durchführen.
Luftschutzbunker hat standgehalten
"Nach einer schrecklichen Nacht der Ungewissheit am Morgen des 22. Kriegstages endlich gute Nachrichten aus Mariupol! Der Luftschutzbunker hat standgehalten", schrieb Serhij Taruta am Donnerstagvormittag auf Facebook. Mit dem Entfernen der Trümmer sei begonnen worden. "Die Menschen kommen lebend heraus!"
Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das Gebäude war ukrainischen Angaben zufolge am Mittwoch angegriffen und weitgehend zerstört worden. Kiew und Moskau gaben sich dafür gegenseitig die Schuld. Behördenangaben zufolge hatten zum Zeitpunkt des Angriffs mehr als 1.000 Menschen in dem Theater Schutz gesucht.
Mariupol ist seit Wochen von russischen Truppen eingeschlossen und wird von mehreren Seiten aus beschossen. Hunderttausende Menschen sollen unter katastrophalen Bedingungen in der Stadt am Asowschen Meer eingeschlossen sein.