Eine Selbstmordattentäterin zündete vor einem Flüchtlingslager einen Sprengsatz. Der Anschlag wird den Befreiungstigern von Tamil Eelam zugeschrieben.
Eine Selbstmordattentäterin in Sri Lanka hat nach Militärangaben mindestens 28 Menschen mit in den Tod gerissen. Die Frau sprengte sich am Montag inmitten einer Gruppe Soldaten in die Luft. Die Soldaten durchsuchten Menschen, die aus der Kriegszone im Norden des Landes flüchteten.
Unter den Toten sind neben 20 Soldaten auch acht Zivilpersonen. Mehr als 60 Menschen seien verletzt worden. Es war der erste größere Selbstmordanschlag in Sri Lanka seit mehr als einem Monat. Die Vereinten Nationen verurteilten den Anschlag.
Serie von Siegen gegen Befreiungstiger
Die Streitkräfte meldeten
in den vergangenen Monaten eine Serie von Siegen über die Befreiungstiger
von Tamil Eelam (LTTE). Die LTTE ist nach Angaben der Armee inzwischen auf
einem nur noch 150 Quadratkilometer großen Landstrich an der Nordostküste
Sri Lankas von Soldaten eingekesselt. Mitarbeiter internationaler
Hilfsorganisationen schätzen, dass in dem Gebiet in der Region Mullaitivu
über 200.000 Zivilisten festsitzen. Mehr als 10.000 Menschen sollen nach
Angaben des Verteidigungsministeriums in den vergangenen Tagen aus dem
Kampfgebiet in von der Armee kontrollierte Gebiete geflüchtet sein.
Die Streitkräfte beschuldigen die Rebellen, Dorfbewohner als menschliche Schutzschilde zu benutzen. Sie riefen die Bevölkerung auf, in Gebiete zu flüchten, die von der Regierung kontrolliert werden. Die Rebellen werfen den Regierungstruppen vor, die Kampfzone wahllos zu beschießen und so zivile Opfer zu verursachen.
Während Durchsuchung Bombe gezündet
Am Montag brachten
sich nach Militärangaben mehr als 800 Zivilpersonen über die Frontlinien in
Sicherheit und wurden von Soldaten durchsucht, bevor sie in Lager weiter im
Süden geschickt wurden. Die Attentäterin habe ihren Sprengsatz während ihrer
Durchsuchung gezündet, hieß es. Beobachter vermuten, dass die vor der
Niederlage stehenden Rebellen im Kampf gegen die Regierungstruppen nun
verstärkt auf eine Guerillataktik wie etwa Selbstmordanschläge zurückgreifen.