Trump unter Druck
Epstein-Files: Eigene Partei stellt sich jetzt gegen Trump
19.07.2025Donald Trump steht unter massivem Druck - diesmal aus seinem eigenen Lager. Die öffentliche Kritik zur Offenlegung der Epstein-Dokumente, die derzeit unter Verschluss gehalten werden, wird immer lauter. Und der Widerstand gegen den US-Präsidenten immer offensichtlicher.
US-Präsident Donald Trump hat am Samstag wieder einmal die öffentliche Forderung nach der vollständigen Freigabe von Zeugenaussagen im Fall Jeffrey Epstein scharf zurückgewiesen. „Das wird den Radikalen und Unruhestiftern nie genug sein“, sagte Trump laut "Forbes" mit Blick auf einen Gerichtsantrag seiner eigenen Administration zur Freigabe der sogenannten Epstein-Files.
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Brisanter neuer Antrag
Der Antrag war am Freitag von Generalstaatsanwältin Pam Bondi und Vize-Justizminister Todd Blanche gestellt worden. Er soll das öffentliche Interesse an den brisanten Dokumenten bedienen. Doch sowohl Trump-Verbündete als auch Demokraten zeigten sich damit unzufrieden. Denn selbst wenn die Freigabe rechtlich möglich wäre, könnte es noch Monate dauern, bis Inhalte tatsächlich veröffentlicht werden.
Zugleich sorgt ein Bericht des Wall Street Journal für zusätzliche Brisanz: Demnach habe Trump Epstein zum 50. Geburtstag einen sexuell anspielenden Brief geschrieben - was auf eine doch enger-wirkende Freundschaft zwischen dem Sexualstraftäter und Trump hindeutet, als es der US-Präsident heute zugibt. Trump wies die Darstellung als „Fake Story“ zurück und reichte eine Klage gegen die Journalisten, Rupert Murdoch und den Verlag Dow Jones & Co. ein. Jetzt fordert er Milliarden.
Interne Kritik aus dem MAGA-Lager
Auch innerhalb der Republikanischen Partei regt sich Widerstand gegen Trumps Umgang mit dem Thema. Der republikanische Abgeordnete Thomas Massie sagte: „Wir alle verdienen zu wissen, was in den Epstein-Files steht, wer verwickelt ist und wie tief diese Korruption reicht.“ Auch der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, forderte: „Wir sollten alles veröffentlichen und die Leute entscheiden lassen.“
Mehrere MAGA-nahe Abgeordnete wie Marjorie Taylor Greene oder Lauren Boebert forderten eine Aussage von Ghislaine Maxwell im Kongress oder sogar einen Sonderermittler – für den Fall, dass Trump die vollständigen Akten nicht veröffentlicht. Die konservative Kommentatorin Megyn Kelly sagte in ihrer Sendung: „Es gibt Leute auf der Rechten, die sagen, niemand interessiert sich für Jeffrey Epstein – das stimmt einfach nicht.“
Abgeordnete wollen Abstimmung erzwingen
Währenddessen versuchen Abgeordnete im Repräsentantenhaus, die vollständige Freigabe der Akten zu erzwingen. Laut Axios wollen Thomas Massie (R) und Ro Khanna (D) eine sogenannte Discharge Petition einbringen – ein Verfahren, das eine Abstimmung erzwingen kann. Laut dem Bericht sollen zehn Republikaner und die Mehrheit der Demokraten die Initiative unterstützen.
Khanna betonte, die beantragten Zeugenaussagen beträfen vor allem Epstein und Ghislaine Maxwell, nicht aber „die mächtigen Männer, die junge Frauen missbrauchten“. Diese würden weiterhin geschützt. Zudem wies sie darauf hin, dass Gerichte normalerweise keine Geschworenenaussagen veröffentlichen.
Peinlicher Versprecher der Trump-Ministerin
Kritik an Trump wurde lauter, nachdem er 2023 in einem Fox-News-Interview versprochen hatte, die Epstein-Files zu deklassifizieren. Zwar veröffentlichte Bondi im Februar angeblich „freigegebene“ Dokumente – sie räumte aber ein, dass es sich dabei großteils um bereits durchgesickerte Inhalte handelte. Als sie im März von einer Epstein-„Kundenliste“ sprach, relativierte sie später: Sie habe damit alle Akten zur Epstein-Ermittlung gemeint.
Für zusätzliche Verwirrung sorgte das Justizministerium im Juli: Es teilte mit, eine solche Kundenliste existiere nicht. Trump selbst, einst mit Epstein befreundet, nannte das Interesse am Fall „ziemlich langweiliges Zeug“ – und warf Kritikern vor, „schlechte Menschen“ zu sein, die das Thema künstlich am Leben hielten.