Italienischer Kampf
Flamingo-Invasion auf Reisfeldern: Bauern verzweifeln
11.06.2025Die Reisbauern in der norditalienischen Region Emilia Romagna sind wegen der zunehmenden Zahl von Flamingos und anderen Wildvögeln besorgt.
Diese gefährden ihre Felder. Um die Tiere zu vertreiben, organisieren sie nächtliche Patrouillen mit Hupen, Platzpatronen und Scheinwerfern.
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"Wir haben 80 Prozent der Ernte verloren, hier droht uns das Aussterben", beklagte Giampaolo Cenacchi gegenüber der Tageszeitung "Il Resto del Carlino". Er ist Reisbauer und Vizepräsident des Konsortiums "Riso del Delta del Po". "Wir schlafen nachts nicht mehr, wir halten Wache", erklärte er. Sobald die Bauern bemerken, dass die "rosa Wolke" der Flamingos größer wird, steigen sie ins Auto, hupen, schießen mit Platzpatronen und blenden die jungen Reispflanzen mit Fernlicht, um sie zu retten.
Flamingos ernähren sich von Muscheln, Insekten und kleinen Krebstieren
"Wir organisieren nachts oder früh morgens Gruppen und fahren los. Unser Ziel ist es, so viel Lärm wie möglich zu machen, damit die Vögel wegfliegen und verschwinden. Wir haben auch Knallkanonen eingesetzt, die nachts explodieren. Aber dann beschweren sich die Leute", berichten die Bauern weiter.
Flamingos ernähren sich von Muscheln, Insekten und kleinen Krebstieren. Doch bei der Nahrungssuche "pflügen" sie den Boden um, was ein großes Problem für die Reisfelder an der Mündung des Flusses Po darstellt. "Flamingos sind die letzte Plage, mit der wir konfrontiert sind - nach Dürren und Starkregen, die unsere Region zuletzt schwer belastet haben", betonte Cenacchi.
Die Flamingos sind ein einzigartiges Schauspiel. Sie landen in der Delta-Gegend des Po, dem längsten Fluss Italiens, und ziehen Tausende Besucher an. "Beide Welten müssen geschützt werden: Tourismus und Landwirtschaft", so Cenacchi. Er forderte von den Behörden der Region Emilia Romagna angemessene Entschädigungen. "Das ist der einzige Weg, um unsere Reisfelder zu erhalten, deren Anzahl sich in den letzten Jahren halbiert hat", erklärte der Bauer.