Der Mörder der schwedischen Außenministerin Anna Lindh enthüllte entsprechende Pläne gegenüber Ärzten.
Die Frau des schwedischen Ministerpräsidenten Fredrik Reinfeldt, Filippa, hätte offenbar ermordet werden sollen. Ein bereits in Haft genommener 42-jähriger Psychiatriepatient habe gestanden, bereits den Entschluss gefasst zu haben, die Pistole dafür zu kaufen, schrieb die Boulevardzeitung "Aftonbladet" am Donnerstag. Der Mann, der in der Nähe des Arbeitsplatzes von Filippa Reinfeldt eine Wohnung besitzt, soll mit dem geplanten Mord eigentlich dem Ministerpräsidenten selbst schaden haben wollen.
Filippa Reinfeldt mit ihrem Mann bei einem Besuch in Berlin (Foto: EPA/Jacek Turczyk )
Polizei zögert trotz Warnung der Ärzte
Weder die
schwedische Sicherheitspolizei Säpo noch der Pressesprecher von Filippa
Reinfeldt, die selbst Kommunalpolitikerin ist, wollten Donnerstag früh einen
Kommentar zu dem Bericht abgeben. Laut "Aftonbladet" hatten Ärzte nach
entsprechenden Angaben des Patienten - laut der Zeitung Briefträger von
Beruf - bereits vor mehr als einer Woche Alarm geschlagen, die schwedische
Sicherheitspolizei (Säpo), die von den Erkenntnissen der Ärzte unterrichtet
wurde, habe jedoch verzögert reagiert und die Angelegenheit gegenüber der
Frau des Regierungschefs verheimlicht.
Vor vier Jahren bereits Anna Lindh ermordet
Der Mörder der
schwedischen Außenministerin Anna Lindh, Mijailo Mijailovic, ein Sohn
serbischer Einwanderer, war vor der Tat mehrfach wegen psychischer Probleme
in Behandlung gewesen. Der Mord an der Ministerin hatte vor vier Jahren
unter anderem eine Diskussion über das Gesundheitssystem und insbesondere
die psychologische und psychiatrische Betreuung von Patienten in Schweden
entfacht.