Schwere Vorwürfe

Knox: Sex-Terror im Italo-Gefängnis

06.10.2011

1450 Tage Gefängnis: Das Tagebuch von Knox zeigt nun ihr Martyrium.

Zur Vollversion des Artikels
© Reuters
Zur Vollversion des Artikels

 Sie wurde in Italien als Mörderin verurteilt, galt als „der Engel mit den Eisaugen“, weil ihre Schönheit und ein so grausames Delikt nicht zusammenpassen wollten. Und nach ihrem Freispruch am Montag kommt zutage, dass Amandas Anmut leider auch ihr Leben im Gefängnis zur Hölle gemacht hat. Denn die Studentin aus Seattle wurde just vom Vizechef des Gefängnisses in Perugia auf entwürdigende Art sexuell belästigt – in ihrem Tagebuch hat sie die Attacken festgehalten.

Liste der Lover
„Ich war empört, dass er immer über Sex reden wollte. Er war fixiert auf das Thema, wollte wissen, mit wem ich es gemacht habe und wie ich es mag“, schrieb sich Knox ihren Ekel von der Seele. Doch es blieb nicht bei schlüpfrigen Anmerkungen, es ging bis hin zum Terror. Nachts rief Raffaele Argiro die hübsche 24-Jährige oft zu sich in sein leeres Büro „zum Plaudern“. Doch in Wahrheit wollte der Beamte seine Macht ausnützen und sich an Amandas Scham über sexuelle Fragen erst recht selbst stimulieren. „Ich versuchte immer, das Thema zu wechseln, wenn er damit anfing.“ Einmal ging das Gespräch sogar so weit, dass ihm Knox Namen von ehemaligen Liebhabern schildern musste. Seine offizielle Begründung: Wegen HIV-Ansteckung wollte man alle Sexualpartner wissen. Doch zwei Wochen später erschien die Liste der Liebhaber in der Lokalpresse.

Der Wärter selbst behauptet indes, Knox selbst sei es in Wahrheit gewesen, die immer von Sex hatte sprechen wollen.

Amanda Knox hat Italien jedenfalls verlassen und versucht nun in ihrer Heimat Seattle, ihre Albträume loszuwerden.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel