Psychiatriepatient

Mordkomplott gegen Frau von schwedischem Premier

15.11.2007

Der Mörder der schwedischen Außenministerin Anna Lindh enthüllte entsprechende Pläne gegenüber Ärzten.

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Die Frau des schwedischen Ministerpräsidenten Fredrik Reinfeldt, Filippa, hätte offenbar ermordet werden sollen. Ein bereits in Haft genommener 42-jähriger Psychiatriepatient habe gestanden, bereits den Entschluss gefasst zu haben, die Pistole dafür zu kaufen, schrieb die Boulevardzeitung "Aftonbladet" am Donnerstag. Der Mann, der in der Nähe des Arbeitsplatzes von Filippa Reinfeldt eine Wohnung besitzt, soll mit dem geplanten Mord eigentlich dem Ministerpräsidenten selbst schaden haben wollen.

© EPA/Jacek Turczyk

Filippa Reinfeldt mit ihrem Mann bei einem Besuch in Berlin (Foto: EPA/Jacek Turczyk )

Polizei zögert trotz Warnung der Ärzte
Weder die schwedische Sicherheitspolizei Säpo noch der Pressesprecher von Filippa Reinfeldt, die selbst Kommunalpolitikerin ist, wollten Donnerstag früh einen Kommentar zu dem Bericht abgeben. Laut "Aftonbladet" hatten Ärzte nach entsprechenden Angaben des Patienten - laut der Zeitung Briefträger von Beruf - bereits vor mehr als einer Woche Alarm geschlagen, die schwedische Sicherheitspolizei (Säpo), die von den Erkenntnissen der Ärzte unterrichtet wurde, habe jedoch verzögert reagiert und die Angelegenheit gegenüber der Frau des Regierungschefs verheimlicht.

Vor vier Jahren bereits Anna Lindh ermordet
Der Mörder der schwedischen Außenministerin Anna Lindh, Mijailo Mijailovic, ein Sohn serbischer Einwanderer, war vor der Tat mehrfach wegen psychischer Probleme in Behandlung gewesen. Der Mord an der Ministerin hatte vor vier Jahren unter anderem eine Diskussion über das Gesundheitssystem und insbesondere die psychologische und psychiatrische Betreuung von Patienten in Schweden entfacht.

Zur Vollversion des Artikels