Attentat

30 Tote bei Selbstmordanschlag in Sri Lanka

09.02.2009

Eine Selbstmordattentäterin zündete vor einem Flüchtlingslager einen Sprengsatz. Der Anschlag wird den Befreiungstigern von Tamil Eelam zugeschrieben.

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© AP
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Eine Selbstmordattentäterin in Sri Lanka hat nach Militärangaben mindestens 28 Menschen mit in den Tod gerissen. Die Frau sprengte sich am Montag inmitten einer Gruppe Soldaten in die Luft. Die Soldaten durchsuchten Menschen, die aus der Kriegszone im Norden des Landes flüchteten.

Unter den Toten sind neben 20 Soldaten auch acht Zivilpersonen. Mehr als 60 Menschen seien verletzt worden. Es war der erste größere Selbstmordanschlag in Sri Lanka seit mehr als einem Monat. Die Vereinten Nationen verurteilten den Anschlag.

Serie von Siegen gegen Befreiungstiger
Die Streitkräfte meldeten in den vergangenen Monaten eine Serie von Siegen über die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE). Die LTTE ist nach Angaben der Armee inzwischen auf einem nur noch 150 Quadratkilometer großen Landstrich an der Nordostküste Sri Lankas von Soldaten eingekesselt. Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen schätzen, dass in dem Gebiet in der Region Mullaitivu über 200.000 Zivilisten festsitzen. Mehr als 10.000 Menschen sollen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in den vergangenen Tagen aus dem Kampfgebiet in von der Armee kontrollierte Gebiete geflüchtet sein.

Die Streitkräfte beschuldigen die Rebellen, Dorfbewohner als menschliche Schutzschilde zu benutzen. Sie riefen die Bevölkerung auf, in Gebiete zu flüchten, die von der Regierung kontrolliert werden. Die Rebellen werfen den Regierungstruppen vor, die Kampfzone wahllos zu beschießen und so zivile Opfer zu verursachen.

Während Durchsuchung Bombe gezündet
Am Montag brachten sich nach Militärangaben mehr als 800 Zivilpersonen über die Frontlinien in Sicherheit und wurden von Soldaten durchsucht, bevor sie in Lager weiter im Süden geschickt wurden. Die Attentäterin habe ihren Sprengsatz während ihrer Durchsuchung gezündet, hieß es. Beobachter vermuten, dass die vor der Niederlage stehenden Rebellen im Kampf gegen die Regierungstruppen nun verstärkt auf eine Guerillataktik wie etwa Selbstmordanschläge zurückgreifen.

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