Unruhen - China
Militär zieht sich aus Urumqi zurück
16.07.2009
Truppen verlassen Stellungen in Provinzhauptstadt von Xinjiang.
Knapp zwei Wochen nach den blutigen Unruhen in der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang haben sich die im uigurischen Teil der Provinzhauptstadt Urumqi stationierten paramilitärische Einheiten weitgehend zurückgezogen. Die Truppen gaben zahlreiche ihrer Stellungen auf, blockierten aber nach wie vor mit Straßensperren den Zugang zu einigen Gegenden der Stadt, wie ein ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus Urumqi berichtete. Anstelle der Paramilitärs patrouillierten unbewaffnete Angehörige der Stadtpolizei in den Straßen der Stadt.
Bei den schwersten ethnischen Unruhen in China seit Jahrzehnten waren am 5. Juli offiziellen Angaben zufolge 192 Menschen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen Han-Chinesen. Mehr als 1.600 Menschen wurden verletzt. Exil-Uiguren sprechen von deutlich mehr Toten in der ganzen Provinz.
Lage äußerst angespannt
Zu den blutigen Zusammenstößen
zwischen Han-Chinesen und muslimischen Uiguren war es gekommen, als Uiguren
gegen die aus ihrer Sicht ungerechte Behandlung durch die chinesischen
Behörden demonstrierten. Die Situation in der Region ist seitdem äußerst
angespannt. Am Montag töteten Polizisten zwei Uiguren, die angeblich
versucht hatten, zum "Heiligen Krieg" aufzurufen.